Logo für Blattus Martini



Logo für Buchstaben A Logo für Buchstaben B Logo für den Buchstaben c Logo für den Buchstaben d Logo für den Buchstaben e Logo für den Buchstaben f Logo für den Buchstaben g Logo für den Buchstaben h Logo für den Buchstaben i Logo für den Buchstaben j Logo für den Buchstaben k Logo für den Buchstaben l Logo für den Buchstaben m
    SACHBEGRIFFE |
Stadtbund der Schützen

Gegründet 1960



Der Stadtbund der Schützen erwuchs aus der „Vereinigung der Kevelaerer Bruderschaften“, deren Gründung im Jahr 1947 insbesondere Jan Baldeau initiiert hatte und deren Präsident er bis 1960 gewesen war. Als Präsident Jan Baldeau 1960 zurücktrat, schenkte ihm Hubertus-Präsident Gerhard Joosten - Vater von Rudi Joosten - ein von Franz Betteraey geschaffenes Bild mit den fünf Namenspatronen der Bruderschaften, die der Vereinigung angehörten.

Die Versammlung im „Ratskeller“ (der Klütt wurde 2001 geschlossen) brachte zugleich die Gründung des Nachfolger-Zusammenschlusses - des späteren „Stadtbunds Kevelaer der historischen deutschen Schützen-Bruderschaften e.V.“. Entscheidenden Anteil an der Neugründung hatte Gerhard Joosten, ältester Präsident der Bruderschaften und Gilden.

Per Handschlag ernannte er Josef Schotten (SEB) zum ersten Vorsitzenden des Stadtbunds. JoScho blieb es bis 1975; er wurde bei seinem Abschied zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Zu den Mitgliedern der ersten Stunde zählten die St.-Antonius-Schützengilde, die St.-Hubertus-Gilde, die St.-Petrus-Bruderschaft und die St.-Sebastianus-Bruderschaft. Bald trat auch die St.-Josef-Bruderschaft dem Stadtbund bei, obgleich diese Bruderschaft kein Schützenverein, sondern ein katholischer Handwerkerzusammenschluss ohne schießsportliche Aktivitäten ist. Die St.-Johannes-Bruderschaft schloss sich 1968 an.

Der neue Stadtbund war Anfang 1960 gegründet, aber diesen Namen trug er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Schützen übernahmen zunächst den Namen der 1947 gegründeten „Vereinigung der Kevelaerer Bruderschaften“. Erst im Zusammenhang mit der Eintragung ins Vereinsregister kam es zu der heute geläufigen Bezeichnung „Stadtbund der Schützen“.

Im Oktober 1960 beschlossen alle Vorstände der beteiligten Bruderschaften und Gilden, Vorbereitung und Bau einer Halle baldmöglichst in Angriff zu nehmen. Die Zeit drängte, denn der Generalpräses der Historischen Schützenbruderschaften, Pfarrer Lambertz, hatte in Aussicht gestellt, das Bundeskönigsschießen könne auch mal in Kevelaer stattfinden.

Dafür planten die Kevelaerer einen Schießstand mit vier bis fünf Bahnen. Gastwirt Gerd Scholten hatte angeboten, das für den Schießstand nötige Gelände für 25 Jahre kostenlos zur Verfügung zu stellen. Für die Finanzierung war es zwingend, dass der Träger - der Zusammenschluss der Schützen - ein eingetragener Verein war.

Für November 1960 wurden alle Mitgliedsvereine zur Aussprache über das Großprojekt eingeladen. Ebenfalls anwesend waren Matthias Kleinmanns vom Finanzausschuss des Zentralverbands in Köln und Willy Probst als Geschäftsführer des Kreissportbunds. Kleinmanns führte aus, das Dekanat Kevelaer stehe im Zentralverband an der Spitze, was die Pflege des Schießsports angehe. Der Verband befürworte das Bauvorhaben. Kevelaer genieße den Vorzug, dass es genügend viele Übernachtungsmöglichkeiten biete, wenn größere Schießveranstaltungen ausgerichtet würden. Er regte an, ein Jahr lang einen Sonderbeitrag von den Mitgliedern einzunehmen, um die erforderliche Eigenleistung zu stärken.

Willy Probst führte aus, mit einem Landeszuschuss von zwei Dritteln der Baukosten sei zu rechnen. Kreis und Stadt trügen den Rest, der nach Abzug der Eigenleistung noch abzudecken sei.

Bauunternehmer und SEB-Schütze Jan Willems berichtete, dass die Stadt die Bauplanung tatkräftig unterstütze. Das Gastwirtsehepaar Maria und Gerd Scholten sei bereit, das Baugrundstück für 99 Jahre in Erbpacht zu geben. Das Beratungsergebnis war eindeutig: Alle Mitglieder stimmten dem Bauvorhaben zu.

Im Januar 1961 erhielt die „Vereinigung der Kevelaerer Schützen-Bruderschaften“ vom Zentralverband in Köln die Genehmigung, den neuen Namen „Stadtbund Kevelaer der historischen deutschen Schützen-Bruderschaften e.V.“ zu führen. Stadtbundmeister Josef Schotten teilte das auf der Jahreshauptversammlung mit.

Im Februar 1961 gab sich der Stadtbund seine Satzung. Vornehmster Zweck des Vereins ist danach, das Zusammenleben aller dem Stadtbund angeschlossenen Bruderschaften und Gilden im Sinne des Leitworts „Glaube, Sitte, Heimat“ zu fördern. Mitglied einer dem Stadtbund angeschlossenen Bruderschaft kann jeder Mann nach Vollendung des 18. Lebensjahres werden, so er unbescholten ist und im Stadtbezirk Kevelaer wohnt.
Mit der Eintragung des Stadtbunds ins Vereinsregister im Februar 1961 war die Gründungssphase abgeschlossen.

Im Oktober 1961 wurde der Erbpachtvertrag für Schützenhalle und Schießstand geschlossen. Für den Stadtbund unterschrieben Theo Geurts, Gerhard Joosten, Johann Wehren, Paul Rogmann und Jan Willems. Bauunternehmer Willems ließ die Pläne reifen. 312 Tagebucheintragungen zeugten von dem freiwilligen Einsatz von 75 Schützenbrüdern, die mehr als tausend Stunden Eigenleistung erbrachten. Die anderen Mitglieder zahlten als Ersatz für Eigenleistung je 67,50 Mark. Mit dem Parkplatz wurde begonnen, dann folgten die Umfassungsmauer und Verrohrung des Innenhofs.

Im Spätsommer 1963 war die modernste Schießsportanlage am Niederrhein fertig - rechtzeitig vor dem Bundeskönigsschießen Ende September. Unmittelbar vor dem Bundeskönigsschießen segnete Dechant Johannes Oomen das Werk. Am Tag darauf wurde die Anlage von fast 10.000 Schützen bevölkert.

Stadtbundmeister der Schützen in Kevelaer
1960 - 1975 Josef Schotten
1975 - 1985 Peter Breidenbach
1985 - 1992 Franz Gerhards
1992 - 1998 Helmut Hermsen
1998 - 2010 Berti Metsch
2010 - Rainer Koppers
*

Stadtbund der Schützen Textstellen in der Kevelaerer Enzyklopädie:
| Peter Breidenbach | Bürgerschützengesellschaft | Ehrennadel/Ehrenamt | Franz Gerhards | Gerd Gertlowski | Helmut Hermsen | Oskar Janßen | Josef-Schotten-Schützenhalle | Johannes Oomen | Josef Schotten | Hubert Simmes | Spielmannszug Kevelaer | Peter Tenhaef | Jan Willems |

© Martin Willing 2012, 2013