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Bauunternehmer in Kevelaer | * 1909 | † 1990
Jan Willems war knapp drei Jahre alt, als im März 1913 sein Vater
Heinrich Willems und Peter Dicks, beide Maurerpoliere, ein eigenes
Baugeschäft in Kevelaer gründeten. Nach zwei Jahrzehnten guter
Zusammenarbeit trennten sich die Gründer mit dem Aufschwung im
Baugewerbe der Jahre 1934/35. 1916 wurde Jan Willems Maurerlehrling in
der Bauunternehmung seines Vaters Heinrich; anschließend studierte er in
Idstein und kehrte als Bauingenieur in die väterliche Firma zurück.
Bereits 1935 trat er in die Führung der Bauunternehmung ein.
Unter seiner Leitung überstand sie Krieg und erste Nachkriegszeit und
entwickelte sich zu einem bedeutenden Baugeschäft, das heute eines der
größten Familienunternehmen der Branche am unteren Niederrhein ist.
Neben seinem Beruf war Jan Willems ein Schützenbruder aus Passion. 1935
begann seine „Schützenkarriere“ als Adjutant des damaligen
Schützenkönigs der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kevelaer. Auch
für politische Ehrenämter ließ er sich in die Pflicht nehmen; bereits
1945 wurde er Mitglied des Kreistages Geldern (bis Herbst 1946), 1946
kam er für kurze Zeit in den Gemeinderat Kevelaer.
Jan Willems trieb den Wiederaufbau der St.-Josefs-Kapelle an der
Twistedener/Walbecker Straße durch die St.-Josef-Schützenbruderschaft
Kevelaer voran, die im Februar 1950 durch Heinrich Maria Janssen geweiht
wurde.
Seine lange Liste von Ehrenämtern im Schützenwesen hatte Willems 1949
als Adjutant eines Seb-Schützenkönigs Hermann Tebarts fortgesetzt; 1951
wurde er Schützenkönig der Seb, 1952 gehörte er zum Komitee, das die
Statuten der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft neu faßte, 1954 war er
Adjutant des Seb-Schützenkönigs Hubert Brünen und 1960 wurde er zum
Festkettenträger der Geselligen Vereine Kevelaer für die Seb (Adjutant
Hermann Tebarts) proklamiert.
Jan Willems (1989).
Jan Willems, der von 1960 bis 1972 dem Kevelaerer Stadtrat angehörte,
sorgte 1961 nach Vertragsabschluß mit Gerhard und Maria Scholten
maßgeblich für den Bau der
Schützenhalle des
Stadtbundes.
Im Jahr 1967 begann seine Zeit für die Geselligen Vereine Kevelaers,
zunächst als Schatzmeister des Dachverbandes. Nachdem er 1970 vom Amt
des Präsidenten der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kevelaer
zurückgetreten war, ließ er sich 1972 zum Präsidenten der Geselligen
Vereine Kevelaer als Nachfolger von Josef Aengenheyster wählen.
Zum zweiten Mal trug Jan Willems 1983 die Festkette, aber nicht als
Festkettenträger, sondern als Stellvertreter für den im Sterben
liegenden Festkettenträger
Theo Wolfgarten, seinen Freund. Ein Jahr
später trat Willems vom Präsidentenamt zurück, wurde Ehrenpräsident und
übergab das Amt an
Gerd Plümpe.
Als hochgeachteter Mann starb der erfolgreiche Bauunternehmer im Juli
1990.