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Chronik des Militärflughafens Laarbruch, des Konversionsprojekts und der Flughafen Niederrhein GmbH
Airport Weeze heute.
• Besatzungsstatut regelt die Rechtsverhältnisse zwischen der Bundesrepublik und den Westmächten (1949 bis 1955).
• Die Gemeindeverwaltung Weeze hat erste Informationen, dass eventuell ein Flugplatz gebaut werden soll.
• Die Kreisverwaltung Geldern beantragt beim Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk, "von der Inanspruchnahme des Gebietes für einen Flugplatz abzusehen." Im Reichswald-Bereich gebe es genügend geeignetes Gelände; der Wald sei durch Kriegseinwirkungen ohnehin schwer beschädigt. Auch im Raum Venlo-Herongen sei Großgelände vorhanden, das früher schon Flugplatzzwecken gedient habe.
• Erörterungstermin im Weezer Bürgermeisteramt über die Anforderung der
Besatzungsmacht auf Bereitstellung eines Flughafengeländes westlich von
Weeze.
• Besetzungsbefehl des Dristikt Hirings Officer, Rhine District,
Düsseldorf, an Bürgermeister, Polizeivorsteher und Oberkreisdirektor:
"Sie werden ersucht, den folgenden Grundbesitz … von 10.00 Uhr ab, am 5. Juni 1953 zu requirieren und für die britische und alliierte Besetzung zur Verfügung zu stellen".
Insgesamt werden 6.239.030 qm beschlagnahmt.
• Baubeginn für den Flugplatz Laarbruch. Zeitweilig sind über 3000
Arbeiter beschäftigt. Auf den Zufahrtsstraßen herrscht Verkehrschaos.
Erstellt werden außer den Flugplatz-Anlagen 219 Gebäude wie Kirchen,
Kaufhäuser, Krankenhaus, Wasserwerk, Heizkraftwerk und Schulen sowie 392
Wohnungen für die Soldaten. Im Vorfeld mussten mehr als 40.000 Bäume
gefällt werden.
• Das Kreis-Besatzungskostenamt in Krefeld sichert zu,
dass alle für den Flugplatz benötigten und inzwischen beschlagnahmten
Grundstücke von der Bundesrepublik - Bundesfinanzverwaltung - angekauft
werden.
• Eröffnung des Flugplatzes und Landung des ersten Flugzeugs; Eintreffen der Vorhut: ein Offizier, ein Feldwebel, sechs Luftwaffensoldaten; Landung von neun Meteor-Flugzeugen; Einzug von ersten sechs Einheiten: 478 Offiziere und Mannschaften.
• Deutschlandvertrag tritt in Kraft, der das Besatzungsstatut von 1949 außer Kraft setzt.
• Katastrophaler Heidebrand außerhalb des Flugplatz-Geländes. Die deutschen Feuerwehren bekommen den Brand nicht in den Griff. Britische Soldaten werden zum Helfen abkommandiert.
• Besuch der
königlichen Prinzessin, der Schwester von König Georg VI., auf
Laarbruch.
• Während der RAF-Boxmeisterschaften von Deutschland,
ausgetragen in Laarbruch, wird Alarm ausgelöst: TACEVAL beginnt, eine
Übung, die einen Atomangriff simuliert. "Ein Boxer hörte es, der andere
nicht! Es gab ein Chaos, und ich mußte in den Ring springen (nicht
einfach in Abenduniform) und den Kampf beenden, ohne selbst einbezogen
zu werden. Was für eine Nacht!" (Neil Wheeler, Kommandeur in Laarbruch
von 1959 bis 1960).
• Eintreffen der ersten amerikanischen
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taktischen
Nuklear-Waffen in Laarbruch. Bei der Landung reißt sich die
Transportmaschine einen Flügel an einem Baum auf, Kerosin strömt in
großen Mengen heraus.
• Besuch des belgischen König.
• Der vorbereitete Besuch des Prinzen Philip, des Herzogs von Edinburgh, wird abgesagt: Der Ehemann von Königin Elisabeth vertritt die Krone bei den Trauerfeierlichkeiten für den ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy.
Prinz Philip zu Besuch auf Laarbruch (1964, 1968, 1972).
• Die
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Sparkasse eröffnet eine Filiale in Laarbruch.
• Erster Besuch der
Königlichen Hoheit Prinz Philip.
• Zweiter Besuch von Prinz Philip.
• Absturz eines Jets in der Nähe von Xanten; Luftwaffenleutnant C. W. King und F. Off. K. R. Holmes von Laarbruch finden den Tod.
• Dritter Besuch von Prinz Philip.
• Tag der offenen Tür: 35.000 Besucher kommen.
Kevelaers Stadtdirektor Dr.
Karl-Heinz Röser (mit Baskenmüte) und Hans Broeckmann (r.)
gründeten den Verein "Deutsch-Britische Freundschaft".
• Gründung
des Vereins "Deutsch-Britische Freundschaft" auf Anregung britischer und
deutscher Ehepaare und auf Initiative des Stadtdirektors von Kevelaer,
>
Dr. Karl-Heinz Röser, und des Kommandanten Mike Reeve.
• Der Royal Air
Force, Laarbruch, wird von der Gemeinde Weeze das Ehrenbürgerrecht
"Freedom of the town" verliehen.
• Der
deutsche Berufsfeuerwehrmann Jakob Flügen (Kevelaer) wird wegen langer
Zugehörigkeit zur Laarbruch-Feuerwehr in der Britischen Botschaft in
Bonn mit der British Empire Medal ausgezeichnet.
• Das Flugzeug "Jaguar"
löst die "Phantom", Nachfolger der "Canberra", ab.
• Eine "Jaguar",
gerade in Laarbruch aufgestiegen, stürzt in der Nähe eines Vorortes von
Kleve ab. Leutnant W. A. Lanworthy kann sich mit dem Schleudersitz
retten.
• Der "Tornado" kommt. Dieser Düsenjäger, der mit Abstand lauteste Jet, der je in Laarbruch stationiert und bis 1991 im Einsatz gewesen ist, löst in der Bevölkerung erstmals Proteste gegen den Fluglärm aus. Es wird eine Bürgerinitiative gegen Fluglärm im Bereich Hees-Baal gegründet.
Das Wappen der Stadt Kevelaer
auf einem britischen Kampfjet Tornado.
• Besuch des Prinzen von Wales (Prinz
Charles).
• Ab dem 9. November tragen die
Laarbrucher Tornados das Kevelaerer Wappen. Die Fraktion der
Grünen hatte dagegen protestiert. Die SPD wollte an der Zeremonie nicht
teilnehmen - wegen, so Fraktionsvorsitzender Janssen, „Merkwürdigkeiten
im Verfahren“ und „erheblicher Bedenken zum Überlassungszweck, die sich
jedoch in keiner Weise gegen die Mitglieder der sechzehnten Schwadron
richten“. Nur Fraktionsmitlglieder der CDU und der FDP fahren zum
Festakt nach Laarbruch, wo Bürgermeister Karl Dingermann ein Wappen auf
einem Tornado enthüllt.
• Der Flughafen wird erweitert; zugleich renoviert die RAF ihre Start- und Landebahnen.
• Zwei junge Soldaten vom RAF-Flugplatz Laarbruch kommen in Bergen/NL ums Leben, als eine in ihrem Wagen versteckte Bombe der irischen Terrororganisation IRA explodiert; ein dritter Soldat wird schwer verletzt.
• In Bergen/NL stürzt ein "Tornado" ab.
• Im Kevelaerer Rathaus wird ein "Fluglärm-Telefon" installiert, bei dem sich Bürger melden können. - Vizelandrat > Albert Holzhauer (SPD) trägt bei einem Besuch der KB-Redaktion zum ersten Mal seine Idee vor, Laarbruch als zivilen Flughafen für den Inlandsverkehr zwischen dem Industriezentrum der Niederlande (Rotterdam, Amsterdam) und dem Schwerpunkt Düsseldorf vor.
Albert Holzhauer, der geistige Vater des
Zivilflughafens Laarbruch,
hier mit Reinhard Gilleßen (l.).
Als NATO-Flughafen habe Laarbruch im Zeichen
der großen Veränderung zwischen Ost und West keine langfristige
"Überlebenschance". Seit diesem KB-Bericht gilt Holzhauer als der
"geistige Vater" der Idee eines Zivilflughafens auf Laarbruch.
• Der
Golfkrieg beginnt mit der Invasion von Kuwait durch den Irak. Die
Mechaniker bereiten die Laarbrucher "Tornados", die sandfarben
umlackiert werden, auf Wüstenoperationen vor.
• KB-Bericht: "Zwei der
vier britischen Militärflugplätze in der Bundesrepublik sollen
aufgegeben werden. Die beiden verbleibenden Flugplätze werden noch
stärker belegt und benutzt als heute schon. Es steht noch offen, ob
Laarbruch zu diesen beiden gehört, die vorerst nicht aufgegeben werden".
• Der mögliche Abzug der Briten aus Laarbruch beschäftigt den Weezer
Haupt- und Finanzausschuss. Für den Fall, daß der Standort militärisch
nicht mehr gebraucht wird, schlägt der Weezer Gemeindedirektor Heinz
Wienen eine zivile Nutzung vor.
• Besuch der britischen Königin
Elisabeth.
Königin Elisabeth II. zu
Besuch auf Laarbruch, hier begrüßt von Weezes Gemeindedirektor Heinz
Wienen (l.) und Bürgermeister Karl Willems.
• Die Bomber der Alliierten steigen auf und schalten sich in den Golfkrieg ein. Mit 60 "Tornado"- und "Jaguar"-Bombern ist Laarbruch Teil der Armada. Die RAF fliegt 4000 Einsätze und wirf 3000 Tonnen Bomben. In der ersten Woche gehen 20 Flugzeuge der Alliierten verloren, davon vier "Tornados", zwei von der XV. Schwadron auf Laarbruch. Die Flugleutnante John Nichol und John Peters von der XV. Schwadron geraten in Gefangenschaft. Gedenkfenster in einer Laarbrucher Kirchen nennen die Namen von drei Gefallenen: Garry Lennox (1956-1991), Kev Weeks (1955-1991), Stan Dowles (1959-1990). - Mit dem bedingungslosen Abzug der Iraki aus Kuwait endet der Golfkrieg. -Mit dem bedingungslosen Abzug der Iraki aus Kuwait endet der Golfkrieg.
Gedenkfenster für die Toten.
•
Die Ergebnisse zweier Gutachten, die die Gemeinde Weeze
in Auftrag gegeben hat, liegen vor: "Untersuchungen über die
Möglichkeiten einer zivilen (Mit-)Nutzung des Militärflughafens
Weeze-Laarbruch" und "Nutzungsalternativen für eventuell freiwerdende
Wohnungen in der Gemeinde Weeze".
• In der Öffentlichkeit werden die
Folgen eines möglichen Abzugs der Briten von Laarbruch diskutiert. Hier
verrichten 2.540 Soldaten Dienst; insgesamt leben - mit Angehörigen -
5.361 Menschen mit britischem Pass in Weeze, weitere 854 in Goch. 380
Zivilisten sind auf Laarbruch beschäftigt, wovon 111 in Goch, 90 in
Weeze, 45 in Kevelaer und über 100 weiter auswärts wohnen. Der
Kaufkraft- und Auftragsverlust wird mit 100 bis 200 Millionen Mark im
Jahr geschätzt. In Weeze sind vom Bundesvermögensamt 1.156 Wohnungen für
Streitkräfte angemietet.
• Studie des Kölner Büros Dr. Jansen in
Kooperation mit Prof. Dr.-Ing. Wolf von der technischen Hochschule
Aachen, beauftragt durch den Kreis Kleve: Marktchancen für eine
erfolgreiche Zivilnutzung sieht der Gutachter ausschließlich dann, wenn
"Nachtflugbewegungen nicht ausgeschlossen werden".
• Die vier
Laarbrucher "Tornado"-Staffeln werden abgezogen; drei davon aufgelöst.
• Die
Gutachtergemeinschaft Jansen-Wolf-Mönig erstellt eine erste Expertise
über mögliche zivile Nutzungen des Laarbruch-Areals.
• Die RAF stellt
den Flugbetrieb in Wildenrath bei Heinsberg ein.
• Die 3. und 4.
"Harrier"-Staffel wird von Gütersloh nach Laarbruch verlegt. Die
Senkrechtstarter sind auch Nachts voll flugtauglich und ausrüstbar mit
>
Atomwaffen. Zugleich werden "Puma"- und "Chinook"-Hubschrauber der 18.
Staffel an den Niederrhein verlegt. Laarbrucher "Harrier" fliegen in die
Türkei, um von dort zu Patrouillenflügen über dem Nordirak zu starten.
• Gründung der Flughafen Niederrhein GmbH mit dem Ziel "Ausbau und der Betrieb des derzeitigen Flugplatzes Weeze-Laarbruch zu einer allgemeinen zivilen Nutzung". Der Kreis ist mit 52 %, die Gemeinde Weeze mit 48 % beteiligt.
• Die
Britische Rheinarmee wird durch Prinz Charles offiziell außer Dienst
gestellt, darunter auch Laarbruch.
• Die Wirtschaftsjunioren Kreis Kleve
regen an, in Laarbruch eine Freihandelszone einzurichten, um
Investitionskapital anzulocken. Ein solcher Freihafen biete einlagernden
Firmen erhebliche Liquiditätsvorteile.
• Mit einem Volksfest wird "40
Jahre Flughafen Laarbruch" gefeiert.
• Die Bürgermeister und Stadt- und
Gemeindedirektoren aus Weeze, Kevelaer, Goch, Uedem und Bergen/NL, der
Landrat und der Oberkreisdirektor werden nach Laarbruch eingeladen.
Ihnen wird der Abzug der Briten zum Ende des Jahres 1999 eröffnet.
Weezes Gemeindedirektor Heinz Wienen: "Der schwärzeste Tag in meiner
ganzen Dienstzeit". Weezes Bürgermeister
>
Karl Willems erfährt die
Nachricht per Telefon in seinem Urlaubsort in Kanada.
•
Die Gründung der "Wirtschaftsförderung Kreis Kleve/Flughafen
Niederrhein GmbH" wird vorgeschlagen. An ihr sollen sich alle Kommunen
des Kreises beteiligen können. Reinhard Gilleßen, bisher Dezernent im
Kreishaus, soll hauptamtlicher Geschäftsführer der GmbH werden. Im
selben Monat führt das Land NRW eine Konversionskonferenz im Kreis Kleve
durch und lässt Fachleute zivile Nutzungsmöglichkeiten des Flugplatzes
Laarbruch erörtern.
Reinhard Gilleßen.
• Die Flughafen Niederrhein GmbH beantragt die Genehmigung zum Betrieb eines zivilen Mittelstrecken-Flughafens. Zu den Kosten einer vorbereitenden Studie (Arthur Andersen) will das Land 80 Prozent beisteuern. Der Minister für Stadtentwicklung und Verkehr, Franz-Josef Kniola, leitet das luftrechtliche Prüfverfahren ein.
• Aus dem Amt
für Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve wird die
"Wirtschaftsförderung Kreis Kleve GmbH" gegründet. Geschäftsführer wird
Diplom-Volkswirt Reinhard Gilleßen.
• IHK Niederrhein, European
Logistics Center in Venlo und Five Mode Distri Network Arnheim treten
der Flughafen Niederrhein GmbH als Mitgesellschafter bei.
• Im fast
vollbesetzten Saal "Alt-Weeze" präsentiert die Beratungsfirma "Arthur
Andersen" die Palette denkbarer Nutzungsmöglichkeiten für Laarbruch
(April). Favorisiert wird ein Flughafen für allgemeinen Verkehr mit
Schwerpunkt Fracht, und zwar mit Flugbetrieb rund um die Uhr. Ein nicht
genannter Investor wird von "Arthur Andersen" ins Spiel gebracht.
Der interessierten Öffentlichkeit
wird in Weeze vorgestellt, was auf dem Laarbrucher Flughafengelände
entstehen könnte.
• Der
Kreis Kleve erwirbt über seine Baugesellschaft 250 Wohneinheiten in
Weeze.
•
Gründung der "Entwicklungsgesellschaft Weeze/Laarbruch" (EWL)
als 100-prozentige Tochter der Gemeinde Weeze. Sie soll dem Kreis und
den Nachbargemeinden gegenüber die Weezer Belange vertreten und alle mit
Laarbruch zusammen hängenden Fragen koordinieren. Gemeindedirektor Heinz
Wienen (Bild) und Kämmerer Johann Vehreschild werden als Geschäftsführer
berufen.
• Kampfflugzeuge des Typs "Harrier" der 4. RAF-Staffel aus
Laarbruch beteiligen sich an Luftangriffen in Bosnien. Auch deutsche
Bomber fliegen: Zum ersten Mal seit Ende des zweiten Weltkriegs nehmen
deutsche Kampfflugzeuge an einem Kampfeinsatz über Bosnien teil. Bis
Oktober fliegen die 14 Piloten der 4. Staffel von Laarbruch mit zwölf
"Harrier GR7" etwa 270 Einsätze im Luftraum über Bosnien. Sie zerstören
im UN-Auftrag 85 Prozent der militärischen Ziele (Munitionsbunker und
Radaranlagen). Abgeworfen werden 500-Kilo-Bomben - präzise auf
Raketenstellungen oder Munitionsbunker. Ein Jahr lang ist der
Bosnien-Einsatz über Schottland geübt worden. Durchschnittlich fliegt
jeder Pilot der IV. Staffel zehn Kampfeinsätze. Die ebenfalls in
Laarbruch stationierte 3. Staffel löst die 4. Staffel in Ex-Jugoslawien
ab. Alle britischen Besatzungen kehren unversehrt zur italienischen
Basis zurück. In Laarbruch wird ständig per Lautsprecher über die
aktuelle Lage in Bosnien informiert.
• Eine
Hubschrauberstaffel ("Chinook") wird von Laarbruch nach Bosnien verlegt.
Sie soll hauptsächlich den Transport von Lebensmitteln und Kranken zu
übernehmen. Landtransport ist wegen der Verminung der Straßen zu
gefährlich.
• Die Flughafen Niederrhein GmbH erhöht das Stammkapital um
200.000 DM auf 450.000 DM und fasst den Gesellschaftsvertrag insgesamt
neu.
Flughafengegner (v.l.):
Karl-Heinz Kandolf, Kornelia Laquer und Elisabeth Fischer.
• In Winnekendonk wird die "Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm und
Luftverschmutzung e.V." gegründet. Rund 100 Bürger kommen zur
Auftaktveranstaltung. Initiatoren sind Kornelia Laqueur, Winfried
Janssen, Franz Scholl und Marielies Schoofs. Grundsatzaussage des
Vereins: "Wir lehnen jede zivilfliegerische Anschlußnutzung des
R.A.F.-Stützpunktes Weeze-Laarbruch ab und setzen uns für eine
arbeitsplatzorientierte, anliegerfreundliche und umweltverträgliche
Anschlußnutzung nach Abzug der Briten ein."
• Die RAF gibt bekannt: Ihr
Flugplatz Brüggen (Kreis Viersen) wird 2002 aufgegeben.
• Resolution des
Stadtrates Kevelaer auf Antrag der SPD:
"Der Rat der Stadt Kevelaer lehnt einen Nutzung des Flugplatzes Laarbruch für den zivilen, zeitlich unbeschränkten Frachtflugverkehr ab. (…) Eine Lösung (…), die einseitig denjenigen die Lasten auch im Frieden aufbürdet, die über 40 Jahre des Kalten Krieges hinweg im Allgemeininteresse den oft unerträglichen Fluglärm zu erleiden hatten, ist für die Menschen in Kevelaer unzumutbar. Der Rat der Stadt widerspricht den Plänen, Laarbruch ohne jede Beschränkung als zivilen Frachtflughafen zu nutzen, im übrigen mit Rücksicht auf die mit diesem Vorhaben hart kollidierenden eigenen Vorstellungen, nach einer erfolgreichen Solebohrung, Kevelaer zum Kur- und Erholungszentrum auszubauen. (…)"
• Die Fluglärmgegner kritisieren die Resolution des Kevelaerer Rates:
"Wir wenden uns gegen jegliche fliegerische Nutzung des Flughafens Weeze-Laarbruch. Wir wenden uns gegen die verfaßte Resolution des Rates der Stadt Kevelaer vom 29.5.1996, die Auslegungen in jede Richtung zuläßt. Wir fordern den Rat der Stadt Kevelaer auf, seine Resolution im Sinne der Bürger zu ändern und sich eindeutig gegen jegliche fliegerische Nutzung zu wenden."
• Die
Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm und Luftverschmutzung überreicht
1.800 Unterschriften gegen einen Frachtflughafen Laarbruch an
Bürgermeister >
Dr. Friedrich Börgers.
• Die bisherige Sprecherin der
Initiative, Kornelia Laqueur, wird zur Vorsitzenden gewählt. Dem
Vorstand gehören außerdem Klaus Schwarz (Stellvertreter), Thomas Wistuba
(Geschäftsführer), Joachim Pusch (Schatzmeister), Ralf Pollmann-Devanter
(Schriftführer) und Jürgen Pohl (Beisitzer) an. Zum Gremium zählen als
Berater die Kommunalpolitiker Franz Scholl (CDU), Winfried Janssen
(SPD), >
Karl-Heinz Kandolf (Grüne), Josef Zeller (KBV) und Rüdiger van
Straelen (FDP). Inzwischen sind rund 3.000 Unterschriften gegen den
Frachtflugplan gesammelt.
• In der Öffentlichkeit wird bezweifelt, dass
es den ungenannten Investor-Interessenten für Laarbruch überhaupt
gegeben habe. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement lässt klarstellen, daß "es tatsächlich ein konkretes Interesse eines Investors an
einer Nutzung des Flugplatzes Weeze-Laarbruch gegeben hat". Wegen der
späten Freigabe des Airports (Ende 1999) könne der Investor "derzeit
eine Entscheidung für Laarbruch nicht" treffen.
• Die Stainforth-Trophy,
eine begehrte Trophäe für Einheiten der britischen Luftwaffe, wird der
4. Staffel von Laarbruch für ihre Einsätze im Irak und in Bosnien
verliehen. Damit bekommt zum ersten Mal eine in Deutschland stationierte
Einheit diese Auszeichnung.
• Der Kevelaerer Stadtrat erklärt zusätzlich
zu seiner Resolution vom Mai nach einem Antrag der Grünen einstimmig:
"Der Rat geht davon aus, daß die Verwaltung und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft die Suche nach alternativen Nutzungsmöglichkeiten für den Flugplatz Laarbruch nach Kräften unterstützen".
• Auch nach nichtfliegerischer Nutzung der Infrastruktur Laarbruch soll geforscht werden, vereinbaren die Gemeinde Weeze und die Flughafen Niederrhein GmbH (FN). FN-Aufsichtsratsvorsitzender Albert Holzhauer (SPD) vermittelt die Zusage von NRW-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, daß die Dorsch Consult als Unterauftragnehmer der StadtUmBau GmbH den nichtfliegerischen und die Ingenieurgesellschaft Airplan den fliegerischen Teil untersuchen sollen. Damit ist die bisherige Beratungsfirma Arthur Andersen zunächst aus dem Rennen.
• Die
Betreiber des Flughafens Schiphol melden Interesse an einem
Zivilflughafen Laarbruch an. Die Niederländer sind an die Grenzen ihrer
Expansion gekommen und suchen besonders für den Frachtverkehr nach
Ausweichmöglichkeiten. Für Laarbruch wird neben der flugrechtlichen
Genehmigung des Landes auch eine Überfluggenehmigung der Niederländer
gebraucht. Das Bundesministerium für Verkehr will sich bei der
Niederländischen Regierung dafür einsetzen, daß sie der Errichtung des
Regionalflughafens Niederrhein auf Laarbruch zustimmt und die dafür
notwendigen Überflugrechte für Starts und Landungen über dem
niederländischen Hoheitsgebiet erlaubt, teilt Bundesverkehrsminister
Matthias Wissmann mit.
• Die Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm und
Luftverschmutzung e.V. tritt der Bundesvereinigung gegen Fluglärm e.V.
bei.
• Angesichts der Rekord-Arbeitslosenzahlen im Kreis Kleve fordert
SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Alfred Krüger: "Mit den
Konversionsmaßnahmen in Laarbruch müssen wir jetzt schnell zu Potte
kommen". Wenn das Gutachten über die Nutzung des RAF-Flugplatzes da sei,
dürfe nicht wieder jahrelang diskutiert werden, sondern man müsse das
Gutachten zügig umsetzen.
•
CDU-Kreischef
>
Ronald Pofalla bezeichnet
"Laarbruch" das wichtigste Projekt im Kreis.
• Ein mit acht
Besatzungsmitgliedern und Passagieren besetzter "Puma"-Hubschrauber vom
RAF-Fliegerhorst Laarbruch stürzt in der Nähe des Dorfes Urspring bei
Schongau in Bayern ab. Der 32-jährige Pilot von der 18. Staffel stirbt,
die weiteren Insassen können das Krankenhaus bald wieder verlassen.
• Die RAF Laarbruch nimmt offiziell Abschied von Weezes Gemeindedirektor
Heinz Wienen, der sein Amt an Barbara Naus (SPD) abgibt, die erste
hauptamtliche Bürgermeisterin von Weeze wird. Die RAF schenkt Wienen,
der besonders enge Beziehungen zu den Briten gepflegt hat, zum Abschied
einen Niederrhein-Rundflug im Cockpit eines Senkrechtstarters des Typs
"Harrier GR 7".
• Auf ihrer Landesdelegiertenkonferenz von Bündnis90/Die
Grünen in Borken legen sich die Grünen auch auf Landesebene fest: Keine
fliegerische Anschlussnutzung, keine Landesmittel für Gutachten, die
sich mit der fliegerischen Konversion beschäftigen, dagegen Förderung
umweltverträglicher Alternativnutzungen unter dem Aspekt der
Arbeitsplatzbeschaffung.
• Die 18. (Bomber-)Staffel wird mit ihren
Hubschraubern abgezogen und kehrt nach England zurück.
• Im Kevelaerer
Bühnenhaus gibt die "Band of the RAF College" ein Abschiedskonzert.
• Berufsfeuerwehrmann Jakob Matthias Flügen aus Kevelaer erhält in der
Residenz des britischen Botschafters in Bad Godesberg für 40 Jahre
Dienste bei der RAF den Orden "Honorary Member of the Most Excellent
Order of the British Empire".
• Laut einem Gutachten der StadtUmBau
GmbH, beauftragt durch die Gemeinde Weeze, haben die Weezer
Einzelhändler angesichts des Britenabzugs keine Panik. Sie beziffern den
dadurch entstehenden Kaufkraftverlust auf nur etwa 10 Prozent des
Gesamtumsatzes. Ganz im Gegenteil: Durch die Belegung der englischen
Wohnungen mit anderen Bevölkerungsgruppen und das Schaffen neuer
Wohngebiete, so Hardt, könne es zu einer echten Belebung des Weezer
Einzelhandels kommen.
• Vizelandrat Albert Holzhauer SPD) wird als
Vorsitzender des Aufsichtsrates der Flughafen Niederrhein GmbH erneut
bestellt.
•
Seit dem 31. August, dem Todestag von Lady Diana, sind auf
dem Flughafen Laarbruch die Flaggen auf Halbmast. Ein Unbekannter legt
einen Strauß weißer Rosen am Fahnenmast nieder. Auch die Weezer
Gemeinde-Flagge wird zum Zeichen der Anteilnahme auf Halbmast gezogen.
Der wenige Tage später beginnenden Weezer Kirmes bleiben die Soldaten
des Flugplatzes - mit Ausnahme des Gottesdienstes - wegen der Beisitzung
von Lady Diana zunächst fern. Dann nehmen sie ihr Ehrenbürgerrecht wahr
und ziehen mit aufgesetztem Bajonett durch die Gemeinde Weeze im
Festumzug.
Lady Diana.
• Der internationale Flughafen Amsterdam-Schiphol (AMS)
wächst so ungestüm, dass er ab sofort die Benutzung von Start- und
Landebahnen während der Hauptverkehrszeiten und bei schlechtem Wetter
einschränken muss - um unterhalb vorgeschriebener Lärmgrenzen zu
bleiben.
• Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) NRW aus Düsseldorf
legt ihr Konzept über die Nutzung der rund 800 britischen Wohnungen in
Weeze nach Abzug der Soldaten vor. Oberziel: Größtmögliche Belegung der
freiwerdenden Wohnungen durch eine sozial ausgewogene Nutzungsstruktur
in einem städtebaulich verträglich Umfeld.
• Die Stadt Duisburg
beteiligt sich an der Flughafen Niederrhein GmbH.
• Kornelia Laqueur
erklärt für die Flughafengegner, dass eine "Klägerliste" eingerichtet
sei, "die bereits 20 Unterzeichner nennt, die ihr Recht auf einem
juristischen Weg durchsetzen werden". Kontakte zu Fachanwälten in
Kevelaer, Düsseldorf und Berlin seien bereits geknüpft.
• Aufsichtsrat
und Gesellschafterversammlung der Flughafen Niederrhein GmbH beschließen
auf der Basis einer Machtbarkeitsstudie zum Konversionsprojekt, erstellt
durch Dorsch Consult Ingenieurgesellschaft mbH, eine kombinierte
fliegerische und nichtfliegerische Nutzung der Laarbruch-Immobilie
anstreben zu wollen.
• Die Häfen
Duisburg und Emmerich, der Kreis Wesel und die Stadt Krefeld treten der
Flughafen Niederrhein GmbH als Mitgesellschafter bei.
• Der Weezer
Gemeinderat beschließt, ein Museum zur Flugplatzgeschichte Laarbruch
einzurichten.
• Die Stadt Kevelaer wird, nach einem mit knapper Mehrheit
gefaßten Ratsbeschluss, Mitglied der Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm
und Luftverschmutzung.
• Das KB veröffentlicht erstmals den Namen des
bis dahin geheim gehaltenen Investor-Interessenten von 1996. Es ist das
amerikanische Express-Unternehmen DHL, das sich aus Zeitgründen
schließlich gegen Laarbruch und für Köln-Bonn entschieden hat.
• Die 1.
und 26. Kompanie des Royal Air Force Regiments, die für die
Bodenverteidigung des Fliegerhorstes verantwortlich sind, verlassen
Laarbruch.
• Ratssitzung Weeze: Über drei Anträge zur Folgenutzung von
Laarbruch wird abgestimmt: 1. Euregionales Zentrum für Luftverkehr,
Logistik und Gewerbe (19 Ja, 7 Nein); 2. Nachtflugverbot (14 Ja, 10
Nein, 2 Enthaltungen); 3, Schulflugverbot (14 Ja, 11 Nein).
•
"Seit 31.
März 1998 befinden sich keine Atomwaffen mehr im Dienst der RAF. Daher
sind in Deutschland keine britischen Atomwaffen stationiert"
(Presseoffizier >
Bill Hall).
Presseoffizier Bill Hall (mit Bart): Keine Atomwaffen.
• Die Flughafen Niederrhein GmbH (FN) erhält
eine Förderzusage des Landesministeriums für Wirtschaft und Mittelstand
in Höhe von 855.000 Mark. Diese Summe stammt zu 63 Prozent aus Mitteln
des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Mit dem Geld
setzt die FN die Ausarbeitung eines zivilen Nutzungskonzeptes für den
Flughafen in Laarbruch fort (Ziel: Nutzungsmix bestehend aus zivilem
Luftverkehr, Logistik und Gewerbe, und zwar in Zusammenarbeit mit der
Münchner Ingenieurgesellschaft Dorsch Consult, der StadtUmBau GmbH
Weeze, der airplan GmbH aus Stuttgart, der britisch-niederländische
Agentur Unicorn (Norfolk/Deventer) und dem neu hingezogenen
Beratungsbüro für Öffentlichkeitsarbeit Kressin PR aus Kleve.
• Zum
letzten Mal ein Tag der offenen Tür auf Laarbruch.
• Die Flughafen
Niederrhein GmbH legt die Genehmigungsunterlagen dem Ministerium für
Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und Verkehr NRW vor.
• Katholiken aus Laarbruch überreichen dem Kevelaerer Wallfahrtsrektor zum
Abschied ein Kerzenschild, das in der Kerzenkapelle aufbewahrt wird.
Fast jährlich ist eine Wallfahrt von Laarbruch nach Kevelaer gekommen.
• Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der Flughafen Niederhein GmbH
beschließen, dass die niederländische Investorengruppe WT Invest B.V. die
Option bekommt, bevorzugt die fliegerische und nichtfliegerische private
Anschlußnutzung des bisherigen Militärflughafens zu entwickeln, zu
planen und zu realisieren.
• Begleitet von einer
Militärkapelle marschieren die Divisionen der englischen Streitkräfte
Laarbruch zu einer Militär-Abschiedsparade auf.
• Vom 7.
Januar bis 8. Februar können die Bürger von Weeze, Kevelaer, Goch,
Geldern, Sonsbeck und Bergen (NL) die Unterlagen zum luftrechtlichen
Genehmigungsverfahren einsehen und Anregungen und Bedenken äußern. Die
Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm und Luftverschmutzung verteilt 30.000
Flugblätter mit 50 der meist genannten Argumente gegen die geplante
Anschlußnutzung des Flugplatzes Laarbruch und richtetet für
Interessenten eine Hotline ein.
• Zum 1. April erhalten 250
Zivilbeschäftigte auf Laarbruch ihre Kündigungen. 100 werden zeitlich
befristet weiterbeschäftigt mit Aufräum- und Auflösungsarbeiten.
• Absturz eines "Harrier"-Jets in Sonsbeck-Hamb: Der 35-jährige Pilot
steuert die Maschine noch an der Wohnbebauung von Hamb vorbei und
schleudert sich dann aus dem Flugzeug.
• Offenlegung: 5500 deutsche
Bürger sprechen sich gegen, 2800 für den Antrag auf fliegerische Nutzung
aus. Aus den Niederlanden treffen insgesamt 2000 Zuschriften ein. Auf
Laarbruch befindet sich kaum noch 500 Soldaten.
• Kommandant Mick
Williams erklärt, die Briten übergeben Laarbruch am 30. November
"besenrein".
• Ministerpräsident Wolfgang Clement erklärt in Kevelaer:
"Wenn Sie in dieser Region keinen Flughafen wollen, dann kriegen Sie
auch keinen".
• Schlüsselübergabe des Flugplatzes durch Kommandant Mick
Williams an die Bundesvermögensverwaltung; Weitergabe des Schlüssels an
die Flughafen Niederrhein GmbH.
• Gründung der Entwicklungs- und
Erschließungsgesellschaft Laarbruch mbH, Weeze, zur Vermarktung der
Immobilie - ohne Flugbetrieb -.
Vertragsunterzeichnung 2001
durch Hans van de Lande im Rathaus Weeze, v.l.: Landrat Rudolf Kersting,
van de Lande und Reinhard Gilleßen. Foto: Martin Willing
• Luftrechtliche Genehmigung durch den Regierungspräsidenten.
• Unterzeichnung des Vertrages mit der Investorengruppe Hans van de Lande
im Rathaus Weeze.
• Investor Heinz van de Lande legt neuen Businessplan
für das Flughafen-Projekt der Bezirksregierung vor.
• „Grünes Licht“ der Bezirksregierung für das Unternehmenskonzept der Investorengruppe Hans van de Lande. Die niederländische Investorengruppe um van de Lande, Imca und Marigot Holding habe die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nachgewiesen, erklärt Regierungspräsident Büssow. Der Kreistag hatte zuvor den Vertrag mit dem Konsortium genehmigt.
• Ryanair ist
die erste Fluggesellschaft, die Laarbruch nutzt. Am 1. Mai steigt der
erste Flieger.
• Das Oberverwaltungsgerichts Münster entscheidet auf
Antrag der Gemeinde Bergen/NL: Samstags und sonntags dürfen von
Laarbruch aus jeweils nur sechs Flugbewegungen (Starts oder Landungen)
stattfinden.
• Der Kreis und die Gemeinde Weeze gewähren dem Investor
und seinem Konsortium, die finanzielle Probleme haben, Kredite über 13
Millionen Euro. Zuvor sind dem Investor zu Folge 25 Millionen Euro in
das Projekt geflossen. Herman Buurman wird anstelle von van der Lande
zur zentralen Eigentümerfigur.
• Die Niederlande unterzeichnen den
Staatsvertrag mit Deutschland (Mitnutzung des niederländischen
Luftraums).
• Die Flughafengegner in der Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm und Luftverschmutzung lassen sich von Johannes Bohl, einem Fachanwalt für Verwaltungsrecht, beraten und vertreten. Es geht um ihre Widersprüche gegen den Flughafen, den die Bezirksregierung abgelehnt hat.
Johannes Bohl (r.) bei einer Versammlung der Flughafengegner in Winnekendonk.
•
Ludger van Bebber wird in die Geschäftsführung des Unternehmens
Airport Niederrhein berufen. Zuvor ist van Bebber Geschäftsführer der
Kreis-Kleve-Bauverwaltungsgesellschaft mbH (KKA GmbH) mit Sitz in Goch
gewesen.
Ludger van Bebber.
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• Airport-Investor Herman Buurman bittet den Kreis Kleve, vorerst auf Rückzahlung des 13,5-Millionen-Euro-Kredites zu verzichten. Der Kreistag beschließt, dass der niederländische Eigner des Flugplatzes die Kredite erst Ende 2010 zurückzahlen muss.
Der Niederländer Herman Buurman
ist der Eigentümer des Flugplatzes Weeze.
• Das
Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen entscheidet, die
Konversion des Militärflughafens Weeze-Laarbruch in einen zivilen
Verkehrsflughafen aufzuheben. Eine Revision wird nicht zugelassen. Die
Bezirksregierung legt gegen die Nichtzulassung Beschwerde an beim
Bundesverwaltungsgericht ein.
•
Der Kreistag ermächtigt Landrat Wolfgang
Spreen, über die Übernahme von 51 bis 100 Prozent der Flughafen-Anteile
zu verhandeln.
Landrat Wolfgang Spreen.
• Das
Bundesverwaltungsgericht entscheidet, dass Revision zugelassen wird.
• Der Kreis Kleve will für 17
Millionen Euro 49 Prozent der Anteile am Airport Weeze übernehmen. Mit
der Herausgabe der Geschäftsanteile soll Airport-Eigentümer Buurman
einen Teil der Kredite ablösen, die der Kreis dem Flughafen gewährt hat.
Karl-Heinz Kandolf, Sprecher der Fraktion der Grünen in Kevelaer, hält
einen solchen Kreistagsbeschluss für rechtswidrig und schaltet das
Innenministerium ein. Zu der Übernahme von Geschäftsanteilen kommt es
jedoch nicht.
•
Die
Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm und Luftverschmutzung
e.V. ("Stopp Laarbruch"), Heike van Straelen, und ihre beiden Töchter
ziehen ihre Klagen gegen den Flughaften Niederrhein auf Laarbruch
zurück.
Logo der Flughafengegner.
Der Ehemann der Richterin, der Kevelaerer Rechtsanwalt Rüdiger
van Straelen, klagt dagegen weiter. Die anderen Klagen seien aus
Kostengründen zurückgezogen worden, erläutert Rüdiger van Straelen den
zunächst irritierenden Schritt.
• Der Billigflieger Ryanair entscheidet,
den Airport Weeze zu seiner dritten Basis in Deutschland auszubauen.
• Landrat Wolfgang Spreen beteuert: Über das vertraglich festgelegte
Engagement des Kreises hinaus gebe es keine weiteren finanziellen Hilfen
des Kreises für das Projekt Laarbruch.
• Einstimmig begrüßen die Spitzen
der CDU aus Kreis und Kommunen den Vorschlag, dass der Kreis 49 Prozent
der Airport-Anteile für 17 Millionen Euro übernehmen soll.
• Das Bundesverwaltungsgericht urteilt, es seien bei der Flughafengenehmigung Fehler gemacht worden, aber der Flugbetrieb dürfe vorerst weitergehen. Der Fall wird an das Oberverwaltungsgericht Münster zurückverwiesen.
• Der Flughafenbetreiber einigt sich mit den meisten Klägern außergerichtlich.
• Der Kreistag verlängert die die Laufzeit der Darlehen des Kreises an die Flughafen Niederrhein GmbH bis zum Ende des Jahres 2016. 26,8 Millionen Euro beträgt das an Investor Herman Buurman vergebene Kreisdarlehen. Mit Zinsen wird die Schuld bis 2016 auf über 35 Millionen Euro gewachsen sein.
• Die EU-Kommission beginnt mit der Prüfung der Finanzierung des Flughafens Weeze und anderer Kleinflughäfen. Es geht um den Verdacht der Wettbewerbsverzerrung durch direkte oder indirekte Subventionen der öffentlichen Hand.
• Es zeichnet sich ab, dass der Flughafen erneut die Zinsen für seine Kredite nicht vertragsgemäß zurückzahlen kann.
Terminal Airport Weeze.
• Am 1. Mai jährt sich der erste Start
eines Zivilflugzeugs vom Airport Weeze zum zehnten Mal. Gefeiert wird das
"Zehnjährige" mit einem großen Fest.
• Von den bisher 15 Millionen Fluggästen
des Airports Weeze sind 14 Millionen Ryanair-Kunden.
• Die EU-Kommission entschärft ihre
Wettbewerbsregeln, um kleinen Regionalflughäfen das Überleben zu
ermöglichen. Neue Leitlinien zu finanziellen Beihilfen werden im Juli
angekündigt. Anfang 2014 sollen entsprechende Gesetze in Kraft treten,
darunter ein generelles Verbot von Investitionsbeihilfen für Airports mit mehr als fünf Millionen Fluggästen
im Jahr. Davon wäre Laarbruch allerdings (noch) nicht
betroffen: Für das Jahr 2013 rechnet Airport Weeze mit insgesamt etwa
2,4 Millionen Gästen.