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Börgers, Dr. Friedrich
Bürgermeister in Kevelaer |
Leiter des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums | * 1925 | † 2002

Börgers1
Er war – nach Karl Dingermann und vor Heinz Paal – zwei Perioden lang ehrenamtlicher Bürgermeister von Kevelaer.

Ende 1947 war er aus britischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden, die er in Kevelaers späterer Partnerstadt Bury St. Edmunds verbracht hatte. Am Heiligen Abend klopfte der Heimkehrer an die Tür seiner Eltern in seiner Geburtsstadt Sterkrade; hier war er als Sohn eines Schlossers im Bergbau aufgewachsen. Später erinnerte sich Friedrich Börgers an dieses Detail: „Ich musste wirklich klopfen. Die Klingel war kaputt.“

Der junge Mann nahm noch im selben Jahr sein Studium auf und wurde Lehrer an einem Gymnasium. Der politisch interessierte Katholik war Mitglied in der Zentrumspartei und trat nach deren Auflösung 1964 der CDU bei.

Kevelaers Stadtdirektor Dr. Karl-Heinz Röser setzte sich 1969 mit Börgers in Verbindung und bat den Sterkrader, der als Spezialist für Gesamtschulen galt, die Stadt Kevelaer bei ihrem Vorhaben zu beraten, ein solche Schulform einzurichten. Aus dem ehrenamtlichen „Job“ wurde überraschend schnell eine hauptberufliche Aufgabe, denn in Kevelaer trat der Leiter des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums, Josef Schröer, vorzeitig in den Ruhestand. Börgers wurde sein Nachfolger.

Im Januar 1971 trat er seinen Dienst am Gymnasium an, das selbstständig blieb, denn inzwischen war die Gesamtschul-Idee aufgegeben worden, weil der gymnasiale Zweig sonst bei Klasse 10, der „mittleren Reife“, auf Verlangen der Regierung hätte enden müssen. Dann aber hätte sich Kevelaer von seinem Vollgymnasium mit Abiturprüfungen verabschieden müssen.

Börgers2Ende der 1980er-Jahre, als Karl Dingermann das Ende seiner Bürgermeisterzeit ankündigte und die CDU nach einem Kandidaten Ausschau hielt, stand Dr. Börgers kurz vor seiner Pensionierung als Schulleiter. Mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP wurde er 1989 zum Bürgermeister gewählt. Die Grünen trugen ihn nicht mit.

Friedrich Börgers als Bürgermeister im Amt: Festkettenübergabe 1990 an Franz-Josef Probst.

In seinen zwei Ratsperioden bis Herbst 1999 erwarb Friedrich Börgers Ansehen und Anerkennung in der Bevölkerung, wobei ihm die „Volksnähe“ seines Vorgängers Dingermann fehlte. Zu dem hoch gewachsenen Bildungsbürger schaute man auf; „warm“ wurden nur wenige mit ihm.

Börgers3Börgers wurde mit dem politischen Klüngel jener Jahre, der in der „Traberparkaffäre“ seinen unrühmlichen Höhepunkt fand, nicht in Verbindung gebracht.

Bürgermeister Friedrich Börgers und CDU-Fraktionsvorsitzender Hannes Selders (r.) wurden in den 1980er- und 1990er-Jahren als eingespieltes Team wahrgenommen.

Mit den wahren hintergründigen Einzelheiten nicht vollständig vertraut, sah Börgers durch die investigative und kritische Berichterstattung des Kävels Bläche in erster Linie das Ansehen des Stadtrats in Gefahr. Er stellte sich mit einer öffentlichen Bekundung schützend vor ihn und diskreditierte dafür – zu Unrecht wie sich später herausstellte – das KB.

Börgers fehlte der Mut, sich die Machenschaften zu erschließen; so fehlten auch Kenntnisse und Übersicht, um im eigenen Machtbereich aufzuräumen. Ausgerechnet seine unbestrittene Integrität, die sich keine unsauberen Vorkommnisse in Rat und Verwaltung vorstellen konnte, stand ihm im Weg.

Martin Willing (†) schlug 1998 Friedrich Börgers zum Vorsitzenden des Kuratoriums der gerade ins Leben gerufenen Bewegung Maria Kevelaer 2000 vor. In dieser Funktion bereitete Börgers mit zahlreichen Förderern auch über seine Amtszeit als Bürgermeister hinaus den Festtag „31. Mai 2000“ vor, an dem die Gottesmutter Maria vor rund 3000 Kevelaerern zur Schutzpatronin der Stadt ausgerufen wurde.

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Eines der seltenen Börgers-Fotos mit Familienangehörigen (Aufnahme aus 1995).

Zwei Jahre nach diesem marianischen Stadtfest, am 3. Mai 2002, starb der Vater von fünf Kindern.

Seine Frau Katharina, geb. Schulte-Fischedick, genannt Käte, überlebte ihn um elf Jahre. Sie verbrachte ihren Lebensabend im Haus Regina Pacis zu Kevelaer und starb im Dezember 2013. In der Familientraueranzeige nahmen Abschied Annette Börgers und Olivier Vaxelaire, Georg Börgers und Angelika Kittelberger, Christoph Börgers und Amy Wong mit Benjamin, Tilman Börgers und Abigail Hohner mit Charlotte und Thomas, Michael Börgers und Irmgard Reihlen mit Elisabeth, Ferdinand, Melchior und Clara sowie die Familie Elisabeth Dietze geb. Schulte-Fischedick und Heinz-Jürgen Dietze.

Das Trauerhaus war das Börgers-Wohnhaus am Buchfinkenweg 1.