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Buchbinderei, Druckerei und Verlag | Gegründet 1870
Druckerei und Verlag
des Bercker-Unternehmens befanden sich bis Ende der
1970er-Jahre in der Innenstadt von Kevelaer, dort wo heute das
Einkaufszentrum
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Luxemburger Galerie angesiedelt ist.
1841
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Franz Hermann Bercker,
Gründer des Unternehmens, wird in Kevelaer geboren.
1870 Im Garten seiner Eltern baut Bercker sein Wohnhaus
und daran angrenzend eine Buchbinderei.
1874 Franz Hermann Bercker und Hermann Butzon aus
Mönchengladbach schließen sich geschäftlich zusammen.
1883 Zwei Neubauten für B & B.
1884 Betriebseigene Gasfabrik für das Heißprägen von
Bucheinbänden.
1890 B & B gründet in Krefeld eine
Zelluloidwarenfabrik.
1891 Bercker und Butzon trennen sich: Butzon übernimmt
das Krefelder, Bercker das Kevelaerer Geschäft. Bercker behält den
Firmennamen „Butzon & Bercker“.
1892 B & B beschäftigt 47 Mitarbeiter.
1899 Franz Hermann Bercker stirbt mit 58 Jahren. Von
den 14 Kindern, die er mit Frau Magdalena hat, sind Joseph und Bernhard
bereits leitend tätig im väterlichen Betrieb.
B & B ist zu diesem Zeitpunkt nicht nur Buchbinderei, sondern bereits
Verlag von Büchern, die in hoher Auflage erscheinen und in alle Welt
exportiert werden.
1905
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Edmund Bercker, Sohn von
Bernhard Bercker und Enkel des Firmengründers, wird geboren.
1913 Zur Buchbinderei kommt eine Druckerei, kurze Zeit
später eine Setzerei hinzu. Gesetzt wird von Hand. 16 Prägepressen
werden elektrisch beheizt. Die ersten Schneidemaschinen, mechanische
Heftmaschinen, viele mit Einzelantrieb statt mit Transmission, werden
installiert.
1913 B & B wird in eine GmbH umgewandelt.
1915 Bernhard Bercker wird alleiniger Geschäftsführer.
1918 Die Verlagsbuchhandlung Butzon & Bercker gibt in
Kevelaer und zeitweise auch im ostdeutschen Leipzig eigene Buchreihen
heraus, preiswerte Volksausgaben wie die „Münchener Jugendschriften“ und
„Aus Vergangenheit und Gegenwart“. Wilhelm Hauff, Jeremias Gotthelf,
Gottfried Keller und andere sind Autoren dieser frühen Schriftreihen.
Allein die Reihe „Aus Vergangenheit und Gegenwart“ umfaßt 120 Buchtitel.
Das Verlagsprogramm wird stark ausgeweitet. Pädagogik und Lehrmittel
kommen hinzu.
1927 Geschäftsführer Bernhard Bercker stirbt. Der
langjährige Prokurist der Firma, Bernhard Pier, übernimmt die
Geschäftsführung.
1930 Edmund Bercker, Sohn von Bernhard Bercker, tritt
in die Geschäftsleitung ein.
1935
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Klaus Bercker, Sohn von
Edmund und
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Hildegard Bercker, wird geboren.
1936 Edmund Bercker jr., Bruder von Klaus, wird
geboren.
1949 Edmund Bercker sen. erhält seine Verlagslizenz
wieder. Weltweit bekannt wird die enzyklopädisch angelegte Reihe
„Berckers Kleine Volksbibliothek“ mit einer Auflage von mehr als einer
Million Exemplaren.
1959 Butzon & Bercker wird wieder als
Familienunternehmen geführt.
1959 Der Bernward Verlag Hildesheim wird gegründet. Auf
Wunsch von Bischof
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Heinrich Maria Janssen kooperiert Bercker mit dem kleinen
Verlag.
1965 Nach der Aufstellung erster lochbandgesteuerter
Satzautomaten wird eine großformatige Offsetmaschine von Bercker in
Betrieb genommen.
1966 Der Verleger des Bernward Verlages Hildesheim,
Jochen Behnke, stirbt 38-jährig. Butzon & Bercker beteiligt sich mit 51
% an der neu gegründeten Bernward Verlag GmbH, Edmund Bercker sen. wird
Geschäftsführer dieser Gesellschaft, in die auch das Bistum Hildesheim
und zwei ehemalige persönliche Gesellschafter der OHG eintreten. Im
Bernward Verlag erscheint unter anderem die Bistumszeitung für
Hildesheim.
1970 Die Fadenheftung der Buchbinderei Bercker wird
teilweise abgelöst durch eine moderne Klebebindeanlage. Die erste
vollautomatische Buchfertigungsstraße gesellt sich dazu.
1970 Die Geschäftsleitung von Butzon & Bercker besteht
aus Edmund Bercker sen., Klaus Bercker, Dr. Edmund Bercker, Dr. Hans
Schickling und
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Joseph Nolden.
1972 Auf der Drupa wird eine erste elektronisch
gesteuerte Fotosetzmaschine gekauft; eine Schön- und Wiederdruckmaschine
wird bestellt.
1978 Neubau für den Graphischen Betrieb Bercker am
Hoogeweg.
1981 Neues Verwaltungs- und Verlagsgebäude für B & B am
Hoogeweg. Zur Einweihung erscheint Ministerpräsident Johannes Rau.
1981 Abriss des alten Werksgebäudes von Butzon &
Bercker in der Innenstadt (heute: Luxemburger Galerie).
1984 Der Papst zeichnet Edmund Bercker sen. mit dem
Silvesterorden für Verdienste um christliche Literatur aus.
1988 Edmund Bercker sen. stirbt.
1992 Marketingpreis der Stadt Kevelaer für Klaus
Bercker und Dr. Edmund Bercker.
1993 Bundesverdienstkreuz an Klaus Bercker für sein
bürgerschaftliches Engagement in der Selbstverwaltung der Allgemeinen
Ortskrankenkasse.
1995 Butzon & Bercker GmbH erweitert die Palette
Buchverlag und Kunstwerkstätten mit Bronzegießerei um den neuen Zweig
„Ladenbau“.
1996 Trennung von den Anteilen am Bernward Verlag
Hildesheim.
1998 Im November wird eine Klebebindestraße für die
Buchherstellung installiert - modernste Technik, die auf dem Markt ist.
1999 Verkauf der Bercker Graphischer Betrieb GmbH an
Dipl.-Ing. Ulrich Schurer aus Ulm.
2003 Eintritt der fünften Familiengeneration ins
Unternehmen. Markus Bercker, Sohn von Dr. Edmund Bercker, wird
geschäftsführender Gesellschafter.
2003 Übernahme des Groh-Kartenverlags, München
2006 Übernahme der nationalen und internationalen
Auslieferung für den Sportbuchverlag Meyer & Meyer
2009 Aus Cleve art-line wird BERCKER art-line.
2012 Das an U. Schurer verkaufte Unternehmen Bercker
Graphischer Betrieb wird insolvent und muss sich vom Markt
verabschieden. Fast 200 Mitarbeiter verlieren ihre Arbeitsplätze. Das
Unternehmen Butzon & Bercker wird von dem Zusammenbruch nur insoweit
berührt, als für seine Großimmobilie am Hoogeweg der Mieter ausfällt.