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    SACHBEGRIFFE |
Bercker, Franz HermannckerBercker, Franz Hermanner

Gründer des grafischen Betriebs und Verlags Bercker | * 1841 | † 1899

Foto zeigt Franz Hermann Bercker (Gemälde)Er war der Großvater von > Edmund Bercker sen.. Mit ihm fing an, was heute als > Butzon & Bercker und Graphischer Betrieb Bercker bekannt ist. 

Franz Hermann Bercker. Gemälde (Ausschnitt).

Und mit einem eigenhändig unterzeichneten Lebenslauf von Franz Hermann Bercker beginnt auch die Festschrift, die das Unternehmen zum 100-Jährigen im Jahr 1970 herausgegeben hat:

„Ich, Franz Hermann Bercker in Kevelaer, bin das jüngste Kind meiner Eltern und wurde hierorts am 10. November 1841 nachmittags 3 Uhr geboren ... Als ich 13 1/2 Jahre alt war, kam ich zur Erlernung der Buchbinderei hierorts bei Gerhard Anton Schellen in die Lehre. Nach 3 1/2 Jahren trat ich als Gehülfe bei Ludwig Lülsdorff in Köln ein ... Hierauf arbeitete ich zunächst im elterlichen Hause ... vom Herbst 1860 bis zu dem nächstfolgenden Frühjahr in Düsseldorf bei Friedrich Borgstedt ... dann kehrte ich wieder nach Hause zurück ... In dem Garten meiner Eltern hatte ich mein Wohnhaus nebst einer Buchbinderei gebaut, und am Festtage der heiligen Cäcilia, den 22. Novbr. im Jahre 1870, schlossen ich und Fräulein Magdalena Gerritzen ... unseren Ehebund. Am 4. October 1874 associierte ich mich mit Herrn Butzon, bis dahin in M.Gladbach thätig ... Im Jahre 1877 wurde der Thorweg bebaut und das früher unten befindliche Comptoir im Zwischenbau eingerichtet ... im Jahre 1883 wurden zwei stattliche Gebäude auf diesem Grundstück errichtet. Im Jahre darauf wurde hinter diesem Neubau die Gasfabrik angelegt ... 1890 in Crefeld eine Celluloidwarenfabrik gegründet ... 1891 die beiden Geschäfte getrennt, und zwar so, daß Butzon das Crefelder und Bercker das Kevelaerer Geschäft ... übernahm.“

Der Firmengründer Franz Hermann Bercker war sein eigener Buchhalter und lernte 1875 die Anlaufprobleme mit einer neuen Währung kennen, als von Thaler auf Mark umgestellt wurde.

Seine Frau Magdalena schenkte ihm 14 Kinder. Die ältesten Söhne, Joseph und Bernhard, „zeigten für das Geschäft ganz besonderes Interesse, der eine mehr für das Technische, der andere mehr fürs Kaufmännische“, heißt es in der Festschrift. Vater Franz Hermann aber blieb nicht nur Buchbinder, er wurde auch Herausgeber, Verleger von Büchern, die zu Ende des vorigen Jahrhunderts bereits hohe Auflagen erreichten und in alle Welt exportiert wurden. „Seine Söhne Joseph und Bernhard waren längst leitende Mitarbeiter, als Vater Franz Hermann mit 58 Jahren starb - wenige Monate vor der Jahrhundertwende“.

Unter Bernhard Bercker und seinem Sohn Edmund Bercker (1905 geboren) erweiterten sich Verlag und Buchbinderei um Druckerei und Setzerei, die in den 60er Jahren industrielles Format annahmen. Die Geschäftsführer Edmund Bercker sen. und seine Söhne Dr. Edmund und > Klaus Bercker siedelten 1978 mit modernstem Maschinenpark in Neubauten am Hoogeweg um. 1999 wurde der Graphische Betrieb Bercker - ohne die Immobilie - an Dipl.-Ing. Ulrich Schurer aus Ulm verkauft, und die beiden Bercker-Brüder trennten sich geschäftlich. Das grafische Unternehmen ging 2012 in ein Insolvenzverfahren und verschwand vom Markt.

Butzon & Bercker mit Buchverlag, Bronzegießerei und weiteren Geschäftsfeldern wird heute von Dr. Edmund Bercker und seinen erwachsenen Kindern geführt.

Quellenhinweis: Kevelaerer Persönlichkeiten 2

© Martin Willing 2012, 2013