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Erste Jugendfreizeit im Sommer 1960
Am Dreikönigstag des Jahres 1960 begaben sich bei Sturm und Kälte Kaplan Hermann Ulbrich, Kaplan > Hubert Janssen, seine Mutter Franziska Janssen, Lucia Tauwel, Stadtoberinspektor > Theo Wolfgarten und Kreisjugendpfleger Otto Bremberg zur niederländischen Nordseeinsel Ameland. Auf ihrer Erkundungsfahrt bereiteten sie die erste Kevelaerer Erholungsfreizeit im Sommer 1960 vor.
Heute erfolgt die Überfahrt nach Ameland bequem mit modernen Fähren.
Für die Kevelaerer war der Name Ameland noch kein geläufiger Begriff,
als im April 1960 das Kävels Bläche diese erste dreiwöchige
Jugendfreizeit des Caritasverbands Kevelaer ankündigte. Die Kinder
würden, so hieß es in dem Bericht, „in einem Bauerngehöft am Rande von
Nes in Räumen zu zwölf Betten (Platz für 80 Kinder, 10 Min. vom Strand
entfernt) untergebracht“. Und: „Kevelaerer Frauen kochen für die
Kinder“.
Wer mitfahren wollte, musste sich vorher von einem Amtsarzt untersuchen
lassen. Bevorzugt wurden Anmeldungen aus kinderreichen Familien und aus
Familien, deren „deren Eltern in der Wallfahrtszeit sehr stark gebunden
sind“.
Von einem Betreuer der ersten Stunde, >
Theo Bogers, ist ein Bericht
über die Premiere erhalten:
Der Caritasverband
Kevelaer griff die Sache auf, Dechant >
Oomen gab sein „Ja“ und
schickte einen seiner Kapläne mit einem Vorkommando nach Ameland.
Bürgermeister >
Plümpe und Stadtdirektor
> Holtmann hatten ihrerseits
die Unterstützung durch die Stadt Kevelaer zugesagt. Der Kreis Geldern
und auch der Landschaftsverband Rheinland gaben grünes Licht. (Für
das Vorauskommando) ging es darum, dort einen Bauernhof zu finden,
der die Kevelaerer Kinder aufnehmen könnte. Es war nicht leicht. Es war
schon dunkel geworden, und etwas Geeignetes war immer noch nicht
gefunden, denn schließlich waren ca. 30.000 Feriengäste - kleine und
große - während der Saison auf Ameland unterzubringen. Am zweiten Tag
ging die Suche nach einer Kampeerboerderij, so heißen die Höfe, die
Jugendgruppen aufnehmen und versorgen, weiter. Dank der guten
Beziehungen, die Kaplan Hubert Janssen auf Ameland hatte, gelang es,
einen großen und ziemlich zentral gelegenen Hof in Nes zu finden. Der
Chef dieses Hofes am Paasduinweg, Mijn-heer Teunis Smid, war aber
vorsichtig und ließ sich 1000 Gulden im Voraus geben, damit er nicht
Verbesserungen für die Kevelaerer umsonst vornehmen sollte. Die Sache
wurde perfekt gemacht, und zufrieden fuhr die Mannschaft wieder nach
Hause.
Was würde man wohl in Kevelaer sagen? Es war doch alles noch so ungewiss
und neu. Hatte man wirklich den Mut, 200 Kevelaerer Kinder nach Ameland
zu schicken? War die Verantwortung nicht doch etwas zu groß? Nein! Alle
- vor allen Dingen 200 begeisterte Jungen und Mädchen - kehrten 1960,
sonnenverwöhnt und vollgepackt mit einmaligen Erlebnissen von Ameland
nach Kevelaer zu-rück, verbunden mit dem Wunsch, dass diese Aktion eine
ständige Einrichtung würde. Die Begeisterung für Ameland ist bis heute
geblieben. Die Kevelaerer fahren immer noch zum selben Bau-ernhof.“
Zu den Betreuern der
ersten Stunde zählten auch die Lehrer >
Cilli und Albert Pannen.
Viele Jahre fuhren sie mit nach Ameland und kümmerten sich um das Wohl
der Kinder. Im Lager hieß das Ehepaar nur „C & A“.
Im Jahr 1971, 50 Jahre nach seinem ersten Besuch auf Ameland, wurde eine
Gedenktafel zu Ehren des Begründers der Ameland-Ferienfahrten,
> Edmund Janssen, genannt
Mön, am Hauptportal der St.-Clemens-Kirche zu Nes auf Ameland
angebracht.
Leuchtturm von Ameland: Den Anblick kennt jeder Inselbesucher.
Eine solche Ehrung sollte der gebürtige Kevelaerer auch in seiner
Vaterstadt erfahren. Für eine von seinem Neffen Hubert Janssen
entworfene Bronzetafel, von dem Kevelaerer Goldschmied Albert Metsch
gestaltet und bei >
Butzon & Bercker
gegossen, fand sich zunächst kein angemessener Standort.
Nach dem ersten Vorstoß, den der Vorsitzende des Ameland-Vereins Kleve,
Dieter Bullack, 1996 unternommen hatte, und mehreren Nachfragen tat sich
nichts, bis 1999 eine entsprechende Eingabe von Hubert Janssen von
Stadtdirektor >
Heinz Paal an den Hauptausschuss
weitergeleitet wurde.
Nach weiteren anderthalb Jahren - im November 2000 - wurde im Foyer der
städtischen Begegnungsstätte am >
Bühnenhaus die
Erinnerungstafel für den Ameland-Gründer Edmund Janssen im Beisein
vieler Gäste enthüllt.