Logo für Blattus Martini



Logo für Buchstaben A Logo für Buchstaben B Logo für den Buchstaben c Logo für den Buchstaben d Logo für den Buchstaben e Logo für den Buchstaben f Logo für den Buchstaben g Logo für den Buchstaben h Logo für den Buchstaben i Logo für den Buchstaben j Logo für den Buchstaben k Logo für den Buchstaben l Logo für den Buchstaben m
    |
Aengenheyster, Karl

Kämmerer der Stadt Kevelaer | * 1948

Karl AengenheysterEr war Herr der Zahlen in der Stadt Kevelaer, der er über 40 Jahre lang diente. Im April 1966 hatte Karl Aengenheyster als Verwaltungspraktikant begonnen. Ab seiner Laufbahnprüfung für den gehobenen Verwaltungsdienst (1971) arbeitete er in der Kämmerei. Hier machte ihm niemand etwas vor, zumal Karl Aengenheyster im Reich der Zahlen das Sagen hatte: Nach den beruflichen Stationen „Abteilungsleiter“ und „Amtsleiter“ wurde er 1994 Kämmerer und beerbte damit Stadtdirektor > Heinz Paal, der diese Sisyphusarbeit zuvor hatte erledigen müssen.

Mit dem Amt wuchs Karl Aengenheyster zugleich eine von Jahr zu Jahr schwieriger werdende Aufgabe zu: den Haushalt der Stadt aufzustellen - und zwar ausgeglichen in Einnahmen und Ausgaben. „Die ständigen Unwägbarkeiten bei zusätzlichen Ausgaben und möglichen Einnahmeausfällen stellen eine große Herausforderung an alle Mitarbeiter der Kämmerei dar“, sagte Aengenheyster einmal im KB-Gespräch.

Karl Aengenheyster - schon 1969 Herr der Zahlen
Karl Aengenheyster wohnte der letzten Gemeinderatssitzung von Kleinkevelaer im Juni 1969 bei, die im Wohnzimmer von Bürgermeister Winkels abgehalten wurde (v.l.): Aengenheyster, Peter Heuvens, Josef Passmann, Michael Kehren, Willi Elbers, Johann Winkels, > Karl Heuvens und Heinrich Verhülsdonk. Foto aus: 475 Jahre Kleinkevelaer. S. 30

Er war im Rathaus ausgesprochen kreativ. Vor Jahren stielte er das Modell der Budgetierung für öffentliche Gebäude ein. Städtische Angestellte, die halfen, die Etats für Tunhallen und Schulen zu unterschreiten, profitierten davon. „In zwei Jahren sparte die Stadt 280.000 Mark ein, 90.000 Mark davon bekamen Stadtangestellte“, schrieb im April 1998 das Magazin Focus. Das „Kevelaerer Modell“, die von Karl Aengenheyster 1992 erfundene Budgetierung, erregte Interesse in ganz Deutschland, woran ein Fernsehbericht nicht ganz unschuldig gewesen sein dürfte.

Wie wichtig Karl Aengenheyster für die Verwaltung war, zeigte Bürgermeister Dr. Axel Stibi, als er den Kämmerer bis zur Wahl des Beigeordneten (Dr. Just Gérard) zu seinem allgemeinen Vertreter bestellte.

Karl Aengenheyster (r.) in den 1980er-Jahren mit (v.l.) > Heinz Ingenpaß, > Hans Boers und Winfried Janssen.

Da hatte Aengenheyster eine andere Phase längst hinter sich: Seine Genossen in der SPD, der Aengenheyster angehört, hätten ihn bei der Kommunalwahl 2004 gern als Gegenkandidaten von Stibi gesehen.

Karl Aengenheyster, Arnold Strompen
Zwei führende Köpfe in der Rathausverwaltung der 1990er-Jahre: Karl Aengenheyster und Arnold Strompen (r., Aufnahme aus 1992).

Doch Aengenheyster sagte nein; schon 1999 hatte er der Versuchung widerstanden, gegen seinen Chef, damals Heinz Paal, anzutreten. Allein im Wunsch der Genossen, ihn zu küren, lag Hochachtung.

Karl Aengenheyster
Karl Aengenheyster als Chef der Kämmerei mit seinem Team (1992).

Karl Aengenheyster bei der VerabschiedungDann kam sein vorzeitiger Ruhestand. Denn es gibt im Leben mehr als nur Arbeit und Pflicht. Der Mann engagiert sich weiterhin im Verein, vor allem im > KSV, für den Fußball und ist ein leidenschaftlicher Spieler geblieben.

Karl Aengenheyster bei seiner Verabschiedung 2008 mit seinem Nachfolger Ralf Püplichuisen (l.) und Bürgermeister Dr. Axel Stibi.

Der Ehemann von Buchhändlerin Gertrud Aengenheyster (Bücherstube im Centrum) und Vater zweier erwachsener Kinder genießt seit April 2008 seinen Ruhestand, der mit Ruhigstellung freilich nichts zu tun hat. Karl Aengenheyster treibt wieder Sport und bildet sich weiter.

Gertrud AengenheysterUnd mit Zahlen hat er immer noch zu tun: Er hilft seiner Frau im Geschäft, wenn es um Finanzielles, Auslieferungen oder Schriftverkehr geht.

Gertrud Aengenheyster.

Und auch im Kuratorium des Kerpenkath-Fonds - die Stiftung unterstützt junge Leute - ist er aktiv.

*

Karl Aengenheyster Textstellen in der Kevelaerer Enzyklopädie:
| Finanzaffäre Koch | Dr. Klaus Hölzle | Geschichte der SPD | Joseph Schlusen |