Die schönsten Geschichten schreibt bekanntlich das Leben selbst. Auch die von den 14 Kügelchen. Eine Bekannte sammelte echte Perlen, die sich eines fernen Tages zu einer ganzen Kette reihen sollten. Liebe Menschen kannten ihre Vorfreude auf den Halskettenglanz und schenkten ihr Schmuckstück für Stück.
So kam es, dass über die Jahre 14 perlmütterliche Kügelchen in ihrer Schatulle dem Tag der Verkettung mit 30 (noch zu schenkenden) schmucken Schwestern entgegen sahen.
Eines Morgens kam ihr Söhnchen (3) in die Küche gesaust und bollerte los: „Komm schnell ins Schlafzimmer!“
Die Mutter ahnte nichts Gutes und stürzte ins Gemach. Auf dem Bett thronte ihr zweites Söhnchen im zarten Alter von anderthalb Jahren. Vor sich die Schmuckschatulle. Im Munde führte das Kind zwei Wörter. „Bombom. Hmmm!“ Und die letzte der 14 Perlen.
Jedenfalls belehrte ein hastiger Blick die Mutter, dass die anderen Dreizehn bereits Richtung Gedärm abgeseilt waren.
“Spuck aus!” Das mütterlich besorgte Kommando zu Perle Numero 14 erschien dem Kleinen nicht sinnig. Er schluckte.
Kaum hatte die Mutter sich davon überzeugt, dass für ihr Kind keine Gefahr im Verzuge war, perlte alle Sorge von ihr ab, und sie befand mit praktischem Verstand:
„Was oben reinkommt, kommt unten wieder raus.“
Etwas später gab der Kleine das entscheidende Signal. „Töff“, sagte er, je nach Lesart: Töpfchen oder Thrönchen. Der kleine Nackedei hatte sein Töff noch nicht erreicht, da perlte ein Vorabkommando der hübschen Vierzehn zu Boden. Im Thron fand sich, wie es sich für einen echten Thron gehört, die restliche Schmuckpracht.
Neu für die Mutter war, dass nicht nur Liebe durch den Magen geht, sondern auch Liebesperlen,
berichtet herzlich eure
Blattflüsterin