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Das
Erdbestattungsgebot für Katholiken wurde 1964 aufgehoben. Damals
suspendierte Papst Paul VI. die Kirchenstrafen gegen die, die einen
Leichnam verbrennen und die Asche in einer Urne bestatten ließen. In
Hamburg, wo 70 Prozent der Toten eingeäschert werden, können Katholiken
nun zum ersten Mal in Deutschland ein Urnengrab in einer Bischofskirche
belegen. Ein solches Urnengrab für 20 Jahre in der Domkirche von
Erzbischof Dr. Werner Thissen kostet rund 3.500 Euro. Folgekosten fallen
nicht an. Für ein würdiges Ambiente im Kolumbarium sorgt die Kirche. In
der Krypta ist Raum für 1.560 Urnen.
Urnengrabstätte in der Marienbasilika zu
Kevelaer?
Urnengräber in Kirchen - sie scheinen der neue Trend zu werden. Bundesweit
stehen dafür bereits 20 Kirchen zur Verfügung, wobei zunächst entwidmete
Gotteshäuser genutzt wurden. Einer Urnengrabstätte beispielsweise in der
Marienbasilika zu Kevelaer oder in der Pfarrkirche St. Antonius steht im
Prinzip nichts entgegen - höchstens ein Platzproblem.
Während weder die Basilika, noch die relativ junge Pfarrkirche St.
Antonius über eine ausgedehnte Krypta im "Kellergeschoss" verfügt, gibt
es unter der Kerzenkapelle, Kevelaers erster Wallfahrtskirche, eine
Grablege für die Oratorianer, die hier bis zu Beginn des 19.
Jahrhunderts gewirkt und die Wallfahrt geleitet haben. Der Eingang zur
Kerzenkapellen-Krypta befindet sich im Altarraum, ist aber seit
Urväter Gedenken nicht zugänglich.
Die Oratorianer haben hier in einer gewölbten Grabstätte etwa 40
Menschen bestattet. Ob und wann die große Granitplatte über dem Eingang
beim Hochaltar in der Nach-Orotorianerzeit gehoben worden ist, darüber
liegen keine gesicherten Informationen vor. Pastor
Heinrich Maria Janssen versuchte in den 1950er-Jahren, die Gruft
öffnen zu lassen. Über das Ergebnis ist nichts bekannt geworden. Diese
Totenstätte gilt bis heute als nicht erforscht.
Eine Urnenbegräbnisstätte im Umfeld des Kapellenplatzes wäre wohl eine
begehrte Alternative zu anderen Bestattungsformen und -orten. Die Nähe
zum Marienheiligtum auf dem Kapellenplatz ist oft ein starkes Argument
beispielsweise für Senioren, die in die Stifte St. Marien, St. Elisabeth
oder Regina Pacis einziehen wollen.
Freitag, 17. August 2012
© Martin Willing 2012