Logo für Blattus Martini Logo für Martini on the Rocks
*
Logo für Biografie Zwei Leben
Logo für News
*
Logo für Spurensuche

*
Logo für Willing-Evers GbR
Logo für Oldies
*

Logo für Platzhalter
Logo für Kurz und Schnurz
*
Logo für Platzhalter
Logo für Pipe on Line
*
Logo für Platzhalter
Logo für KAZ - Kevelaer von A bis Z
*
Logo für Kontakt und Impressum
Logo für das Archiv
*

Logo für Button zurück zum Start

  News für Kevelaer von Martin Willing

Abtprimas Notker Wolf: Der geistlichen Führung fehle es an Dialogbereitschaft

Da gibt es was auf die Ohren der Kirchenvertreter

Foto zeigt Abtprimas Notker WolfWenn kluge Kirchenmänner wie Dr. Notker Wolf öffentlich Denkanstöße geben, dann rauscht es im Blätterwald. Vor einigen Jahren haute der Mönch, der als Abtprimas weltweit an der Spitze der Benediktiner steht, auch den Kevelaerern was auf die Ohren, nämlich mit seiner Hardrockgitarre. 2004 war das - im Rahmen der 350-Jahr-Feier der Gnadenkapelle. Jetzt mussten sich die Kirchenvertreter neue Kritik anhören: Ihnen fehle die Dialogbereitschaft, beklagte der Abtprimas.

Notker Wolf: Hardrockgittarist.

19 bayrische Lokalradios verbreiteten die Thesen aus Wolfs Revier. "Ich weiß nicht", sagte er laut kirchensite.de, "ob wir überhaupt begriffen haben, was Dialog ist."

Kirchliche Amtsinhaber seien oft resistent gegenüber anderen Meinungen und für Kritik fast taub. Sie flüchteten sich in die Aura von "ex cathedra" und reklamierten für sich den "Heiligen Geist". Viele Menschen würden sich dem unterwürfig unterordnen und lieber den Mund halten, als einem Geistlichen zu widersprechen. Und die Kirche besitze die "Gnadengabe, alle Unterwürfigkeit und alle menschliche Unreife noch theologisch zu verbrämen", ätzte der Benediktiner.

Querdenker seien unerwünschte Störenfriede - in der Kirche wie in vielen Unternehmen der Wirtschaft. Mangelnde Dialogbereitschaft der Führenden verhindere einen wirklichen Austausch von Argumenten.

Notker Wolfs Gedanken standen auch schon mal im Mittelpunkt eines Beitrags in der KB-Rubrik "Bedenkliches". Der Kevelaerer Pfarrer Hubert Janssen griff Gedanken aus Wolfs Buch "Die sieben Säulen des Glücks" auf. Dort hatte der Benediktiner die strenge hierarchische Ordnung in der Kirche mit ihren völlig unterentwickelten demokratischen Formen hinterfragt: "Könnten wir nicht auch in demokratisch herbeigeführten Entscheidungen den Willen Gottes erkennen?"

Hubert Janssens Antwort: "Das II. Vatikanische Konzil (1962-65) hat in aller Deutlichkeit erklärt: ,Die Gesamtheit aller Gläubigen kann nicht irren’. Diese ,Gesamtheit’ schließt nicht nur ein den Papst, die Bischöfe und Priester, sondern alle Getauften und Gefirmten, denn sie können mit Paulus sprechen ,Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.’ (Gal 2,20). Das gilt für getaufte Männer wie Frauen. Darin liegt ihre Legitimation für eine echte und unverzichtbare Mitverantwortung auf allen Ebenen der Kirche. Die Ära einer ,versorgten’ Kirche ist vorbei. Zukunft hat die Kirche nur in der Mitsorge und Mitverantwortung aller."

Dienstag, 14. August 2012 

© Martin Willing 2012