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Die
Geschichte des Bundestagsabgeordneten Paul K. Friedhoff (Bild) ist kaum
zu Ende, da beginnt der findige Unternehmer eine neue. Sein
75-Hektar-Hof im oldenburgischen Münsterland ist so etwas wie ein
Musterbetrieb für naturbelassene, gesunde Landwirtschaft. Dort können
zahlende Gäste "Ferien auf dem Bauernhof" verleben und das bei bestem
Komfort. Basis seines wirtschaftlichen Erfolgs ist die von Friedhoff
gegründete Firmengruppe Spectro, die weltweit guten Ruf genießt.
Als Bundestagsabgeordneter hatte sich Friedhoff mit unterschiedlicher
Intensität um die Bereiche in seinem Wahlkreis Kleve gekümmert. In der
langen Zeitspanne von 1981 bis 2008 hat sich der Klever kein einziges
Mal um persönlichen Kontakt zur Redaktion des Kevelaerer Blatts bemüht.
Wenn ich nicht zusammen mit dem unlängst verstorbenen Kevelaerer
FDP-Politiker Klaus Sadowski den Unternehmer in Kleve einmal aufgesucht
hätte, wäre Friedhoff mir in meinen 40 Journalisten-Jahren am
Niederrhein kein einziges Mal persönlich begegnet.
Wir hatten kurzzeitig brieflichen Kontakt, und der war eher unangenehm.
Ich hatte Anfang 1992 zur Niederrheinkonferenz der Industrie- und
Handelskammer einen Kommentar geschrieben ("Kreis Kleve, das
Niemandsland"), durch den sich der damalige IHK-Geschäftsführer Dr.
Theodor Pieper zu Unrecht angegriffen fühlte. Die IHK reagierte damals
kleinkariert und massiv: Sie strich das Kevelaerer Blatt, dessen Verlag
Zwangsmitglied in der Kammer war, aus ihrem Presseverteiler. Fortan
bekam das KB keine einzige Pressemitteilung der IHK Wesel-Duisburg mehr.
Als Körperschaft des öffentlichen Rechts durfte die IHK
einen solchen Angriff gegen ein einzelnes Presseorgan nicht fahren - ein
klarer Verstoß gegen die Informationspflicht und die gebotene
Gleichbehandlung der Medien. Deshalb schaltete ich unter anderem die Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises
Kleve ein und bat um Unterstützung.
Während sich Ronald Pofalla
(CDU) mit einer am Ende erfolgreichen Aktion, mutig und beherzt, für die Pressefreiheit
einsetzte (der Nachrichtenbann gegen das KB wurde allerdings erst nach
vier Jahren - 1996 - aufgehoben), musste ich mir vom zeitweiligen
IHK-Vizepräsidenten und Liberalen Friedhoff mit einem durchklingenden Häme-Unterton
sagen lassen, das sei halt so: Wer den Mund zu voll nehme, müsse damit
rechnen, dass das Folgen haben könne.
Paul K. Friedhoff Seine unternehmerische und politische
Karriere
Friedhoffs Huckelriederfeld-Hof
Mittwoch, 11. Juli 2012
© Martin Willing 2012