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  News für Kevelaer von Martin Willing

Nach seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter ist was Neues angesagt

Friedhoff, der Naturbauer

Foto zeigt Paul FriedhoffDie Geschichte des Bundestagsabgeordneten Paul K. Friedhoff (Bild) ist kaum zu Ende, da beginnt der findige Unternehmer eine neue. Sein 75-Hektar-Hof im oldenburgischen Münsterland ist so etwas wie ein Musterbetrieb für naturbelassene, gesunde Landwirtschaft. Dort können zahlende Gäste "Ferien auf dem Bauernhof" verleben und das bei bestem Komfort. Basis seines wirtschaftlichen Erfolgs ist die von Friedhoff gegründete Firmengruppe Spectro, die weltweit guten Ruf genießt.

Als Bundestagsabgeordneter hatte sich Friedhoff mit unterschiedlicher Intensität um die Bereiche in seinem Wahlkreis Kleve gekümmert. In der langen Zeitspanne von 1981 bis 2008 hat sich der Klever kein einziges Mal um persönlichen Kontakt zur Redaktion des Kevelaerer Blatts bemüht. Wenn ich nicht zusammen mit dem unlängst verstorbenen Kevelaerer FDP-Politiker Klaus Sadowski den Unternehmer in Kleve einmal aufgesucht hätte, wäre Friedhoff mir in meinen 40 Journalisten-Jahren am Niederrhein kein einziges Mal persönlich begegnet.

Wir hatten kurzzeitig brieflichen Kontakt, und der war eher unangenehm. Ich hatte Anfang 1992 zur Niederrheinkonferenz der Industrie- und Handelskammer einen Kommentar geschrieben ("Kreis Kleve, das Niemandsland"), durch den sich der damalige IHK-Geschäftsführer Dr. Theodor Pieper zu Unrecht angegriffen fühlte. Die IHK reagierte damals kleinkariert und massiv: Sie strich das Kevelaerer Blatt, dessen Verlag Zwangsmitglied in der Kammer war, aus ihrem Presseverteiler. Fortan bekam das KB keine einzige Pressemitteilung der IHK Wesel-Duisburg mehr.

Als Körperschaft des öffentlichen Rechts durfte die IHK einen solchen Angriff gegen ein einzelnes Presseorgan nicht fahren - ein klarer Verstoß gegen die Informationspflicht und die gebotene Gleichbehandlung der Medien. Deshalb schaltete ich unter anderem die Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Kleve ein und bat um Unterstützung.

Während sich Ronald Pofalla (CDU) mit einer am Ende erfolgreichen Aktion, mutig und beherzt, für die Pressefreiheit einsetzte (der Nachrichtenbann gegen das KB wurde allerdings erst nach vier Jahren - 1996 - aufgehoben), musste ich mir vom zeitweiligen IHK-Vizepräsidenten und Liberalen Friedhoff mit einem durchklingenden Häme-Unterton sagen lassen, das sei halt so: Wer den Mund zu voll nehme, müsse damit rechnen, dass das Folgen haben könne.

Logo für weiterführenden Link Paul K. Friedhoff Seine unternehmerische und politische Karriere
Logo für weiterführenden Link Friedhoffs Huckelriederfeld-Hof

Quellenhinweis: Martin Willing

Mittwoch, 11. Juli 2012

© Martin Willing 2012