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Grabschänder tauchen im Stadtgebiet Kevelaer
nicht jeden Tag auf. Nun aber gleich zweimal: Von einem Naturgrabstein
(Humboldtstraße) hebelten sie ein Kreuz und mehrere Ziffern und
Buchstaben aus Bronze heraus. Herausgebrochen wurde auch ein weißer
Bergkristall, der in eine fast zwei Meter hohe Stele (Gelderner Straße)
eingearbeitet war. Von allen abmontierten Kultgegenständen fehlt jede
Spur.
Das
Kreuz und auch der Bergkristall sind Symbole für Christus. Was die Diebe
damit den Gefühlen der Angehörigen antun, geht ihnen offenbar völlig ab.
Auch die Erfahrung völlig sinnleerer Verwüstungen konnte man bereits
machen: Im April 1997 wurden an der Römerstraße zahlreiche Grabstellen
regelrecht verwüstet. Die erschütterten Angehörigen standen vor
zertretenen Beeten und kaputtgetrampelten Grablaternen.
Totenruhe gestört durch Grabschänder. Das
Bild zeigt die Aussegnungshalle auf dem Friedhof in Kevelaer.
1998 verschwand über Nacht ein aus Holz handgeschnitzter Christuskorpus
vom Friedhof im Marienpark. Das kostbare Kunstwerk war schon Jahrzehnte
alt. Sorgfältig war es abgeschraubt worden. Im selben Jahr wurden auf dem
Winnekendonker Friedhof mehrere Gräber verwüstet. Die Zerstörungswut
richtete sich gegen viele Pflanzen, Schalen und Leuchten.
Einen offenbar gezielten Kunstraub gab es auf dem Friedhof Kevelaer im
Jahr 2000: Ein vom Kevelaerer Künstler Leo Dierkes aus Holz geschnitzter
Christuskorpus wurde gestohlen. Sinnfrei dagegen war die Schändung im
selben Jahr auf dem Friedhof in Kervenheim: Auf mehreren Grabstellen
wurden Blumen ausgerupft, Grabsteine und Lampen umgestürzt.
Ein ähnliches Bild bot sich nach der Neujahrsnacht 2002 in Winnekendonk:
Umgekippte, beschädigte Grableuchten, zertrampelte Beete erschütterten
die Angehörigen. In der Nachbargemeinde Wemb wurden 2009 zwölf
Grabstätten geschändet: Grabsteine umgeworfen, Pflanzen herausgerissen,
Grabdekorationen zerstört.
2010 wurde auf dem Winnekendonker Friedhof die Grabstelle einer Familie
zum siebten Mal in Folge komplett leergeräumt: Sämtliche Pflanzen waren
schon wieder weg. An etwa 20 weiteren Gräbern wurden die Grableuchten
umgetreten.
Wer Hinweise zu den beiden aktuellen Grabschändungen geben kann, die zu
Beginn erwähnt wurden, ruft die Kripo Goch unter Telefon 02823/1080 an.
Gedenken an Heribert Weiblen
(Der gestohlene, fußballgroße Bleikristall gehörte zur Grabstätte für
Heribert Weiblen)
Sonntag, 1. Juli 2012
© Martin Willing 2012