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  News für Kevelaer von Martin Willing

Grabschändungen im Stadtgebiet Kevelaer

Christus gestohlen

Grabschänder tauchen im Stadtgebiet Kevelaer nicht jeden Tag auf. Nun aber gleich zweimal: Von einem Naturgrabstein (Humboldtstraße) hebelten sie ein Kreuz und mehrere Ziffern und Buchstaben aus Bronze heraus. Herausgebrochen wurde auch ein weißer Bergkristall, der in eine fast zwei Meter hohe Stele (Gelderner Straße) eingearbeitet war. Von allen abmontierten Kultgegenständen fehlt jede Spur.

Foto zeigt die Aussegnungshalle auf dem Friedhof in KevelaerDas Kreuz und auch der Bergkristall sind Symbole für Christus. Was die Diebe damit den Gefühlen der Angehörigen antun, geht ihnen offenbar völlig ab. Auch die Erfahrung völlig sinnleerer Verwüstungen konnte man bereits machen: Im April 1997 wurden an der Römerstraße zahlreiche Grabstellen regelrecht verwüstet. Die erschütterten Angehörigen standen vor zertretenen Beeten und kaputtgetrampelten Grablaternen.

Totenruhe gestört durch Grabschänder. Das Bild zeigt die Aussegnungshalle auf dem Friedhof in Kevelaer.

1998 verschwand über Nacht ein aus Holz handgeschnitzter Christuskorpus vom Friedhof im Marienpark. Das kostbare Kunstwerk war schon Jahrzehnte alt. Sorgfältig war es abgeschraubt worden. Im selben Jahr wurden auf dem Winnekendonker Friedhof mehrere Gräber verwüstet. Die Zerstörungswut richtete sich gegen viele Pflanzen, Schalen und Leuchten.

Einen offenbar gezielten Kunstraub gab es auf dem Friedhof Kevelaer im Jahr 2000: Ein vom Kevelaerer Künstler Leo Dierkes aus Holz geschnitzter Christuskorpus wurde gestohlen. Sinnfrei dagegen war die Schändung im selben Jahr auf dem Friedhof in Kervenheim: Auf mehreren Grabstellen wurden Blumen ausgerupft, Grabsteine und Lampen umgestürzt.

Ein ähnliches Bild bot sich nach der Neujahrsnacht 2002 in Winnekendonk: Umgekippte, beschädigte Grableuchten, zertrampelte Beete erschütterten die Angehörigen. In der Nachbargemeinde Wemb wurden 2009 zwölf Grabstätten geschändet: Grabsteine umgeworfen, Pflanzen herausgerissen, Grabdekorationen zerstört.

2010 wurde auf dem Winnekendonker Friedhof die Grabstelle einer Familie zum siebten Mal in Folge komplett leergeräumt: Sämtliche Pflanzen waren schon wieder weg. An etwa 20 weiteren Gräbern wurden die Grableuchten umgetreten.

Wer Hinweise zu den beiden aktuellen Grabschändungen geben kann, die zu Beginn erwähnt wurden, ruft die Kripo Goch unter Telefon 02823/1080 an.

Logo für weiterführenden Link Gedenken an Heribert Weiblen
(Der gestohlene, fußballgroße Bleikristall gehörte zur Grabstätte für Heribert Weiblen)

Quellenhinweis: Martin Willing

Sonntag, 1. Juli 2012

© Martin Willing 2012