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  News für Kevelaer von Martin Willing

Weltbild-Verlag wird nun doch nicht verkauft

Bistümer machen Rückzieher vom Rückzug

Foto zeigt Logo des Weltbild-VerlagsDie Bistümer gehen zum Weltbild-Verlag, der zu 100 Prozent der katholischen Kirche gehört, weniger auf Distanz als erwartet. Im vorigen Jahr beschlossen die deutschen Bischöfe, den Medienkonzern, der mehr als eine Milliarde Euro Umsatz macht, zu verkaufen. Es gehöre sich nicht für einen kirchlich getragenen Verlag, auch esoterische, erotische und pornografische Titel zu führen, lautete die Kritik. Deshalb war der Kölner Erzbischof Kardinal Meisner bereits 2008 ausgestiegen und hatte die Kölner Anteile am Medienhaus abgegeben. Nun machten die Bistümer einen Rückzieher vom Rückzug. Die Anteile werden nicht verkauft, sondern in eine katholische Stiftung eingebracht.

Worin das Problem liegt, hatte Meisner in einem Zeitungsinterview so auf den Punkt gebracht: Es sei ein Ding der Unmöglichkeit, „dass wir in der Woche damit Geld verdienen, wogegen wir sonntags predigen“. Kardinal Marx meinte seinerzeit: „Wir können noch so große Medienkonzerne haben - wenn sie nicht das Ziel haben, das Evangelium zu verkünden, geht es in die falsche Richtung.“ Und noch einmal Meisner: „Es ist für uns Bischöfe nicht angemessen, Unternehmer eines Großunternehmens zu sein. Das ist mit dem Bild eines katholischen Bischofs nicht vereinbar.“

Aber so richtig loswerden wollten die Bistümer ihr Unternehmen, das mehr als 1,6 Milliarden Umsatz macht und 6.400 Mitarbeiter beschäftigt, dann doch nicht. Die Bischöfe entschieden sich nun dafür, "Weltbild" einerseits abzugeben und andererseits zu behalten. Die Verlagsgruppe wird, so eine bestätigte Meldung der FAZ, in eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechtes überführt.

Wie schön! Die neue Eigentümer-Stiftung soll ihre Gewinne für gemeinnützige, kulturelle und kirchliche Zwecke einsetzen.

Und wie irritierend! Wofür wurden die Gewinne des Bistümer-Konzerns denn bisher genutzt?

Quellenhinweis: Martin Willing

Freitag, 29. Juni 2012 

© Martin Willing 2012