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  News für Kevelaer von Martin Willing

Die Gemeinden im Kreis Kleve sind gut bedient

Heulen über die Kreisumlage?

Foto zeigt Wappen des Kreises KleveWas ist eigentlich eine Kreisumlage? Und warum sollte Kevelaer heilfroh sein, dass es im Kreis Kleve liegt und nicht im Kreis Wesel?

Der Geldrische Löwe im Wappen des Kreises Kleve fletscht nicht die Zähne, sondern streckt die Zunge heraus.

Mit Resolutionen, Petitionen und Verbalkanonen wehrten sich die 16 Kommunen im Kreis Kleve zu Beginn des Jahres gegen eine Erhöhung der Kreisumlage, die ruchbar wurde, weil der Kreiskämmerer weder vorne noch hinten klar kam. In den Doppelhaushalt des Kreises für 2012/2013 musste mehr Geld über die Kreisumlage fließen, wenn nicht das Grundvermögen des Kreises zur Deckung von laufenden Pflichtausgaben zerbröselt werden sollte.

Und so wurde beschlossen: Die Kreisumlage steigt 2012 erstmals nach drei Jahren, und zwar von 31,4 auf 31,97 Prozent. Im Jahr darauf wird sie auf 32 Prozent erhöht.

Die Kommunalpolitiker in den 16 Gemeinden im Kreis Kleve zeigten den Kreistagsabgeordneten pflichtgemäß die gefletschten Zähne. In Wahrheit dürfen sie lächeln: Die Gemeinden im Nachbarkreis Wesel müssen fast 44 Prozent an den Kreishaushalt abdrücken. Bei einem solchen Satz würden im Kreis Kleve reihenweise die Rathäuser zugenagelt.

Was eine Kreisumlage ist und wie hoch sie beispielsweise 1948 war, lesen wir im Verwaltungsbericht des Kreises Geldern für die Jahre 1945 bis 1948:

Aufgrund des Paragraph sechs des Kreis- und Provinzialabgabegesetzes ist der Kreis berechtigt, von den kreisangehörigen Gemeinden zur Deckung seines Finanzbedarfs eine Kreisumlage zu erheben. Die Kreisumlage wird berechnet von den für die Gemeinden des Kreises geltenden Steuerkraftzahlen der Grundsteuer A und B und der Gewerbesteuer sowie von den Schlüsselzuweisungen. Der Hebesatz der Kreisumlage betrug im Jahre 1948 für den zweiten Rechnungsabschnitt 35,24 Prozent. Die Kreisumlage bildet die Haupteinnahmequelle für den Kreis. Sie beträgt im Durchschnitt ein Fünftel der Gesamteinnahmen.

1949 betrug die Kreisumlage, die Kevelaer bezahlen musste, 37,51 Prozent, 1987 lag sie bei 34,68 Prozent.

Mit 32 Prozent sind wir, wenn wir die Kirche im Dorf lassen, gut bedient.

Quellenhinweis: Martin Willing

Mittwoch, 27. Juni 2012

© Martin Willing 2012