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  Blattus Martini | ACH SO!

Der Verein Motorradfahrer-Wallfahrt auf seiner Homepage:

Falsches Signal für Motorradfahrerwallfahrt

Logo der MotorradfahrerwallfahrtDer Verein, der die jährliche Motorradfahrerwallfahrt in Kevelaer organisiert und trägt, hat ein Eigentor geschossen. Auf seiner Homepage alarmiert er die Motorradfahrer:

"Aufgrund des schlechten Wetters der letzten drei Jahre, und der damit verbunden Umsatzeinbußen, ist die MOWA 2013 in großer Gefahr !!! Es ist nicht klar ob die MOWA 2013 stattfinden wird. Falls wir bis zum Jahreswechsel genug Unterstützung erhalten, würde die MOWA 2013 wie immer am dritten Wochenende im Juli stattfinden. Das wäre dann der 20. bis 21. Juli 2013. Aber wie gesagt momentan steht noch nicht´s fest."

Richtig dagegen ist, dass nicht Einnahmen des Vereins zur Deckung der Organisationskosten über die Motorradfahrerwallfahrt entscheiden, sondern maßgeblich ist ausschließlich das Bedürfnis christlicher Motorradfahrer, zum Gnadenort zu pilgern.

Richtig dagegen ist auch, dass die Motorradfahrerwallfahrt solange stattfindet, wie sich Pilger auf den Weg machen, und wenn es nur noch 50 sind. Darüber entscheidet aber kein Verein, keine Wallfahrtsleitung, keine Stadt, sondern das bestimmen ausschließlich die Wallfahrer selbst.

Als ich zu Beginn des Jahres 1985 die Idee Motorradfahrerwallfahrt aus der Taufe hob und in Pfarrer Richard Schulte Staade den geistlichen und in Heinz-Peter Angenendt den zupackenden "Geburtshelfer" fand, stand unumstößlich fest: Dies wird eine  Wallfahrt und kein Biker-Treffen. Und als ich 1996 bei der Gründung des Vereins Motorradfahrer-Wallfahrt Kevelaer dafür plädierte, dass dieser neue Kevelaer-Verein kirchlich angebunden würde (was auch geschehen ist), waren die Gründe ebenfalls glockenklar: In einem kirchlich verfassten Verein ist eher gegeben, dass dort nichts aus dem Ruder läuft und die Motorradfahrerwallfahrt vor Beschädigung ihres Charakters geschützt bleibt.

Die Alarmmeldung des Vereins auf seiner Homepage setzt falsche Signale. Wieder wird ein scheinbarer Zusammenhang zwischen Geldeinnahmen und kirchlichen Angeboten hergestellt. Und dabei überhebt sich der Verein maßlos, denn er erweckt den falschen Eindruck, er wäre dazu befugt und berufen, über die jährliche Pilgerreise christlicher Motorradfahrer nach Kevelaer sozusagen Hoheitsrechte auszuüben.

In den ersten Jahren gab es keinen organisierenden Verein und nicht einmal Teilnehmergebühren. Und es klappte trotzdem. Nicht die Wallfahrt selbst muss auf den Prüfstand; bedenkenswert sind eher die Ausmaße, die der organisatorische Aufwand und die peripheren Angebote angenommen haben.

Natürlich kann der Verein die Organisation aufgeben, wenn er sie nicht mehr finanzieren kann. Aber ob sich am Wallfahrtswochenende 20./21. Juli 2013 Motorradfahrer nach Kevelaer aufmachen, darüber befinden einzig und allein die Pilger selbst. Und sie kommen - ob mit oder ohne Verein, ob mit oder ohne Einladung durch die Wallfahrtsleitung im Priesterhaus. Denn die Motorradfahrerwallfahrt ist von Anbeginn eine offene Pilgerfahrt - eine Wallfahrt für Individualpilger auf zwei Rädern.

Sie werden auch 2013 den Weg nach Kevelaer finden.

Homepage des Vereins Motorradfahrer-Wallfahrt
Motorradfahrerwallfahrt Entstehung und Geschichte

Donnerstag, 15. November 2012

© Martin Willing 2012