Sautmann,
Josef
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Frisör, Sänger, Kunstförderer, meditativer Wanderer | * 1938
Mit
dem Friseursalon Hogenkamp ist Josef Sautmann auf das Engste verbunden.
Bernd und Maria Hogenkamp hatten am 1.2.1937 seinen Friseursalon in
Kevelaer eröffnet. 1954 zog der Salon ins eigene Haus an der Gelderner
Straße 25 (später : "Haarmonie") um. Kurz darauf erkrankte der Friseurmeister und
verstarb im Februar 1959. Maria Hogenkamp (* 1914, † 2002) überlebte ihn
um viele Jahre.
Josef Sautmann, ein vielgefragter Friseur, der heute noch gelegentlich
für Stammkunden zur Schere greift und in der Tradition des
Kunstliebhabers
Bert van der Post
steht, benügte sich nie mit seinem Handwerk. Er ließ sich vom Kinderarzt
Dr. Ferdinand Helpenstein
und dessen Idee der Frühförderung von Kindern anstecken. Sautmann
stellte Gemälde und Zeichnungen des Arztes aus; der Verkaufserlös ging
an die
Aktion St. Nicolaus.
Später - mit 65 Jahren hatte Sautmann sein Geschäft an die Nachfolgerin
Marion Busch übergeben - widmete er sich auch dem Nachlass der Maler-
Brüder
Heinrich und
Karl Neuy.
Durch seine Frau Ursula Hogenkamp, die er in Recklinghausen auf einem
Betriebsfest kennengelernt hatte, kam Sautmann 1964 nach Kevelaer. „Mein
Schwiegervater war verstorben; meine Schwiegermutter hatte den
Frisörsalon eine Zeit lang geführt, und ich machte erst einmal die
Frisörlehre und später die Meisterprüfung.“ Das hat Sautmann nie bereut,
konnte und kann er doch auch hier seiner Kreativität freien Lauf lassen.
- Bei all seinem Tun ist ihm seine Lebensgefährtin Gisela Haselhorst der
liebste Mensch an seiner Seite.
Als Kunstförderer hatte sich Josef Sautmann längst einen guten Namen
erworben.
Ohne seine aktive Hilfe im Verein „Pro Arte“ wären die Sicherungen des künstlerischen
Nachlasses von Karl Neuy und Ferdinand Helpenstein und das aufwändige
Verzeichnis zum Werk des Kevelaerer Kinderarztes nicht zustandegekommen.
Viele kennen Josef Sautmann als Sänger vor dem Herrn im KMGV. So ist er
jedes Jahr dabei, wenn die Norder Küstenwallfahrt nach Kevelaer kommt,
und der KMGV den Pilgerinnen und Pilgern aus der Diaspora musikalisch
eine Andacht gestaltet.
Josef Sautmann und sein Freund Hans-Gerd Op de Hipt machen inzwischen
durch weitere Aktivitäten von sich Reden. Im Jahr 2009 sind sie von
der Nordseeküste bis nach Kevelaer zu Fuß gepilgert. Jährlich sind die
beiden auf solchen Wallfahrten, die immer von irgendwo in Europa zum
Gnadenbild der Trösterin der Betrübten in Kevelaer führen, unterwegs und
tragen die Anliegen vieler Menschen betend mit.
Josef Sautmann mit Hans-Gerd
op de Hipt (r.) in Norden beim Abschmarsch zur Fußwallfahrt von der
Küste nach Kevelaer.