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    SACHBEGRIFFE |
Real, Johannes

1945 Kaplan in Kevelaer | * 1913 | geweiht | † 1989

1945, kurz vor dem Einmarsch der Briten in Kevelaer: Der Ort war zwangsevakuiert, und kein Zivilist durfte sich in Kevelaer aufhalten. Aber es hatten sich etliche versteckt, darunter Kaplan Erich Bensch auf einem Bauernhof bei Wetten und Kaplan Johannes Real, der am 2. Februar 1945 im Haus Friedenstr. 26 bei Johanna Froitzheim und ihrer Tochter Brigitte aufgenommen wurde. In dieser Zeit unmittelbar vor der Befreiung vom NS-Regime lebte und wirkte außerdem als dritter Geistlicher Gottfried Engels in Kevelaer, der als Priester verantwortlich für das inzwischen zerstörte Klarissenkloster gewesen war.

SS-Leute fahndeten nach den untergetauchten Priestern, konnten sie aber nicht aufspüren. Als es in der Friedenstraße zu gefährlich wurde, flüchteten Mutter und Tochter Froitzheim mit Kaplan Real ins Haus Hauptstr. 17 zu Goldschmied Wilhelm Polders, der die Gruppe erfolgreich verstecken konnte, bis die Nazi-Herrschaft zu Ende war.

Johannes Real, der den rund 320 Menschen, die in den letzten Wochen vor dem Zusammenbruch verbotenerweise im Zentrum von Kevelaer lebten, geistlichen Beistand gab und mit ihnen in Wohnungen heimlich die heilige Messe feierte, stammte aus Gelsenkirchen-Buer. 1943 kam er, gerade zum Priester geweiht, nach Kevelaer, wo er vertretungsweise auch als Chordirektor an der Basilika wirkte. Zusammen mit Kaplan Erich Bensch wohnte er zunächst im Priesterhaus.

Nach der Befreiung durch die Alliierten wurde Johannes Real zunächst Hausgeistlicher im Pensionat in Geldern, 1947 Kaplan in Recklinghausen St. Michael, 1948 Religionslehrer an der Oberschule für Mädchen in Recklinghausen, 1953 Rektor und Religionslehrer im Ursulinenkloster in Dorsten, 1955 Studienassessor in Arnsberg, 1956 Studienrat am Gymnasium in Arnsberg und 1966 Oberstudienrat, ebenfalls in Arnsberg.

Der Priester starb  am 21.12.1989 im Alter von 76 Jahren.
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Johannes Real Textstellen in der Kevelaerer Enzyklopädie:
| Erich Bensch | Gottfried Engels |

© Martin Willing 2012, 2013