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Canisianerbruder am Kapellenplatz | * 1937
Bruder Klaus, einer der
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Canisianer-Brüder im Priesterhaus Kevelaer, übte
ab 1972 das Amt des Sakristans für die Gotteshäuser am Kapellenplatz
aus. Als Ludwig Pittermann im Siebengebirge geboren, erlernte er
zunächst das Friseurhandwerk. 1956 trat er der Canisianer-Gemeinschaft
bei, einem vom Münsteraner Bischof Michael Keller 1950 gegründeten
Orden. Seitdem verrichten Canisianer-Brüder im Kevelaerer Priesterhaus
wichtige Dienste.
Als 1972 Bruder Heinrich von seinem Kustor-Amt (Küster) für die
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Basilika,
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Beicht- und
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Sakramentskapelle Abschied nahm, wurde Bruder
Klaus, der bis dahin solche Aufgaben in Münster im Dom und in der
Stephanus-Kirche wahrgenommen hatte, gefragt, ob er das Amt im
Wallfahrtsort übernehmen wolle. Bruder Klaus stimmte zu und wurde nach
Kevelaer entsandt.
Bruder Klaus sorgte seitdem als Sakristan unter anderem für die rechte
Vorbereitung der Gottesdienste. Er trug - obschon die Canisianer
Zivilkleidung gewöhnt sind - einen priesterlichen Kragen, damit er für
auswärtige Priester und Pilger als Ansprechpartner kenntlich war.
„Alles, was man tut, muß man mit Freude tun“, sagte Bruder Klaus im
Gespräch mit dem KB. Sein Sakristan-Amt füllt er mit dieser Freude aus,
auch wenn ihm zu Beginn seines Ordenslebens die Betreuung behinderter
Menschen als Aufgabe vorgeschwebt hatte. Und auf die Frage, ob ihm die
Befolgung der Gelübde (Armut, Gehorsam, Keuschheit) zuweilen eine Last
sei, antwortete er, er stehe auf einem festen Glaubensfundament und
liebe die Gelübde.
2002 wurde er "Ruheständler" und fand neue Aufgaben: „Seit ich nicht
mehr Sakristan in der Basilika bin, kann ich viele Liebesdienste
erfüllen - bei Gottesdiensten, in drei Altenheimen, beim Austeilen der
Krankenkommunion und bei Krankenbesuchen.“ Gern gratuliert er
Altersjubilaren und überbringt die Glückwünsche der Gemeinde.
Was ihn in Kevelaer bis heute immer auf‘s neue beschäftigt: „Dass das
kleine, unscheinbare Bild Menschen überwältigt!“ Er sieht immer wieder
Gläubige, die dem Bildchen hinter Glas ihre Hand auflegen möchten, eine
Geste des Segnens und des Gesegnetwerdens. „Da spüren Sie: Es kommt
nicht auf Prunk an. Die Menschen wollen im Herzen angesprochen werden.
Dann geschehen Wunder. Die Muttergottes wirkt.“
Eines der größten Wunder für ihn: „Dass Menschen hier die Gnade
erfahren, zu den Sakramenten zurückzufinden.“
Er selbst vertraut der Muttergottes unbedingt. Jeder Morgen führt ihn
zur Gnadenkapelle, immer kommt er mit ‚Gebetsaufträgen‘ von Menschen.
Manche haben gesagt: „Beten Sie für uns“ oder „Helfen Sie uns beten.“
„Das rührt mich, dass ich vermitteln und dem Herrgott Dinge anempfehlen
kann. Der Rest ist Gnade.“