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    SACHBEGRIFFE |
Evers, Delia

Journalistin, Zeitungsherausgeberin, Buchautorin | * 1957

Delia EversSie hat als Journalistin über drei Jahrzehnte die Menschen im Raum Kevelaer und die Ereignisse im Marienwallfahrtsort begleitet und beschrieben - länger und intensiver als die vielen Tageszeitungsjournalisten, die in dieser Zeit kamen und gingen. Sie scheute keine Arbeit und keinen Einsatz, als es ab 1981 darum ging, den ältesten Kulturträger in Kevelaer, die Wochenzeitung "Kevelaerer Blatt" - das Kävels Bläche -, nach der Übernahme von der Verlegerfamilie > Köster zusammen mit Martin Willing auf eine gesunde Basis zu stellen und auf dem hart umkämpften Zeitungsmarkt sicher zu positionieren. Seit dem Verkauf der Zeitung kann sie sich endlich ihrem Lebensprojekt zuwenden, das sie schon als Jugendliche in den Blick genommen und nie aus den Augen verloren hat: Sie schreibt einen Roman, bei dem es um die Liebe Gottes und das Ringen der Menschen mit seiner Kirche geht.

Getauft auf Delia Eva Maria wuchs Delia Evers als drittes von sieben leiblichen Geschwistern in Emmerich, Wesel, Geldern und Weeze auf. Die Familie lebte jahrelang in sehr bescheidenen Verhältnissen; ihr Reichtum waren die Liebe der Mutter (Deli) und der Zusammenhalt der Geschwister.

In der DLRG Weeze, auch einer Art Familie, lernte das Mädchen, dass ehrenamtlicher Einsatz Freude macht und Erfolg beschert: Mit ihrem Team wurde Delia Evers Deutsche Mannschaftsmeisterin im Rettungsschwimmen. Gleich nach dem Abitur in Geldern (1977) schlug sie den beruflichen Weg ihres Vaters Hanns (RP-Redakteur in Kleve) ein und wurde Volontärin bei der Rheinischen Post, u.a. in Geldern, wo Martin Willing Lokalchef war.

Hier arbeitete sie ab 1979 als Jungredakteurin und gewann mit ihrer Redaktion 1980 den 2. Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Nach dem bundesweiten > Journalistenstreik (1980), in dessen Folge Willing seine Stellung verlor, kündigte Delia Evers aus Protest und überbrückte mit Gelegenheitsjobs die Zeit der Arbeitslosigkeit.

Sie wollte gerade ein Studium antreten, für das > Helmut Esters ein Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung vermittelt hatte, als sich Martin Willing die Gelegenheit bot, den Köster-Verlag mit dem Kävels Bläche zu übernehmen. Delia Evers wurde 1982 Mitgesellschafterin und übernahm 1988 die Redaktionsleitung, die sie bis zum Verkauf der Zeitung (2008) inne hatte.

Ihre kommunikativen Fähigkeiten brachte sie auch in ein früheres Tochterunternehmen des KB-Verlags ein: Neben ihrer Zeitungsarbeit beriet sie fünf Jahre lang den Vorstand einer großen Körperschaft des öffentlichen Rechts in Berlin.

Mit ihrer maßgeblichen Mitarbeit in der > Bewegung Maria Kevelaer 2000 (ab 1998) trug Delia Evers entscheidend dazu bei, dass es am 31.5.2000 zur historischen Patronatserklärung in der Marienstadt kam.

Für ihre engagierte Berichterstattung im Fall eines Kevelaerer > Hautarztes, der wegen zahlreicher Übergriffe auf Patientinnen überführt und später rechtskräftig verurteilt wurde, erhielt die Journalistin 2002 den > Dr.-Inge-von-Bönninghausen-Preis für Unbestechlichkeit und Zivilcourage.

2010 heiratete sie ihren langjährigen journalistischen Partner und Freund Martin Willing und lebt mit ihm heute in einem ehemaligen Landarbeiterhaus im ländlichen Außenbereich der ostfriesischen Gemeinde Großheide, wo sie ein zwei Morgen großes Grundstück aufforsteten und zu einem Refugium ausbauten. Hier arbeiten sie nun gemeinsam als Autoren - Delia Evers als Schriftstellerin, Martin Willing als Journalist für sein "Blattus Martini" und die Heimatseite im "Kevelaerer Blatt".

Delia Evers, die zusammen mit Hildegard Soerjanta (Norden) die jährliche "Norder Küsten-Wallfahrt" nach Kevelaer organisiert und in der katholischen Gemeinde St. Ludgerus Aurich mitarbeitet, studiert seit vielen Jahren mit Hilfe ihrer großen privaten Bibliothek "letzte Fragen" der Menschen, Fragen nach "Gott und seiner Welt", und verarbeitet ihre Erkenntnisse schriftstellerisch in einem kunstvoll gegliederten Roman mit spannender Handlung. Ihr reicher Erfahrungsschatz, der Höhen und Tiefen menschlichen Daseins und religiöser Erfahrungen birgt, wird aus dem Buch einen Spiegel machen, in dem wir uns wiedererkennen und in dem wir Menschen begegnen, die uns eine Stütze sein können.

PS.:
Delia Evers findet zu den besten Gedanken auf langen Spaziergängen durch ihren parkähnlichen Garten, wo ihr jeder Baum, jeder Strauch bis in die kleinsten Verästelungen vertraut ist. Wenn ich von weitem eine gebückte Silhouette sehe, die von einer kleinen, großen Frau an einem der Blumenfelder gezeichnet wird, wo sie Unkraut zupft, dann weiß ich: Jetzt ist sie glücklich.

> Delia Evers Preisträgerin des Inge-von-Bönninghausen-Preises

© Martin Willing 2012, 2013