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Wissen
Sie noch, wie früher Fotos hergestellt wurden? In den Knipsapparat
fummelten wir einen lichtempfindlichen Filmstreifen. Der wurde in einem
Fotolabor entwickelt. Auf einem Leuchttisch beäugten wir die Negative
(später gab's Mini-Vorab-Abzüge zum Auswählen) und suchten die aus, die
in der Dunkelkammer auf Spezialpapier belichtet werden sollten, um uns
dann als Papierfotos zu erfreuen.
Heute brauchen wir kein Fotolabor mehr. Alle Schritte - vom
Fotografieren bis zur Bildbearbeitung und zum Ausdrucken der fertigen Fotos -
erledigen wir digital. Und nur weil die Tinte für den Farbdrucker
so unverschämt teuer ist, nutzen immer mehr Menschen professionelle,
externe Farbfotodrucker, die in Supermärkten, Einkaufszentren und bei vielen
online-Anbietern stehen und den Druck für wenige Cents pro Bild
übernehmen.
Das nennt man Flachware: zweidimensionales Drucken, perfekt entwickelt -
eine längst vertraute Technologie. Nun steht uns eine
weitere Revolution bevor - das dreidimensionale Drucken. Was das bedeutet,
könnten wir längst wissen, denn beispielsweise gedruckte Schaltkreise,
durch die Strom fließt, sind ein alter Hut.
Was kommt auf uns zu? So wie bei 2-D-Druckern Spezialtinten köstliche Farben in allen
Schattierungen erzeugen, fügen 3-D-Drucker spezielle Materialien Schicht
für Schicht zu einem erhabenen, also dreidimensionalen Gegenstand
zusammen. Das ist kein April-Scherz, sondern bereits Wirklichkeit,
wenngleich die 3-D-Drucktechnik erst am Anfang ihrer Entwicklung steht.
In Zukunft wird beispielsweise das kleine Ersatzteil aus dem
Drucker kommen.
Allerdings werden wir uns in Geduld üben müssen, bis auch das
Brötchen, das wir morgens ausdrucken, schmeckt.
Donnerstag, 1. November 2012
© Martin Willing 2012