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  Blattus Martini | ACH SO!

Von der Schwierigkeit, die EC-Karte richtig ins Lesegerät zu stecken

Waagegerecht denken, senkrecht handeln

Foto zeigt EC-KartenlesegerätAn der Tankstelle oder im Geschäft erlebe ich immer wieder das gleiche Theater: Ich stecke die EC-Karte in das Lesegerät und höre schon, wie die Kassiererin sagt: "Anders herum!" Dann schiebe ich sie, die Karte, erneut in den Schlitz und höre nun nichts mehr. Die Frau nimmt die Karte, die natürlich wieder falsch steckt, heraus und fummelt sie irgendwie richtig hinein.

Drei von vier Einsteckmöglichkeiten sind falsch: EC-Kartenlesegerät.

Sie haben vier Möglichkeiten, die EC-Karte einzuführen: 1. Sie sehen den Magnetstreifen links, schieben rein - falsch! 2. Sie sehen den Magnetstreifen rechts, schieben rein - völlig falsch! 3. Sie sehen den Magnetstreifen nicht, aber er ist noch da, jedoch auf der Rückseite, und zwar rechts - vollkommen falsch! 4. Sie sehen den Magnetstreifen nicht, nun aber ist er hinten links - Bingo! Die Karte wird erkannt, Ihr Konto wird erleichtert.

Was mich noch mehr ärgert als meine zwei bis drei Fehlversuche, die die Regel sind, ist die Wirkung auf die Kassiererin, die, je nach Veranlagung, mildherzig oder mitleidig denkt, dass der tüddelige Opi heute nicht gut drauf ist.

Warum, fällt mir gerade ein, passiert mir das nie am Geldautomaten in der Sparkasse und nur im Geschäft oder in der Tankstelle? Die Antwort ist ganz einfach: Beim Geldautomaten schiebt man die EC-Karte waagerecht rein, und kein Mensch käme auf die Idee, sie auf dem Kopf zu halten. Bei den mobilen Lesegeräten aber muss man das Ding in der Regel senkrecht versenken. Und das kann der Deutsche als solcher natürlich nicht: Er muss nun waagerecht denken, senkrecht handeln und dabei auch noch rechts und links beachten.

Die Folgen sind bekannt: Menschen wie ich, die sich Bedienungsfehler erlauben, werden von der Bedienung als altsackmäßige Kartenheinis eingestuft und dadurch diskriminiert.

Klarer Fall! Die Kartenlesegeräte sind verfassungswidrig.

Donnerstag, 6. September 2012

© Martin Willing 2012