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    SACHBEGRIFFE |
Vorfeld, Josef

Begnadeter Kunsthandwerker aus Kevelaer | * 1903 | † 1997

Foto zeigt Josef VorfeldMit dem Töpfer und Bildhauer Josef Vorfeld ist einer der letzten gegangen, die den Ruf der Marienstadt begründet haben, auch eine Kunstwerkstadt zu sein. Er und seine Frau Grethe Vorfeld-Holtmann, Tochter des Malers > Heinrich Holtmann, verkörpern die niederrheinische Töpferkunst und bleiben mit ihren Werken ein unschätzbarer Gewinn für die Kultur in unserer Stadt. Josef Vorfeld war Mitte der 20er Jahre eines der Gründungsmitglieder des Kevelaerer Künstlerbundes, den Unsere Heimat vor dem Vergessen bewahrte. Das begnadete Künstlerehepaar Vorfeld durfte bis ins biblische Alter kreativ sein. 

Als 92-Jähriger schuf Josef Vorfeld die Antonius-Figur, die 1996 in das Heiligenhäuschen an der Walbecker Straße eingesetzt wurde. Die Skulptur war aus Ton, jenem Material, das ihn sein ganzes Leben begleitete. Er arbeitete nach dem Tod seiner kongenialen Frau († 1992) weiter, mit der er seit 1929 in Liebe und schöpferischer Profession verbunden war. In der alten Ölmühle auf Schravelen hatten sie ihr erstes gemeinsames Atelier.

„Zwischen beiden entwickelte sich eine sinnvolle Arbeitsteilung: Josef Vorfeld drehte und montierte, während Grethe dem Werk Leben und Farbe verlieh“, schrieb > Dr. Wilhelm Cuypers, der das künstlerische Werk der Vorfelds über Jahrzehnte begleitete. Beide Namen, Holtmann wie Vorfeld, sind mit einer der bedeutsamsten Kulturstätten in Kevelaer elementar verknüpft: Ohne solche bodenständigen Bildungsbürger gäbe es unser > Museum nicht, das seine unspektakuläre Beständigkeit als Zeughaus für volkskundliche Entwicklungen heute gegen fremdbestimmte, modernistische Vermarktungsklimmzüge verteidigen muss. 

Zwischen dem „heimischen Speicher an der Antoniusstraße“, wo bei den Holtmanns frühe Sammelstücke lagerten, und dem schmucken Großbau zwischen der Haupt- und Busmannstraße liegen Welten. 

1983 würdigte das Museum „Die Werkstatt Grethe und Josef Vorfeld“ in einer viel beachteten Ausstellung, die zur „Visitenkarte niederrheinischer Töpfertradition“ wurde. „Freunde bezeichnen Josef Vorfeld als ‘Urgestein der niederrheinischen Kunstszene’“. So wird er in Erinnerung bleiben. 

Wer mit dem neuen Slogan die Unverwechselbarkeit der Stadt, in der künstlerische Einmaligkeit zu Hause ist, anspricht, sollte wissen, wem Kevelaer die Grundlage verdankt.

Quellenhinweis: Kevelaerer Persönlichkeiten 1

© Martin Willing 2012, 2013