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Maler und Vater des > Museums in Kevelaer | * 1856 | † 1941
Seine
Wiege stand in Winnekendonk. Der 1856 geborene Maler Heinrich Holtmann
war der Sohn eines Landwirts; es lag in der Natur der Sache, dass
Heinrich einen bäuerlichen Beruf ergreifen sollte. Doch als der junge
Mann sein dörfliches Umfeld verließ und den Militärdienst absolvierte,
wurde im klar, dass er nicht Bauer werden wollte. Sein Interesse galt
der Kunstmalerei.
Heinrich Holtmann verschaffte sich erst einmal eine handwerkliche
Ausbildung als Anstreicher. Damit war verbunden, Farben fachmännisch
herzustellen und zu mischen. Erste Erfahrungen als angehender Kunstmaler
sammelte er bei Friedrich Stummel. 1890 zog Holtmann nach München für
vertiefende künstlerische Studien. Drei Jahre danach kehrte er in seine
Heimat zurück, heiratete, arbeitete zunächst wieder für Stummel und
wurde dann selbstständig.
Der zum Künstler gereifte Holtmann empfand eine tiefe Beziehung zu
seinem heimatlichen Umfeld.
Er sah es als seine Aufgabe an, Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus
der Vergangenheit zu bewahren. Auf seinem Speicher sammelten sich
Kulturgüter des Alltags an, und diesen Speicher könnten wir heute als
„Kevelaers erstes Museum für Kulturgeschichte und Volkskunde“
bezeichnen. Dort lagerten nicht vier, fünf Gerätschaften, sondern
Gegenstände in großer und ständig wachsender Anzahl, denn unermüdlich
reiste Holtmann durch den Kreis Geldern und den Niederrhein und
sammelte, was über Land und Leute und ihre Gebräuche aussagekräftig war.
Der geldliche Wert einer „Antiquität“ dagegen interessierte ihn dabei
weniger. Zusammen mit Sanitätsrat Dr. Franz Oehmen und weiteren
volkskundlich interessierten Kevelaerern gründete Holtmann im Jahr 1919
den Museumsverein. Vielleicht gäbe es das Museum in Kevelaer nicht, wenn
der Maler Heinrich Holtmann Anfang dieses Jahrhunderts nicht mit dem
Sammeln angefangen hätte.
Er starb 1941. Seine schönen „niederländischen“ Bilder, die an ihn
bleibend erinnern, sind rar und hoch geschätzt.