Logo für Blattus Martini



Logo für Buchstaben A Logo für Buchstaben B Logo für den Buchstaben c Logo für den Buchstaben d Logo für den Buchstaben e Logo für den Buchstaben f Logo für den Buchstaben g Logo für den Buchstaben h Logo für den Buchstaben i Logo für den Buchstaben j Logo für den Buchstaben k Logo für den Buchstaben l Logo für den Buchstaben m
    SACHBEGRIFFE |
Viktoria, Sportverein

Gegründet 1922



Bis heute ungeklärt ist, an welchem Tag im Jahr 1922 der Sportverein „Viktoria“ Winnekendonk gegründet worden ist. Das geben die Archivdokumente des Vereins nicht her, weshalb man 1955 ein Hilfsdatum festgelegt hat: Damals wurde das Ehrenmal am Sportplatz unter großer Anteilnahme der Bevölkerung enthüllt, und Vorsitzender H. Moritz regte an, den 16. Juni 1922 als Gründungsdatum in die Chronik eingehen zu lassen.

Die „Viktoria“ hat lupenreine katholische Wurzeln. Ihr erster „Pflanzer und Gärtner“ – noch vor der eigentlichen Vereinsgründung – war kein geringerer als Kaplan Franz Stappers, jener tapfere Geistliche, der seinen Widerstand gegen das Nazi-Regime 1945 im Zuchthaus Lüttringhausen mit seinem Leben bezahlte – ein Glaubenszeuge im dunklen Jahrhundert, nach dem das neue Sportzentrum in Winnekendonk benannt werden sollte.

Franz StappersDer gebürtige Issumer, 1909 zum Priester geweiht, war von 1911 bis 1920 als Kaplan in St. Urbanus Winnekendonk tätig. Er liebte sportliche Betätigung, ruderte regelmäßig auf der Fleuth und spielte mit Jugendlichen seiner Gemeinde im Wettener Busch Schleuder- und Schlagball und auf umliegenden Äckern und Wiesen Fußball.

Franz Stappers.

Die Sportbegeisterung junger Menschen, von Franz Stappers gefördert, hielt in den Depressionsjahren nach dem Ersten Weltkrieg an und führte 1922 im Lokal „Bürgerhaus“ zur Gründung der „Viktoria“ – vollzogen durch Ludwig und Wilhelm Ingenpaß, Gerhard Güllmann, Eduard Fehlemann, Johann Vonk, Heinrich Valks, Karl Elsemann, Christian Vonk, Theodor Hartings, Heinz Janssen, Heinrich Schlootz, Hermann Tebart, Siegfried Krams, Theo Ingenpaß, Josef Teloo, Heinrich Olislagers und Bernhard Kerßenboom. Wie selbstverständlich schloss sich die „Viktoria“ dem Verband der Deutschen Jugendkraft (DJK) an, dem neuen Dachverband für katholische, sporttreibende Vereine. Dieser Gegenentwurf der Katholiken zu den weltlichen Sportvereinen war – wie alle freien Verbände – ein Dorn im Auge der Nazis, die 1934 sämtliche Sportvereine dem „Reichsbund für Leibesübungen“ zwangsweise angliederten und nach dem „Führerprinzip“ gleichschalteten.

Nach dem Krieg lebte die „Viktoria“ als freier Sportverein wieder auf. Anfang 1949 versammelten sich 63 Mitglieder zur ersten Nachkriegsversammlung. 1950 ließ der Verein – Vorsitzender war Josef Janssen - seinen Sportplatz fertig stellen, der im Herbst durch Kaplan Wilhelm Hetterix (*1907, † 1995) gesegnet wurde.

1959 begann die 35-jährige Amtszeit des Vorsitzenden Willi Dicks (*1925, † 2010). 1963 wurde ein neuer Sportplatz eröffnet, den Pfarrer Jacob Kalscheur (*1912, † 2001) segnete. 1972 trug Willi Dicks für die „Viktoria“ die Festkette zur gemeinsamen Kirmes. 1992 war Geschäftsführer Ernst Schlusen, 1997 Happo Rankers und 2004 Willi Verheien, der heutige „Viktoria“-Vorsitzende, Festkettenträger in Winnekendonk.

Wie sehr sich der Sportverein als Teil einer verschworenen, stolzen Dorfgemeinschaft versteht, drückt sich in seinem Vereinslied aus, dessen vier letzten Verse lauten: „Und kommt der Feind ins Land hinein, / Und sollt’s der Teufel selber sein, / Wir verlassen unser Winnekendonk nicht, / Bis daß das Auge bricht.“

2012/07 Neues Sportzentrum Anlage des SV Viktoria Winnekendonk vor Fertigstellung

© Martin Willing 2012, 2013