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Stadtbrandinspektor und Festkettenträger in Kevelaer | * 1953
60
Jahre nach seiner Geburt war für das Kind der Eltern Ria und Heiner
Schraml, das die Taufnamen Heiner Karl Maria trägt, Schluss als Aktiver
der Feuerwehr. Heiner Schraml, langjähriger Chef der Wehren im
Stadtgebiete Kevelaer, wechselte in die Altersabteilung.
Wie er zur Freiwilligen Feuerwehr gestoßen war? „1969 brannte es in der
Firma Wulfert, gegenüber von meinem Elternhaus an der Wettener Straße“,
erzählt er einmal. „Ich beobachtete die Feuerwehr bei ihrem Einsatz. Die
umstehenden Bürger wurden aufgefordert, mit anzupacken und Waren aus dem
gefährdeten Bereich wegzuschaffen. Ich habe damals auch mitgeholfen und
mich entschlossen, der Feuerwehr beizutreten.“
Als 1974 Josef Leukers in Kevelaer zum neuen Löschzugführer gewählt
worden war, übernahm Heiner Schraml im Vorstand die Aufgaben eines
Schriftführers. Da steckte Schraml noch mitten in seiner
Berufsausbildung. 1978 bestand er an der Fachhochschule für das Bauwesen
in Aachen seine Prüfung als Ing. (grad) Architekt mit der Gesamtnote
"gut". 1986 stieß er zur Stadtverwaltung Kevelaer und wurde schließlich
Amtsleiter im Bereich Hochbau (heute: Gebäudemanagement). Er schuf als
Architekt nicht wenige öffentliche Bauten im Stadtgebiet, darunter auch
Kindergärten.
Wehrleiter
wurde er zum ersten Mal Ende 1983. Damals fehlten ihm allerdings noch
zwei Lehrgänge, weshalb er zum "kommissarischen Wehrleiter" ernannt
wurde. Es war die Zeit, da der legendäre Wehrführer
Karl van Betteraey seinen
Abschied genommen hatte.
Heiner Schraml mit seinem Vorgänger im Amt, Charly van Betteraey (1984).
„Als ich
die Lehrgänge nachgeholt hatte, fiel das 'kommissarisch' weg und der
'Wehrleiter' blieb übrig." Im Oktober 1986 erhielt Schraml seine
Ernennung zum Stadtbrandmeister (heute: Stadtbrandinspektor). Damit war
er ehrenamtlicher Leiter der fünf Löschzüge im Stadtgebiet. In diesem
Amt, das früher auf Lebenszeit angelegt war und heute auf sechs Jahre
begrenzt ist, wurde Heiner Schraml mehrmals vom Stadtrat wiedergewählt.
Schraml
erlebte die Veränderungen der Feuerwehr-Arbeit in den vergangenen drei
Jahrzehnten. „Früher wurden wir vorwiegend zur Brandbekämpfung gerufen,
heute sind wir eine hochtechnisierte Gruppe. Wir rücken verstärkt bei
Unfällen aus oder beim unsachgemäßen Umgang mit Chemikalien. Außerdem
sind wir zuständig für das Autobahnteilstück Goch-Kervenheim-Sonsbeck.“
Heiner Schraml privat (1992).
2008 wurde Heiner Schraml für seine 25-jährige Dienstzeit als Feuerwehrmann im Rahmen einer großen Feierstunde in der Zweifach-Turnhalle geehrt. Es sollte nicht die letzte Ehrung sein. 2010 trug Heiner Schraml die Festkette in der Marienstadt, assistiert von seinem Adjutanten Werner Borkowski. „Ich erlebe gerade ein Wechselbad zwischen Glücksgefühl und schlotternden Knien", sagte der Feuerwehrmann, nachdem der minutenlange Applaus am Abend der Proklamation abgeklungen war.
Das Ende einer lange Dienstzeit kam im Frühjahr 2013. Georg Metzelaers, bisher Schramls Stellvertreter, wurde als neuer Stadtbrandmeister berufen (Amtsantritt nach Wechsel von Heiner Schraml in die Altersriege, 22. Mai).
Heiner Schraml bei der Übergabe eines neuen
Feuerwehrwagens (v.l.):
Heiner Schraml, Günter Müsken
und Josef Maassen
(1993).
Wenn Heiner Schraml Zeit bleibt, macht er im Vereinsleben der Bürgerschützen mit. Wie sein Vater war er auch schon einmal Schützenkönig der BSG. Heiner Schraml ist verheiratet mit Ehefrau Gabi und Vater von drei Kindern.
Feuerwehr
hier: Verheerender Brand von 1881 in der Innenstadt Kevelaer