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Feuerwehrmann in Kevelaer | 1921 | † 1998
Karl van Betteraey schaffte ein Kunststück, das nur wenige können: Er
war als Wehrführer unumstritten eine Respektperson und dabei so beliebt,
wie man es sich kaum vorstellen kann.
Auch die Stadt Kevelaer wußte, was sie an ihm hatte. Sie machte ihn, als
er 1984 aus seinem Amt verabschiedet wurde, zum Ehrenwehrführer.
„Charlys“ Schwager, der damalige Bürgermeister
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Karl Dingermann, meinte, Karl
sei immer der Boß gewesen, habe „den Kameraden aber nie abgelegt“. Die
Stadt sei stolz auf die Wehr, die er aufgebaut habe - mit Pflichtgefühl,
Gewissenhaftigkeit und Mut, sich für fremde Menschen einzusetzen.
Der hochgewachsene van Betteraey, der sich vorzugsweise mit einem
Hollandrad durch die Stadt bewegte, war mit Leib und Seele
Feuerwehrmann. Er erinnerte sich an ungezählte Einsätze: „Wißt ihr noch,
als es damals bei Aengenheyster brannte - da, wo die Tommys wohnten?
Dreimal mußten wir in der Gnadenkapelle löschen. Und auf der Hauptstraße
haben wir wohl in jedem zweiten Haus einen Einsatz gehabt.“
Unter der Leitung von Karl van Betteraey verhinderte die Wehr im Januar
1982, daß die St.-Antonius-Kirche vollständig ausbrannte. Auch der Kampf
gegen das große Feuer in der Holzhandlung Neuhaus fiel in seine
Amtszeit.
Ein Jahr nach seiner Verabschiedung bewies die Wehr Karl van Betteraey
erneut, was sie von ihm hielt, machte ihn zum Festkettenträger für die
Jubelfeier des 100-jährigen Bestehens. Eine ganze Stadt freute sich mit
dem ausgezeichneten Mann.
Schon 1962 hatte die Stadt Kevelaer ihn zum Wehrführer ernannt, 1963
wurde er Oberbrandmeister, 1964 Hauptbrandmeister, 1969 auch Wehrführer
der neuen Stadt Kevelaer, 1975 Wiederwahl, 1981 eigentliches Dienstende.
Im selben Jahr erhielt er die höchste Ehrung, die der Feuerwehrverband
zu vergeben hat: das Goldene Feuerwehrehrenkreuz. 1984 schied er
endgültig aus.
Wichtige Ereignisse seiner Dienstzeit: Unter seiner Regie wurde das
Feuerwehrgerätehaus an der Wember Straße gebaut, nachdem er sich Jahre
zuvor um das Haus an der Venloer Straße Verdienste erworben und mit Karl
Dingermann erhitzte Gemüter unter einen Hut gebracht hatte. Ein
besonders schönes Lob machte ihm einmal Kamerad Josef Leukers: „Es war
immer beruhigend, wenn es brenzlig wurde und wir sagen konnten, Charly
ist da“.