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Rogmans, Hugo
Priester aus Kevelaer | * 1910 | geweiht 1935 | † 2001


Hugo RogmansIm Herbst 2000
, als Hugo Rogmans seinen 90. Geburtstag feierte, geschah etwas Außergewöhnliches: Papst Johannes Paul II. bedachte den Priester mit persönlichen Glückwünschen.

GlückwunschschreibenDie Botschaft, die vom Staatssekretär Seiner Heiligkeit, Angelo Kardinal Sodano, geschrieben ist, wurde dem Jubilar von Weihbischof > Heinrich Janssen überbracht. Der Papst dankte darin dem emeritierten Emmericher Pfarrer „für die vergangenen Jahrzehnte hingebungsvollen Dienstes und treuer Nachfolge des Herrn“. Der Heilige Vater erteilte Hugo Rogmans „von Herzen den besonderen Apostolischen Segen“.

Nach seiner Priesterweihe am 21. Dezember 1935 hatte der Kevelaerer zunächst als Kaplan an St. Barbara in Hamborn sowie in Bergreichenstein im Böhmerwald gedient und war dann als Pfarradministrator nach Kuschwarda, ebenfalls Böhmerwald, berufen worden. Nach dem Krieg ging er als Kaplan nach Sevelen in die St.-Antonius-Gemeinde, wurde 1949 zusätzlich Religionslehrer an der Bergmännischen Berufsschule in Issum, wechselte 1952 als Kaplan nach Geldern, wo er auch das Amt des Diözesanpräses der Schützenbruderschaften übernahm, bis ihn 1957 der Bischof zum Pfarrer an St. Aldegundis in Emmerich berief.

Rogmans, WillingNach 20 Jahren als Pfarrer und Dechant verließ der hochgeschätzte Geistliche Emmerich und wirkte - inzwischen 67 Jahre alt - an St. Nikolai in Kalkar als Vicarius Cooperator und Landespräses der Schützenbruderschaften am Niederrhein.

Hugo Rogmans hatte Anfang der 1970er-Jahre als Pfarrer in Emmerich häufig Kontakt zu dem damals verantwortlichen RP-Redakteur der Lokalseite Emmerich, Martin Willing. Jahre später trafen sie sich mehrmals in Kevelaer wieder, wie dieses Erinnerungsfoto zeigt.

In Emmerich, wo der Geistliche ab 1983 im Ruhestand gelebt hatte, wurde Hugo Rogmans zu Grabe getragen. „Vielen Menschen wird der langjährige Pfarrer an St. Aldegundis als ein vom Glauben geprägter, den Menschen herzlich zugewandter und hoch kultivierter Seelsorger in Erinnerung bleiben“, schrieb die Pfarrverwaltung in ihrem Nachruf.

„Er war eine edle Priestergestalt, von ungewöhnlicher Glaubenskraft und Hochherzigkeit getragen“, äußerte sich > Dr. Emil Valasek, Pastor von St. Antonius Kervenheim (bis 2012), über den Geistlichen. Valasek hat in seinem Beitrag „Mit missionarischem Eifer, Seelsorge im Böhmerwald 1939 bis 1946 mit Priestern aus Münster/Westf.“1 auch die Geschichte der ersten Priesterjahre von Hugo Rogmans festgehalten. Es war jene Zeit, als mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in die Sudeten viele tschechische Priester ihre Stellen verlassen hatten und kaum noch Seelsorger für die einheimische Bevölkerung vorhanden waren.

Der Bischof von Münster (Clemens August von Galen) wurde gebeten, Priester zu entsenden. Emil Valasek: „Bei den Beratungen des Domkapitels von Münster hatte Regens > Arnold Francken als erfahrener und kluger Seelenführer und Menschenkenner den Rat gegeben, nicht einzelne Priester wahllos in die Fremde (…) zu schicken, sondern diese möglichst auf ein Dekanat zu konzentrieren, wo sie die Gemeinschaft untereinander halten könnten.“

Acht Freiwillige stellten sich zur Verfügung - acht Priester der Schönstattgemeinde aus dem Bistum Münster, darunter Hugo Rogmans, der im Frühjahr 1939 im Böhmerwald ankam und dort bis nach dem Zusammenbruch 1945 blieb.
„Von der amerikanischen Besatzung und der tschechischen kommissarischen Zivilregierung (meist ehemalige KZ-Häftlinge aus Mauthausen) als Antifaschisten eingestuft“, schreibt Emil Valasek in seinem Beitrag, durften die acht Priester aus dem Bistum Münster „mit einem Teil ihrer Habe im Herbst 1946 ausreisen.“

Als Bischof von Galen Hugo Rogmans wiedersah, war seine erste Frage: „Wer von euch lebt noch?“. Auf ausdrücklichen Wunsch des Bischofs kehrten alle acht Priester in ihr Heimatbistum zurück. Hugo Rogmans wirkte fortan in Sevelen, Issum, Geldern und Emmerich, wo er sein Leben beschloss.

1 Erschienen in: Glaube und Heimat, Monatsschrift der Heimatvertriebenen des Böhmerwaldes, Heft 1, Januar 1985.