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Regens aus Kervenheim | * 1875 | † 1954
Sein Elternhaus steht in der Murmannstraße. An Arnold Francken, den
großen Sohn Kervenheims, der im Bistum Münster zu Zeiten von Clemens
August von Galen eine wichtige Rolle gespielt hat, erinnert eine
Bronzeplakette an der Pfarrkirche.
1875 in Kervenheim geboren, wächst Arnold Francken sehr bewusst in der
Nähe des Marienheiligtums von Kevelaer auf.
Das Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“, später auch das von Telgte
(Schmerzhafte Mutter) sind für seine ausgeprägte Marienverehrung
entscheidend. Er ist oft in Kevelaer. Ein Tag besonderer Freude ist für
den Kervenheimer, der 1900 zum Priester geweiht wird, die Erhebung der
Marienkirche zur Basilika durch Papst Pius XI. im April 1923.
Domkapitular Francken ist es, der das „Breve“, die Erhebung zur basilica
minor, von der Kanzel verkündet.
Der Residierende Domkapitular und Päpstliche Hausprälat, Dr. theol. h.c.
Arnold Francken, ist von 1908 bis 1948 im Priesterseminar Münster als
Subregens und Regens31 tätig. Der größte Teil der Priester jener Zeit
geht durch seine Schule. Er ist ein Vertrauter des Münsteraner Bischofs
Clemens August von Galen. Als der Kevelaerer Pastor
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Wilhelm Holtmann auf
dem Höhepunkt des Nazi-Regimes vom Bischof die Vollmacht erhält, ihn im
Falle seiner Verhaftung zu vertreten, ist es Francken, der diese
Botschaft überbringt.
Als Arnold Francken 1954 in Münster im Alter von 79 Jahren stirbt,
zelebriert Bischof Michael Keller für ihn das Pontifikalrequiem. Das
ganze Domkapitel nimmt im Chor teil. Mehr als 400 Priester in
Chorkleidung füllen den Kirchenraum der Überwasserkirche in Münster. Im
Mittelgang steht der Sarg; zu beiden Seiten brennen Kerzen. Auf dem Sarg
befinden sich sein Kelch, die Stola und eine weiße Mitra als Zeichen
seiner pontifikalen Würde, die er als Apostolischer Pronotar durch Papst
Pius XII. für 40-jähriges Wirken im Priesterseminar verliehen bekommen
hat.
In einer Ansprache schildert Direktor Delbeck vom Collegium Borromäum
Arnold Francken als einen Priester, der niemals mehr habe sein wollen
als Regens des Priesterseminars. Bischof Michael vollzieht am Sarg die
feierliche Absolutio für den Kervenheimer unter Assistenz aller
Priester.
Dann zieht die Gemeinde in einem langen Trauerzug zum Domherrnfriedhof,
wo Arnold Francken beerdigt wird - neben Weihbischof Dr. Heinrich
Gleumes.