Rissenbeck, Heinrich van
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Mitgründer
der Arbeiterwohlfahrt und der "Faustkämpfer" |
* 1915 |
† 1995
Er
zählte zu der Riege der „alten Sozialdemokraten“ in Kevelaer, die sich
in beinahe klassenkämpferischer Weise für „den kleinen Mann“ einsetzten.
Die gewerkschaftliche Laufbahn des 1915 in Geldern geborenen Heinrich
van Rissenbeck, der gelernter Schlosser und einige Zeit bei den
GeGe-Werken in Weeze beschäftigt war, begann, als er wenige Jahre nach
Kriegsende in die Dienste der Post trat. Als SPD-Mann zog er Ende 1956
in die Amtsvertretung Kevelaer ein und bekleidete dieses politische
Ehrenamt bis September 1964.
Von 1958 an, dem Gründungsjahr des Boxsportvereins Faustkämpfer, setzte
sich Heinrich van Rissenbeck für diesen Sport ein. Obwohl er selbst nie
im Ring gestanden hatte, zählte er zusammen mit Anton Heckens, Theo
Hübbers, Karl Lemmen, Johann Voss, Günther Frömberg und den Brüdern Arts
zu den Gründern der Faustkämpfer. Er übernahm von Anfang an den Vorsitz.
Der Boxsportverein hatte weniger mit Akzeptanz in der Kevelaerer
Gesellschaft zu kämpfen als vielmehr mit Raumproblemen: Die Boxer
konnten anfangs kein Domizil für regelmäßiges Training auftreiben. Da
stellte Gründungsmitglied Anton Heckens seine Werkstatt an der Venloer
Straße (später: Wehren) zur Verfügung, bis sie später im Keller des
alten Gymnasiums unterkamen. Auch ein alter Schuppen an der Gaststätte
„Schravelnscher Bur“ diente zeitweilig als Übungsstätte, dann wechselte
der Verein in die Turnhalle an der Biegstraße.
Heinrich van Rissenbeck links vorn (1986).
In der
Arbeiterwohlfahrt
der Marienstadt gehörte Heinrich van Rissenbeck ebenfalls zu den Männern
der ersten Stunde. Zusammen mit Maria Nissen,
Peter Willems,
Helmut Esters,
Alfred Hermens, Theodor Verheyen und
Karl
Wehren gründete er am 30. Dezember 1967 einen Awo-Ortsverein, der in
Ermangelung von Kreisverbänden in den Altkreisen Geldern und Kleve
zunächst dem Kreisverband Moers zugeordnet wurde.
Schon ein Jahr nach der Gründung schickte die Kevelaerer
Arbeiterwohlfahrt sieben Kinder und vier Mütter in Kur und ermöglichte
14 älteren Mitbürgern zum ersten Mal Urlaub. Unter der Leitung des
Awo-Chefs Paul Dietrich war van Rissenbeck Geschäftsführer und Kassierer
des Wohlfahrtsverbandes. Von 1971 bis 1975 leitete er den
Awo-Kreisverband Geldern-Moers als Vorsitzender.
1974 ging Heinrich van Rissenbeck als Postbeamter in Pension. Er wurde
von 1975 bis 1979 als sachkundiger Bürger in den Jugend- und
Sozialausschuss des Kreistags Kleve berufen. Später widmete sich der
Kevelaerer drei ehrenamtlichen Vormundschaften und Pflegschaften.
Seine unermüdliche Arbeit im Dienst sozial schwächerer Mitbürger und
sein Engagement für den Boxsport in Kevelaer fanden 1988 breite
Anerkennung, als ihm die Faustkämpfer die Ehre eines Festkettenträgers
antrugen. Zusammen mit seinem Adjutanten Heinz Swenne, Boxfan wie van
Rissenbeck, repräsentierte er in jenem Jahr die Einigkeit der Geselligen
Vereine Kevelaers. 1990 feierte er, inzwischen Ehrenvorsitzender der
Faustkämpfer, mit seiner Frau Maria an der Römerstraße das Fest der
Goldenen Hochzeit.
Ein Jahr später ließ er sich in den Kevelaerer Seniorenbeirat wählen,
1993 ernannte ihn die Arbeiterwohlfahrt Kevelaer anlässlich des
25-jährigen Bestehens zu ihrem Ehrenvorsitzenden. Wenige Monate nach
seinem 80. Geburtstag, im September 1995, starb Heinrich van Rissenbeck.