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Hülspark-Stadion

Eröffnet 1982

Als Bürgermeister > Karl Dingermann Anfang Mai 1982 das Hülspark-Stadion eröffnete, sagte er zu den Tausenden Eröffnungsgästen nicht nur Erfreuliches. Die Stadt habe jeden Pfennig zusammengekratzt, um dieses Projekt auf die Beine zu stellen. Die Finanzierung werde dem Kämmerer noch lange auf der Tasche liegen, und es sei für spätere Jahre nicht auszuschließen, dass die nutznießenden Vereine an den Folgekosten beteiligt werden müssten.

So kam es: Als die Stadt in späterer Zeit das Hülsparkstadion weiter aufwertete, mussten die Vereine – in erster Linie der > KSV – erhebliche Eigenleistungen aufbringen.

Schüler und junge Sportler, die heute das Schul- und Sportzentrum auf der Hüls nutzen, können sich kaum vorstellen, wie viel Mut die Kommunalpolitiker damals aufzubringen hatten, um eine folgenschwere Fehlentscheidung aus den 1960er-Jahren zu korrigieren und einen regelrechten Befreiungsschlag in die Wege zu leiten:

Das neue > Gymnasium zwischen Römer- und Gelderner Straße war von Anfang an zu klein und obendrein am falschen Ort gebaut worden. Eine zukunftssichere Lösung musste her: ein Schulzentrum, das wachsen konnte, und ein Sportzentrum in der Nähe der Schulen.

Auf der Hüls, einem Wiesengelände jenseits der City, wo außer Maulwürfen und Karnickeln fast niemand lebte, hatte sich die Stadt in den 60ern weite Flächen gesichert – rund 130.000 Quadratmeter Land.

Hier begann mit einem Ratsbeschluss im April 1970 das größte Bauprojekt in der Geschichte der Stadt: Mit einer dreizügigen Hauptschule fing es an, dann folgten Gymnasium, zweizügige > Hauptschule, Dreifach-Turnhalle und Hallenbad, später weitere Turnhallen, sechs Tennisplätze, eine große Leichtathletik- und Fußballplatzanlage – das heutige Hülsparkstadion – und die Realschule.

Die neue Mensa, so dürfen wir annehmen, wird nicht die letzte Erweiterung des Schul- und Sportzentrums Kevelaer sein.

Zuschauer ikm HülsparkstadionDas Hülsparkstation benötigte eine Gesamtfläche von 22.000 Quadratmetern. Die Spielfeldfläche bekam das Regelmaß von 68 Metern mal 105 Metern. An den beiden Geraden wurden zunächst 1.500 Sitz- und 2.200 Stehplätze eingerichtet.

Auch für die Sport- und Musikschau Anfang der 1990er Jahre (Bild) wurde das Hülsparkstadion genutzt.

Die sechs Rundbahnen bekamen einen Belag mit einer Vollkunststoffschicht. 1,8 Million Mark mussten laut Plan investiert werden, von denen die Stadt den größten Batzen selbst zu finanzieren hatte.

Tatsächlich kostete das Stadion fast zwei Millionen Mark, und nicht nur Bürgermeister Dingermann hatte am Eröffnungstag ein paar Sorgenfalten. Hilfreich war, dass mit den neuen Sportanlagen auf der Hüls der Sportplatz an der Biegstraße aufgegeben und das Gelände verkauft werden konnte. Rund 800.000 Mark sprudelten aus dieser Einnahmequelle in die Stadtkasse.

Als peinlich wurde empfunden, dass in Bedrängnis geratene Besucher des Hülsparkstadions die Bäume und Büsche als notdürftige Tatorte oder – wenn vorhanden - gemietete Toilettenwagen nutzen mussten. Ein stationäres Klo war jedenfalls nicht in der Nähe. Wegen Geldknappheit hatte man auf ein Umkleidehaus und damit auch auf WC-Räume in den Aufbaujahren verzichtet.

Viele Jahre hatten der KSV und seine Fans mit den Stadtverantwortlichen auch um eine Überdachung der Tribüne gerungen. 2002 wurde das 40 Meter lange Tribünendach in-stalliert.

Hierfür und für das später gebaute Gerätehaus sowie für die neue Tartanbahn mussten die Vereinsmitglieder kräftig in die Hände spucken – Eigenleistungen in Form von Geld und Arbeit waren angesagt. Heute präsentiert sich das Hülsparkstadion als Schmuckstück – fit für die nächsten Jahre.

© Martin Willing 2012, 2013