Hohl, Peter
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Lehrer,
Kreistagsabgeordneter |
* 1945
Er
begann als Bürgerschreck bei den Jungsozialisten und legte seit 1974
eine der beständigsten Karrieren als CDU-Politiker im Kreis Kleve hin.
Peter Hohl, gebürtiger Hallenser, in Uedemerbruch und Uedem
aufgewachsen, gelernter Kevelaerer und überzeugter Protestant, ist
inzwischen der dienstälteste Kreistagsabgeordnete.
Nach seinem Abitur in Goch (1966) begann er ein Studium der
evangelischen Theologie, wechselte ins pädagogische Fach, wurde Lehrer
und unterrichtete ab 1973 an der Johannes-Hauptschule in Weeze.
Es war die Zeit, da er zusammen mit Dr. Edmund Bercker als
Bildungsobmann im SPD-Ortsvereinsvorstand Kevelaer arbeitete. Wie
Bercker konvertierte er rasch zur CDU (1974) und zog bereits 1975 in den
Kreistag Kleve ein - den ersten nach der Kreisneugliederung.
Hohl beschied sich nie allein mit dem Abgeordnetenmandat,
sondern weitete sein politisches Engagement auf Gremien in seiner Partei
aus.
Er war Vorsitzender der Jungen Union in Kevelaer (1977),
Gründungsmitglied des evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU im
Kreisverband Kleve, zeitweise EAK-Bezirksvorsitzender (bis 1992) und
stellvertretender EAK-Vorsitzender in Nordrhein-Westfalen (1991). Auf
Bezirksebene arbeitet Hohl für den EAK seit 2010 als Schriftführer.
Peter Hohl mit Parteifreunden (1994, v.l.): Dr. Edmund Bercker,
Walburga Kamps und Leni Stammen.
Er war Vorstandsmitglied des Arbeitnehmerflügels, der CDA Kevelaer
(1983) und Parteichef in Kevelaer-Mitte (1987). Auch für die eher
ungeliebten Posten des Schriftführers und Kassenwarts war er sich nicht
zu schade. Zudem arbeitete er als stellvertretender Fraktionschef im
Kreistag (1994) und als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses.
Der
wichtigste „Nebenjob“ des Abgeordneten war sein Vorsitzeramt in der
Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) auf Kreis- und Niederrheinebene.
Bis heute ist er Kreisvorsitzender.
Als Abgeordneter leitet er seit 2005 in der Landschaftsversammlung
Rheinland (LVR) den Krankenhausausschuss IV - eine für die Region bedeutsame
Aufgabe. Zudem arbeitet er im LVR-Kulturausschuss mit, wo er als
Sprecher der CDU-Fraktion die Schwerpunkte "Kulturpolitik" und
"Heilpädagogische Hilfe" betreut.
Peter Hohl auf seinem liebsten Gefährt, der "Velosolex".
Peter Hohl engagierte sich im
Polizeirat des Kreises und im Kuratorium des Museums in Kevelaer. Seit
dem Frühjahr 2015 ist er als Nachfolger des verstorbenen
Reinhard
Thoenissen der Vorsitzende des Vereins für Heimatschutz und
Museumsförderung und hat sich damit eine neue Mammutaufgabe aufgeladen.
Viel Freude hat er an seiner aktiven Mitgliedschaft in der
Bürgerschützengesellschaft Kevelaer, in der er 1983 den Vogel abschoss.
Der Kevelaerer erlebte 1993 einen wichtigen Höhepunkt in seiner Karriere,
als er, keineswegs chancenlos, ins Rennen um die Nominierung als
Landratskandidat geschickt wurde (aufgestellt und gewählt wurde am Ende
der Gelderner Gerd Jacobs).
Wie stark Hohls Rückgrat gebaut ist, zeigte er 1991, als der
Museumsausbau in Kevelaer
auf den Weg gebracht werden sollte. Die CDU sah die Entscheidung als
noch nicht reif an, aber der Kevelaerer stimmte mit der Opposition. Er
bezog dafür heftige „Prügel“ und wurde sogar genötigt, sein Amt als
Pressesprecher der CDU-Kreistagsfraktion ruhen zu lassen, aber er stand
die Geschichte durch.
Peter Hohl bewarb sich im Februar 2010 zusammen mit Thomas Selders um
den Vorsitz des CDU-Stadtverbands und scheiterte knapp (48 für Selders,
46 für Hohl).
Rückhalt findet Peter Hohl, seit 2009 pensioniert, in seiner Familie mit
Sohn Lars, einem in der Fachwelt bekannten IT-Manager, mit Frau Brigitte,
geborene Kempen, die Peter Hohl 1982 geheiratet hatte, und mit seinen
Töchtern Eva-Maria, einer promovierten Neurowissenschaftlerin, und
Karina, einer Politwissenschaftlerin, die gerade an ihrer Promotion
arbeitet. Auf Enkelkinder hofft er noch...
Eine private Leidenschaft hat ihn - das ist Hohls eigene Vermutung -
über die Jahrzehnte sicher durch seine Aufgaben geführt: Alles
Unharmonische spielt er sich am Klavier improvisierend zwischen Klassik
und Jazz von der Seele. Im Kopf schafft sich der Autodidakt eine eigene
Partitur. Noten braucht er nicht.
Manchmal setzt er sich bei Neujahrsfeiern seiner CDU oder zu anderen
Gelegenheiten im Freundes- und Parteienkreis an den Flügel und gibt den
Pianisten. Das macht er richtig gut.
Autodidakt ist er zudem in der Malerei, der er sich selbstvergessen
stundenlang hingeben kann. Seinem beachtlichen Talent ist in
Ausstellungen immer mal nachzuspüren. Im Januar 2011 zeigte das Museum
in Kevelaer eine Reihe seiner Landschaftsbilder (Aquarelle).
Peter Hohl als Maler (Anfang der 1980er-Jahre).
Hohl sagt über Hohl: "Vermutlich ist die Kunst der Hintergrund, dass ich
in der langen Zeit unkompliziert durch die Politik gekommen bin." Auch
auf seiner Malerpalette habe er mit verschiedensten Farbrichtungen und
-tönen und -intensivtäten zu tun und vereine sie zu einem harmonischen
Miteinander. Am Ende brauche es alle Farben, von der unscheinbarsten bis
zu grellsten, um ein gutes Ganzes zu schaffen. Für die Politik gelte das
auch.