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Geschenk der Werbegemeinschaft Busmannstraße | 1989 enthüllt
Das kleine Modell der
Busmann-Figur von Erika Rutert gefiel der Werbegemeinschaft auf Anhieb.
Vorab durften die
Auftraggeber später einen Blick auf die gegossene Busmann-Skulptur, nun
in Originalgröße,
werfen.
Am Pfingstsamstag des Jahres 1989 enthüllte Bürgermeister Karl Dingermann die Busmann-Skulptur an der Busmannstraße. Das Kunstwerk aus Bronze war von der Werbegemeinschaft Busmannstraße in Auftrag gegeben worden.
Bürgermeister Karl Dingermann enthüllte die Busmann-Skulptur. Mitte: Paul Hoymann von der Werbegemeinschaft Busmannstraße.
Die
Künstlerin - Erika Rutert aus Xanten (heute Alpen) - hatte eine
schwierige Aufgabe zu meistern, denn niemand weiß, wie Hendrik Busmann,
der Stifter der Kevelaer-Wallfahrt, ausgesehen hat. Hilfreich waren
Hinweise von Museumsleiter
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Dr. Robert Plötz, so dass sich
eine gewisse Vorstellung vom Anblick des Wallfahrtsstifters
heranbildete. Bildhauerin Erika Rutert wälzte zudem Berge von Literatur
und erforschte, wie die Menschen zur Zeit Hendrik Busmanns im 17.
Jahrhundert lebten, welche Kleidung sie trugen, wie die Kiepen aussahen,
die Kaufleute damals schleppten, und aus welchen Material sie beschaffen
waren.
Die
1,90 Meter große Bronzefigur wurde so aufgestellt, dass Busmann in
Richtung Kapellenplatz "schreitet". Gefallen hat sie nicht jedem.
Die Künstlerin Erika Rutert bei der Enthüllung ihres Kunstwerks. Rechts: Paul Hoymann.
Oswald
Sürgers beispielsweise kritisierte: "Eine schöne und dekorative Figur.
Mit Hendrik Busmann, den sie darstellen soll, hat sie jedoch nichts zu
tun. Busmann war ein armer Hausierer und hat mit Sicherheit nicht so
ausgesehen. Bei dieser Figur wurde anscheinend nur die zeitgenössische
Mode oder Kleidung in Betracht gezogen.“ Die Bronzeplastik stelle einen
"geleckt aussehenden, üppig kräftigen, jungen Mann dar. Sürgers:
„Darüber kann ich nur den Kopf schütteln“. - „Das Modell sollte einen
bodenständigen Mann darstellen, nichts Abgehobenes“, begegnete Paul
Hoymann der Kritik.
Noch
einmal geriet die Bronzefigur im Frühjahr 2000 in die Schlagzeilen. Zur
700-Jahr-Feier der Stadt Kevelaer sollte während des Handwerkermarkts
eine Hendrik-Busmann-Figur verkauft werden. Mit dieser Idee hatten
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Andrea und Roland Wynhoff von
der Wulfert GmbH in Winnekendonk das Fest bereichern wollen. Doch daraus
wurde nichts.
Hendrik Busmann, Karl Dingermann und Erika Rutert (v.l.).
Die Figur war bereits öffentlich vorgestellt, da machte Erika Rutert, die Schöpferin der Busmannfigur an der Busmannstraße, der Initiative einen Strich durch die Rechnung. Sie sprach von einer Urheberrechtsverletzung. Angeblich war der „Busmann“ aus dem Hause Wulfert von ihrer Figur "abgekupfert". Das sahen Beteiligte in der Winnekendonker Firma völlig anders. Doch auch ein vermittelndes Gespräch half nicht weiter. Um jahrelangen und teuren Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg zu gehen, zog die Firma Wulfert, die bereits viel Geld, Zeit und Ideen in die Figur investiert hatte, ihr Modell vom Markt zurück.
Die ersten Begutachter des neuen
Busmann-Denkmals.
> Hendrik Busmann Stifter der Wallfahrt Kevelaer