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Letzte
Woche haben wir vom Wetter geredet. Diese Woche tun wir‘s auch. Denn
nicht nur das Auto will auf den Winter vorbereitet werden, auch der
Haushalt. Da können wir mitreden. Im vergangenen Jahr waren wir mit
unserem alten Landarbeiterhaus zwischen freien Feldern eingeschneit.
Zwar kam sogar ein Schneepflug vorbeigerutscht, aber der schaufelte uns
solche Unmassen von der weißen Pracht in die Einfahrt (die binnen
Tagesfrist zu einem Eispanzer gefroren), dass wir eine Woche lang keinen
Zugang zur freien Welt hatten.
Wohl dem, der eine Schneeschaufel parat hat.
Ein Blick in unseren Vorratsschrank dämpfte unser vorauseilendes
Hungergefühl. Da lagerten in erfreulicher Menge „trockene“ Lebensmittel:
Mehl, Zucker, Brotbackmischungen, haltbare Milch, Nudeln, Reis,
Hülsenfrüchte, Linsen, allerlei Eingemachtes und Marmeladen; aus
Gemüsekisten lächelten uns ermutigend Kartoffeln, Obst, Gemüse und
Südfrüchte zu. Die hätten locker für zwei Wochen gereicht.
Nun lebt nicht jeder an einem Feldweg: Aber eine gute Vorratshaltung ist
grundsätzlich eine beruhigende Sache. Nicht einmal ein Stromausfall
hätte uns vom Kochen abgehalten, denn unsere Mahlzeiten prötscheln auf
Gasflammen. Bliebe der Ofen kalt, weil unser Versorger Gazprom geärgert
hat, steckern wir kurzerhand unseren Induktionsherd ein. Als Alternative
leistet ein Campingkocher samt Gasflasche gute Dienste – aber Vorsicht:
In geschlossenen Räumen ist der Gebrauch nicht ungefährlich.
Fällt die Zentralheizung aus, ist ein Kamin- oder Kachelofen eine feine
Sache – allerdings nur, wenn Sie rechtzeitig für Brennmaterial gesorgt
haben.
Und noch etwas sollten Sie zeitig bunkern: Streumaterial gegen Glatteis.
Das Streugut, eine Schneeschaufel und einen starken Besen lagern Sie
griffbereit in der Wohnung, am besten unweit der Haustüre.
Und sollte doch jemand eine unfreiwillige Bauchlandung machen, ist es
gut, die richtigen Notrufnummern parat zu haben...
Apropos Notruf:
Bei der Polizei geht ein Notruf ein. Ein Junge schreit in den Hörer: „Helfen Sie mir! Ich werde gegen meinen Willen in einem Gebäude festgehalten.“ Sagt der Polizist: „Bleib‘ ganz ruhig, mein Junge. Versuch‘ zu erklären, wo du bist.“ Ruft der Junge: „In der Schule!“
© Martin Willing 2012