Guter Haus-Rat ist umsonst

Wenn es im Gedärm rödelt und rödelt...

Es gibt Menschen, die brauchen von Fern nur Magen-Darm-Viren oder deren böse Brüder, die Bakterien Marke Reisediarrhoe, zu wittern, dann haben diese Schleimscheißerchen sich zusammen mit einer Armada von Gleichgesinnten schon auf das menschliche Gedärm gestürzt. Und los geht’s, aus allen Kanälen.

War einmal: Cola und Salzstangen als Hausmittel gegen Durchfall.

Was tun? Nach altem Hausrezept Cola kippen und Salzstangen stopfen? Das war einmal.

Cola enthält jede Menge Zucker, der den Durchfall im Zweifelsfall anheizt; und Salzstangen bieten nur Kochsalz, nicht das wichtige Kalium.
 
Noch eine alte Regel gilt als überholt: Früher wurde Montezumas Rache sofort bekämpft. Heute soll ein bis zwei Tage fließen, was fließen will, weil der Strom rausschwemmt, was herausmuss, vor allem Schadstoffe. Darum sind auch Kohletabletten an den ersten beiden Tagen mit Vorsicht zu genießen. Sie wirken zwar als Durchfallbremse, binden aber zugleich die Schadstoffe im Darm.

Wichtig ist: Viel trinken, zum Beispiel schwarzen Tee, der mit etwas Traubenzucker und einer Prise Salz gewürzt ist, oder stilles Mineralwasser (Kohlensäure, z.B. in Cola enthalten, verleitet den ohnehin gebeutelten Darm zu Blähungen).

Haben Kinder oder alte Menschen viel Flüssigkeit verloren, helfen Glukose-Elektrolyt-Mischungen aus der Apotheke, den Mineral- und Salzhaushalt auf Vordermann zu bringen (Säuglinge und Kleinkinder sollten übrigens bei Durchfall grundsätzlich einem Arzt vorgestellt und von ihm behandelt werden).

Nach 1 bis zwei Tagen gilt es, den Darm zu sanieren. Da bieten sich Zwieback und Köstlichkeiten wie Haferschleimsuppe an. Bitte in der akuten Phase auf Milch verzichten; auch Alkohol , Kaffee und frisches Brot kränken den Magen.

Beste Wirkung zeitigen geriebene Äpfel oder – so kennen wir es aus der lang, lang entfernten Kindheit -, eine in Zwieback zerdrückte Banane.

Klingt der Durchfall ab (sonst zum Arzt!), freut sich der Patient über eine klare Gemüsebrühe oder eine pürierte Kartoffel-Möhren-Suppe, die außer den genannten Zutaten nur Wasser und eine Prise Salz enthält. Da möchte man rufen: Wohl bekomm‘s!

Eine etwas andere Art von körperlicher Beeinträchtigung betrachten wir in nachfolgender Geschichte:

Beim Museumsbesuch bleiben Vater und Fritzchen vor einer antiken Statue stehen. Ihr Titel: „Der Sieger“. Der jahrtausendealten Plastik fehlen Nase, Teile der Arme und ein Ohr. Sagt Fritzchen erschüttert: „Wie muss erst der Verlierer aussehen!“

Donnerstag, 8. November 2012