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Tervooren, Hein
Schützenbruder aus Kervenheim | * 1925 | † 1995

Foto zeigt Hein Tervooren"Es gibt keinen Schützen, der ihn nicht kennt“, schrieb das Kävels Bläche 1995 in seinem Nachruf auf den Bezirksbundesmeister im Schützenbezirk Kevelaer Hein Tervooren: Er hatte alles verkörpert, was das Schützenwesen ausmacht, stand für Gemeinschaft mit gegenseitiger Hilfe, Geselligkeit, Schießsport und Heimatverbundenheit.

Heinrich Tervooren war ab 1939 in der Kervenheimer Schuhfabrik Otterbeck angestellt gewesen, in der er 38 Jahre lang im Betriebsrat mitwirkte. Sein Verhältnis zu Firmenchef Wilhelm Otterbeck war von Respekt getragen. 

Nachdem Otterbeck 1953 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war, hob Tervooren bei dessen Beerdigung in Mülheim das große soziale Verständnis des Verstorbenen hervor und hoffte, dass der soziale Geist, den Wilhelm Otterbeck in den Betrieb hineingetragen habe, weiterhin bestehen bleiben möge.

Hein Tervooren setzte sich viele Jahre in der Leder-Gewerkschaft für die abhängig Beschäftigten ein und stand für politische Ehrenämter zur Verfügung.  Für die SPD, der er 1956 beitrat, war er von 1957 an in drei Legislaturperioden Mitglied des Gemeinderats Kervenheim und nach der Kommunalen Neugliederung (1969) 15 Jahre Ratsmitglied der neuen Stadt Kevelaer: Hein Tervooren war ein Kämpfer für die „kleinen Leute“ und seine Heimat.

Immer wieder setzte er sich z.B. für den Erhalt des Schulstandorts Kervenheim ein. Als in den 60er-Jahren nach der Schulneuordnung nicht nur die Schüler der neuen 9.  Klasse nach Winnekendonk in die Overberg-Schule umziehen sollten, sondern auch die Mädchen und Jungen der Klassen 7 und 8, wehrte er sich vehement, zumal ein Ausnahmeantrag abgelehnt worden war. Ratsherr Tervooren sagte damals: "Ich bin auch als Gewerkschaftler prinzipiell immer dafür, dass ein Streik ein allerletztes Mittel sein muss. Aber ich muss mich doch inzwischen der Meinung vieler Eltern anschließen, dass wir notfalls einen Schulstreik wagen sollten." Es half nichts: Die Schüler mussten ins Nachbardorf.

Ab 1968 stand Hein Tervooren der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft des Ortes vor. 1984 gab er das Amt an Karl Pegel ab. Tervooren wurde Ehrenmitglied der Bruderschaft. 

Hein Tervooren u.a.Hein Tervooren (r.) zeichnete 1989 Johann Sieben aus (2.v.r.): mit im Bild Franz Gerhards (l.) und Josef Schotten.

Die Arbeit hatte ihm nicht nur Freude eingetragen. 1983 musste er dafür kämpfen, dass der vom Gewerbeaufsichtsamt zeitweilig stillgelegte Schießstand nutzbar blieb. Ein Anlieger hatte sich wegen des Lärmpegels inmitten der Wohnbebauung beschwert.  Die Schützen fanden eine Lösung.

Im selben Jahr wurde Hein Tervooren zum Bezirksbundesmeister gewählt. Ausgezeichnet mit dem Hohen Bruderschaftsorden, war er über Jahre der erste Schütze im Bezirk. Ungezählt sind die vielen Auszeichnungen, die er an Grünröcke heftete. 

Plötzlich und unerwartet mussten im März 1995 seine Frau Martha Görtz-Tervooren, seine Mutter Hendrina, lange Zeit die älteste Einwohnerin des Dorfs, und viele Freunde von ihm Abschied nehmen.

Hein Tervooren (2.v.l.) 1993 mit Schützenkameraden.