Schumacher,
Urban sen.
►
Mitgründer der Azalerika in Kevelaer
| * 1915 | † 1980
Im April 1915 kam Urban Schumacher sen. als Sohn des weithin
bekannten Heimatforschers und Hauptlehrers
Carl Schumacher auf die Welt. Urban
Schumacher starb plötzlich im Alter von 64 Jahren, nur wenige Tage vor
seinem 65. Geburtstag.
Urban Schumacher, bescheiden im Auftritt, hatte sich über viele Jahre
für die Fort- und Ausbildung von Fachkräften im Gartenbau engagiert.
Seine hohe fachliche Qualifikation empfahl ihn für eine ganze Reihe von
Aufgaben in berufsständischen Organisationen.
Im Anschluss an seine Gärtnerausbildung in Bonn hatte Urban Schumacher
sich nach den Kriegsjahren an der Niersstraße in Winnekendonk einen
eigenen Gartenbaubetrieb geschaffen.
Im Februar 1951 kamen bei Stassen im „Alt Derp“ Eriken- und
Azaleenzüchter des Niederrheins zusammen. Sie wollten gemeinsam
effektiver arbeiten und ihre Absatzchancen erhöhen. Azaleenzüchter
Hubert Rogmans aus Kevelaer leitete die Versammlung. Die Eriken- und
Azaleenzüchter beschlossen, eine Genossenschaft zu gründen. Auf
Vorschlag von Rogmans fand sie einen passenden Namen – einen Mix aus
beiden Pflanzenarten: die
Azalerika.
Urban Schumacher zählte zu den Gründern. Anfang der 1970er-Jahre war er
an der Zusammenlegung der Azalerika Kevelaer, der Erzeugerversteigerung
Straelen und der Erzeugergenossenschaft Wesel weitsichtig und maßgeblich
beteiligt. Die neue Genossenschaft führte den Namen "Azalerika
Niederrhein" (später UGA).
1972 wurde er Vorstandsmitglied im Landesverband Gartenbau Rheinland
e.V., 1978 beriefen ihn die Mitglieder zu ihrem Präsidenten.
Auch in der Politik engagierte sich Urban Schumacher sen.; er war
Mitglied des Winnekendonker Gemeinderats und der Amtsvertretung für die
Gemeinde Winnekendonk im Amt Kervenheim.
Als er im April 1980 starb, schrieb die Familie, allen voran Frau Hanni,
geborene Verhasselt, in ihrer Traueranzeige: "Er liebte die Natur und
erkannte in ihr das sich immer erneuernde Wirken seines Schöpfers."
Mitunterzeichnet hatten u.a. die Kinder Karl Schumacher, Ulrike Wamser
geb. Schumacher,
Urban
Schumacher jr. Und Hanni van Liempt geb. Schumacher.
Vorstand und Aufsichtsrat der Azalerika schrieben damals: "Mit dem
Verstorbenen verlieren wir einen Menschen und Fachmann, der durch seine
persönliche Ausstrahlungskraft und durch sein unermüdliches Schaffen für
uns richtungsweisend war. Am Aufbau und an der Entwicklung unseres
Unternehmens hatte Herr Schumacher wesentlichen Anteil. Wir bleiben dem
Verstorbenen in großer Dankbarkeit verbunden."
UGA, Kreisvereinigung der Gartenbauer und Erzeugerversteigerung Straelen
formulierten: "Der Verstorbene hat sich um den Gartenbau im Rheinland,
insbesondere um den Berufsstand des niederrheinischen Gartenbaues, große
Verdienste erworben. Er war immer bereit, sich für die Belange seiner
Berufskollegen einzusetzen. Seine menschliche Art, mit der die ihm
anvertrauten Aufgaben und Verpflichtungen erfüllte, zeichnete den
Verstorbenen in besonderer Weise aus.“
Voll Trauer waren die Mitglieder des Martinskomitees Winnekendonk. Mehr
als 30 Jahre war Urban Schumacher Mitglied des Komitees gewesen. Ab 1962
hatte er das Amt des Präsidenten bekleidet. Das Komitee beschrieb
Schumachers „liebenswerte, ruhige Art und sein Vertrauen in die
heranwachsende Generation.“ Geschätzt wurden sein kluger Rat und seine
uneigennützige Hilfe. Das Komitee weiter: „Wir verlieren in Urban
Schumacher einen Freund, der sich voll und ganz im Sinne St. Martins für
seine Mitbürger einsetzte. Es wird schwer sein, diese Lücke zu
schließen."