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    SACHBEGRIFFE |
Otterbeck, Ernst

Schuhfabrikant in Kervenheim | * 1918 | † 1958

Wilhelm, Ernst, Josef Otterbeck
Vater Wilhelm Otterbeck, Söhne Ernst und Dr. Josef Otterbeck (v.l.).

Im Jahr 1957 standen für die Kervenheimer Schuhfabrik Wilhelm Otterbeck & Sohn K.G. alle Zeichen auf Erfolg. Täglich produzierte das Unternehmen 2.000 Paar Herrenschuhe. Otterbeck - das war das Rückgrat der Schuhindustrie am Niederrhein und größter Arbeitergeber in Kervenheim und Winnekendonk, wo ein Zweigwerk betrieben wurde.

Die 1904 entstandene Schuhfabrik war nach mehreren Wechseln 1936 von Wilhelm Otterbeck aus Mülheim übernommen worden; ab 1940 firmierte Otterbeck Kervenheim als selbstständiges Unternehmen. Nach dem tödlichen Verkehrsunfall von Wilhelm Otterbeck (1953) war Sohn Ernst in die Firmenleitung eingetreten, unterstützt von dem Prokuristen Theo Kothes. 362 Arbeiter und Angestellte sorgten im Jahr 1957 für die hohe Tagesproduktion von 2.000 Paar Herrenschuhen.

Ernst Otterbeck war Neuem aufgeschlossen. In Zusammenarbeit mit dem Farbenpsychologischen Institut in Bonn wurde untersucht, welchen fördernden Einfluss die Farbgestaltung der Umgebung auf den arbeitenden Menschen ausübt. Im Licht dieser Erkenntnisse ließ Otterbeck die Wände seines Betriebs mit bestimmten Farben anstreichen (Grün, Gelb, Blau). Die Beleuchtung wurde auf moderne Neonlampen umgestellt.

Neueste Maschinen ließ Otterbeck installieren, um die Arbeit zu erleichtern und die Produktivität zu erhöhen. Eingehend wurde der Nachwuchs geschult; so herrschte an Facharbeitern kein Mangel. Otterbecker blieben gerne und lange. Gute Löhne, eine auf 45 Stunden reduzierte Arbeitswoche mit fünf Arbeitstagen, soziale Einrichtungen und eine eigene Betriebskrankenkasse trugen dazu bei, dass die Arbeitnehmer nur selten wechselten.

Es herrschte wirtschaftliche Blütezeit für das Unternehmen Otterbeck, als wiederum ein Firmenchef tödlich verunglückte. Nach dem Vater Wilhelm starb 1958 auch Sohn Ernst, noch nicht einmal 40 Jahre alt, bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn in der Nähe von Limburg. Ernst Otterbeck war auf Geschäftsreise nach Frankfurt gewesen.

Theo KothesNach dem Tod des persönlich haftenden Gesellschafters trat ab sofort sein Bruder und der bisherige Kommanditist, Dr. Josef Otterbeck - 1930 als fünftes Kind von Wilhelm und Josefine Otterbeck in Mülheim geboren - die Nachfolge in der Firmenleitung an.

Theo Kothes.

Die Unternehmensführung wurde allerdings federführend von dem seit vielen Jahren bei Otterbeck beschäftigten Prokurist Theo Kothes verantwortet.

Das Unternehmen Otterbeck ging 1984 in Konkurs.
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Ernst Otterbeck Textstellen in der Kevelaerer Enzyklopädie:
| Theo Kothes | Dr. Josef Otterbeck |

© Martin Willing 2012, 2013