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Zahnarzt, Fußballer, Kirchbauvereinsvorsitzender | * 1908 | † 1999
Was immer der Fußball für Paul Lingens bedeutete: Er fing früh damit an.
Während er in der 30er Jahren in Rostock studierte, spielte er sogar in
der Oberliga. „Nach sieben Semestern bestand ich das Staatsexamen, nach
acht Semestern war die Promotion beendet“, erzählte Dr. Paul Lingens
1993 an seinem 85. Geburtstag.
Mit 24 Jahren ließ sich der aus Krefeld-Hüls stammende Zahnarzt in
Kevelaer nieder, zunächst in der Marktstraße 27, ab 1935 im Haus Nr. 31.
Er ließ sich für die berufsständische Arbeit einspannen und war 15 Jahre
lang Vorsitzender der Zahnärzte im Kreis Geldern. Bis zu seinem 71.
Lebensjahr praktizierte er in seiner Kevelaerer Praxis.
Dr. Lingens ließ es bei dem standespolitischen Engagement nicht
bewenden. Das CDU-Mitglied förderte in den 50er Jahren als
Schulpflegschaftsvorsitzender die Entwicklung des
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Kevelaerer
Progymnasiums (bis Klasse 10) zum heutigen Vollgymnasium. Als große
Hürde standen die Kosten eines Neubaus am
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Bühnenhaus im Weg, aber nicht
nur sie: Im Stadtrat waren die Meinungen geteilt, ob sich Kevelaer eine
solche „Bildungsanstalt“ überhaupt leisten sollte.
Unvergessen ist der Einsatz von Dr. Paul Lingens für die
St.-Antonius-Pfarrkirche. 1959 übernahm er den Vorsitz im
Kirchbauverein, den er bis 1995 innehatte. Verantwortungsbewusst
kümmerte er sich um die Aufgaben des Vereins, erinnert sich dankbar
Bernhard Mütter. Gewissenhaft habe er über die Mitgliedsbeiträge und
Spenden verfügt.
Dr. Paul Lingens, der zeitweise auch im Kirchenvorstand mitgearbeitet
hat, hatte wesentlichen Anteil an den Instandsetzungsarbeiten des
Gotteshauses zur 500-Jahr-Feier 1972. Und auch als 1982 der große Brand
die Pfarrkirche zerstörte, stand er in der ersten Reihe, um den
Wiederaufbau zu schaffen. Der Kirchbauverein kümmerte sich unter seiner
Leitung besonders um die St.-Antonius-Kapelle.
Bernhard Mütter: „Im Umgang mit den Mitgliedern des Vereins hat Dr.
Lingens eine Ausstrahlung gehabt, die es dem Verein ermöglichte, viel zu
erreichen“.
Dr. Paul Lingens war auch ein Jäger vor dem Herrn. Auf einen
Zwölfer-Kronenhirsch aus Schottland und eine österreichische Gams war er
besonders stolz.