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Textilkaufmann in Kevelaer | * 1906 | † 1993
Im
Februar 1894 wandte sich ein Schneidermeister an die Kevelaerer
Öffentlichkeit mit diesem Inserat in der Samstag-Ausgabe des Kävels
Bläche:
„Empfehlung.
Den geehrten Bewohnern von Kevelaer und Umgegend zeige hierdurch
ergebenst an, daß ich mich hier als
Herrenkleidermacher
niedergelassen habe, und halte mich nach gründlicher Ausbildung und
unter Garantie des Gutsitzens bei Bedarf bestens empfohlen.
Hochachtungsvoll
Gerd. Kaenders,
wohnhaft Küstereistraße bei Herrn Jacob Zaers.“
Es handelte sich um den Vater von Gerhard Kaenders, die zweite
Generation der Kaenders-Familie, die das Modehaus Kaenders in Kevelaer
betreibt. Die kleine Schneiderei in der Küstereistraße entwickelte sich
zunächst nicht als der „große Renner“. Die Frauen griffen für ihre
Männer eher selbst zu Faden und Nadel, als beim Herrenschneider Geld zu
lassen, auch wenn sie dabei keine „Garantie des Gutsitzens“ geben
konnten. So war es dem „Urvater“ des Kaenders-Unternehmens wohl recht,
dass er - zeitgleich oder ersatzweise - als Gewerbelehrer über
geregeltere Einkünfte verfügen konnte.
Mit Gerhard Kaenders, seinem im Februar 1906 geborenen Sohn, begann der
eigentliche Aufschwung des aus dem Schneiderbetrieb erwachsenen
Textilgeschäftes Kaenders. Gerhard Kaenders übernahm die Firma,
heiratete seine Frau Elisabeth und wurde zunächst Vater zweier Söhne:
Alfred (geboren 1935) und Walter (geboren 1936).
Er wurde zur Wehrmacht eingezogen, machte den Krieg mit und kehrte erst
1949 aus der Kriegsgefangenschaft nach Kevelaer zurück. Sofern ihm die
unternehmerische Aufgabe im Geschäft Zeit ließ, nahm er am Vereinsleben
in der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Kevelaer, im Turn- und
Spielverein Kevelaer (TuS) und in der Kolpingfamilie teil. 1951 wurde
seine Tochter Elisabeth geboren, die später Heinz Winkels heiratete und
mit ihm das Geschäft „Mutter + Kind“ betreibt.
1958 kaufte Gerhard Kaenders das Grundstück der früheren
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Sparkasse an
der Busmannstraße und errichtete auf ihm einen Neubau für sein
Bekleidungshaus. Im Jahr darauf schoss er den Vogel ab und wurde
Schützenkönig der Sebastianer. Sein Adjutant war Franz Kempers. Eines
der schönsten Ereignisse in seinem Leben war die Überreichung der
Festkette im Jahr 1965. Für den
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TuS Kevelaer, der
auf den 1890 von Peter
Soestmann gegründeten Turnverein zurückging, trug Kaenders die Festkette der
Geselligen Vereine Kevelaers. Der TuS ehrte damit das Engagement des
Kaufmanns für die Altersabteilung, die Kaenders länger als ein Jahrzehnt
führte.
1975 zog sich Gerhard Kaenders aus der Geschäftsführung des Modehauses
zurück und vertraute sie seinen Söhnen Alfred (1995 ausgeschieden) und
Walter Kaenders an.