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Metzger und Gastronom in Kevelaer | * 1933 | † 2010
Die
Metzgerei Hoymann an der Basilikastraße war schon Ende des 19.
Jahrhunderts ein Begriff in Kevelaer. Und sie stand auch 1988, als sie
100 Jahre alt war, im besten Ruf. Richard Hoymann und seine Frau Maria,
geb. Stenmans, die 1962 geheiratet hatten, führten mit Gespür für die
Wünsche der Kevelaerer und der Pilger ihren Gasthof "Rheinischer Hof"
und ihre Metzgerei. Unvergessen sind die wöchentlichen
"Erbsensuppen"-Inserate im Kävels Bläche. Ohne Hoymanns Topfgerichte
fehlte den Kevelaerern etwas.
Als Präsident der Nachbarschaft "Wor hör ek t'hüss" kümmerte sich
Richard Hoymann auch um das Kulturerbe. Er freute sich, als 1985 das
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Theodor-Bergmann-Denkmal in
der Basilikastraße enthüllt wurde. Mit Betrübnis sah er den Niedergang
der inhabergeführten Lebensmittelläden in der City. "Bevor die
Großraumläden in Kevelaer eröffnet wurden, waren wir noch mit 15
Kollegen, heute sind es nur noch sechs", schrieb er 1988 in einem
KB-Leserbrief. "Diese traurige Bilanz ist das Ergebnis der niedrigen
Preise für Fleisch- und Wurstwaren in den Supermärkten, die nur
Masseneinkauf möglich sind. Wir kleinen und mittleren Betriebe können
bei diesen Praktiken nicht mithalten". So war es nur konsequent, dass
Richard und Maria Hoymann 1995 ihre Metzgerei aufgaben.
Richard Hoymann engagierte sich nun
noch stärker im MGV Sängerbund und wurde 1996 dessen Präsident. Im Jahr
darauf wurde er für seine bisher 75 Blutspenden mit einer besonderen
Ehrennadel des DRK ausgezeichnet.
Als 2002 im KB die Serie "Maria zu Hause" erschien, meldeten sich auch
Maria und Richard Hoymann. Eine ihrer Marienstatuen war den Eltern von
Richard Hoymann geschenkt worden - von Gerd van Schayck, den die
Hoymanns nach dem Krieg bei sich aufgenommen hatten.
Dass Richard Hoymann auch ein leidenschaftlicher Hühnerzüchter war,
erfuhren die Leser 2006: Er züchtete edle Appenzeller Spitzhaubenhühner.
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Richard Hoymann Textstellen in der Kevelaerer Enzyklopädie: |
| Hans-Joachim Hübner | |