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Gegründet am 1934
Schwimmen? So gut wie unbekannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnten
erst drei von 100 Deutschen schwimmen. Das wurde auf dramatische Weise
deutlich, als am 28. Juli 1912 die Binzer Seebrücke einstürzte, wobei
fast hundert Menschen in die Ostsee gerissen wurden. Die meisten konnten
von wagemutigen Seeleuten gerettet werden, 16 fanden den Tod. Das
Unglück von Binz war die Initialzündung zur Gründung einer
Lebensrettungsgesellschaft. Am 19. Oktober 1913 wurde in Leipzig die
DLRG ins Leben gerufen.
Schwimmen zu lernen, wurde als Notwendigkeit erkannt. Und Schwimmen
begann, Volkssport zu werden. Ein Schwimmverein in Kevelaer baute nach
dem Ersten Weltkrieg die ersten Sprungbretter an der Niers. Der
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TuS
Kevelaer drängte die Gemeinde Kevelaer, ein Freibad anzulegen, das 1929
an der Dondert verwirklicht wurde. Erste Lehrgänge im Rettungsschwimmen,
organisiert von den DLRG-Mitgliedern Franz Claes und Franz Douteil,
wurden angeboten.
Das Freibad mit seinen Möglichkeiten sorgte für kräftigen Schub: Die
Gruppe der Rettungsschwimmer wuchs. Aber der Kevelaerer Schwimmverein
löste sich auf. Nun war es für die Rettungsschwimmer an der Zeit, eine
DLRG-Ortsgruppe Kevelaer zu gründen. "Zwecks Gründung einer Ortsgruppe
der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft fand am Mittwochabend eine
Versammlung im 'Goldenen Apfel' statt", berichtete das Kevelaerer Blatt
über die Gründung am 3. Oktober 1934. "Der Einladung war eine kleine
Zahl Sportler gefolgt. Franz Douteil sen., der von der Bezirksleitung
der DLRG Krefeld zum Ortsgruppenwart für Kevelaer ernannt wurde,
eröffnete die Versammlung (…) Neun junge Sportler schlossen sich der
Ortsgruppe an. (…) Zu technischen Leitern der Ortsgruppe sind die
Sportler Leo Dierkes und Gregor Douteil ernannt worden."
Die DLRG-Ortsgruppe gewann großen Zuwachs, nachdem der TuS eine
Schwimmabteilung ins Leben gerufen und Schwimmmeister Michael Gey die
Geschicke in seine Hand genommen hatte. Michel Gey, Franz Douteil und
sein Sohn Gregor waren die Väter des Aufschwungs, den die DLRG in der
zweiten Hälfte der 1930er-Jahrenahm. Die Mitgliederzahl der DLRG wuchs
auf über 300 Personen.
Auch
die DLRG Kevelaer stand nach dem Zweiten Weltkrieg beinahe vor dem
Nichts. Viele der Mitglieder waren nicht heimgekehrt. Das Freibad an der
Dondert, die Voraussetzung für schwimmsportliche Aktivitäten, war
vermüllt und verschlammt. DLRG und TuS pachteten 1947 gemeinsam von der
Gemeinde Kevelaer das Freibad. Im Jahr darauf übernahm wieder die
Gemeinde die Anlage und stellte Michael Gey als Schwimmmeister ein. Bis
die DLRG-Arbeit wieder auf vollen Touren lief, wurde es 1949: Die ersten
DLRG-Lehrgänge nach dem Krieg wurden abgehalten. 27 Schwimmer bestanden
ihre Grundschein-Prüfungen.
Grundsteinlegung für das DLRG-Vereinsheim, rechts: Stadtdirektor Heinz Paal.
Durch das neue Hallenbad (1974) erlebte die DLRG Kevelaer einen enormen Aufschwung. Bis 1989 wuchs die Gruppe auf fast 650 Mitglieder an. 1990 beschloss die Ortsgruppe, ein selbstständiger Verein zu werden. 1993 - nunmehr fast 700 Mitglieder stark - legte die DLRG den Grundstein für das DLRG-Schulungs- und Clubheim an der Schillerstraße. Erster Vorsitzender war > Gottfried Mülders.
Mit vereinten Kräften geschafft:
das neue DLRG-Schulungsheim in Kevelaer.
2000 übernahm für den zum Ehrenvorsitzenden ernannten Gottfried Mülders
Werner Pfeifer das Amt des Vorsitzenden.