Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Hamburg gegen Limburger
Bischof wurde endgültig eingestellt, meldete das Internetportal
domradio.de am 2. Janur 2014. Der Geistliche habe seine Buße in
Höhe von 20.000 Euro bereits vor Weihnachten bezahlt. Nach Informationen
des Amtsgerichts ist Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst damit nicht
vorbestraft, weil die Zahlung unter der Summe von 90 Tagessätzen liegt.
Der Beschluss ist nicht anfechtbar.
Beim traditionellen Silvesterempfang des Kölner
Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner im Erzbischöflichen Haus sagte
Dompropst Norbert Feldhoff: "Gut und richtig" sei es gewesen, dass
Kardinal Meisner sich "immer wieder schützend vor seinen Limburger
Mitbruder" gestellt habe, gerade als der am Boden gelegen habe
(was
in der Anfangsphase der causa Limburg nicht immer so wahrgenommen werden
konnte).
Gleichzeitig sei es gut gewesen, dass der Papst im Fall Limburg
noch keine endgültige Entscheidung getroffen habe, sagte Feldhoff in
einem Bericht des Portals
domradio.de am 31. Dezember 2013.
Aber ganz unabhängig vom Ergebnis der Untersuchungskommission und ob man
dem Bischof möglicherweise fehlerhaftes Handeln nachweisen könne - so
sei es doch unbestreitbar, dass "in Limburg das Vertrauen zu diesem
Bischof völlig zerstört sei".
Der Dompropst deutete mit Verweisen auf das Kirchenrecht und wie mit
Pfarrern umgegangen werde, wenn sie das Vertrauen ihrer Gemeinde - unter
Umständen sogar schuldlos - verloren hätten, den vermutlich weiteren
Werdegang an: Der Heilige Vater wisse bestimmt auch, "was er im Blick
auf Limburg und im Blick auf die Situation der Katholische Kirche in
Deutschland zu tun habe".
Damit wird - das soll die Aussage wohl signalisieren - vorgezeichnet,
wie die "berufliche Zukunft" von Franz-Peter Tebartz-van Elst aussehen
könnte: ohne die Aufgaben eines Diözesanbischofs in Limburg.
Das Bistum Limburg äußerte sich online am 1. Januar
2014 auch in dem Beitrag "Fall Tebartz: Kritik an Vorverurteilungen -
Skepsis zu Rückkehr". Der Limburger Weihbischof Thomas Löhr habe in
seiner Silvesterpredigt "von einer schwierigen Situation für das Bistum"
gesprochen, "auch weil Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wegen
Abwesenheit sein Amt derzeit nicht ausübe". - In dem Bericht wird ferner
der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke zitiert, der kirchliche
Stimmen kritisierte, "die schon vor dem Abschlussbericht der
Untersuchungskommission öffentlich das Urteil gefällt haben, der Bischof
könne keinesfalls zurückkehren".
Auch der Kölner Kardinal Joachim Meisner, zu dessen Kirchenprovinz das
Bistum Limburg gehört, nahm Tebartz-van Elst mit Hinweis auf die
laufenden Untersuchungen gegen Vorverurteilungen in Schutz, heißt es in
dem Bericht aus Limburg.
Inzwischen meldete sich auch Erzbischof Robert
Zollitsch erneut zur
causa Limburg zu Wort. Das Portal
kathnews.de berichtete am 3. Januar 2014:
► "Die Entscheidung über eine mögliche Rückkehr des Limburger Bischofs
Franz-Peter Tebartz-van Elst in sein Bistum liegt nach den Worten von
Erzbischof Robert Zollitsch allein bei Papst Franziskus. Wichtig seien
in diesem Zusammenhang auch die Ergebnisse der Prüfkommission, die die
Vorwürfe rund um den Bau des neuen Wohn- und Amtssitzes des Limburger
Bischofs überprüfe, sagte der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz der 'Welt am Sonntag'. Der Bericht der Kommission
unter Leitung des Paderborner Weihbischofs Manfred Grothe liege
voraussichtlich im Januar vor. Der Respekt gegenüber seinem Amtsbruder
sowie gegenüber der Arbeit der Kommission verbiete es, sich zum jetzigen
Zeitpunkt über die weitere Zukunft von Tebartz-van Elst zu äußern,
betonte Zollitsch."
Beim Neujahrsempfang des Bischöflich Münsterschen
Offizialats Vechta (4. Januar) ging Weihbischof Heinrich Timmerevers auf
"Rückschläge wie den 'Limburger Skandal' (...) ein", meldete das
Münsteraner Internetportal
kirchensite.de. Bei aller Tragik um
die Person von Bischof Tebartz-van Elst "haben uns die Vorkommnisse
innerkirchlich doch im positiven Sinne wachgerüttelt." Transparenz,
Bescheidenheit und eine stärkere Orientierung am Evangelium seien jetzt
Gebote der Stunde.
Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst brach zu Beginn
des neuen Jahres zu einem "rein privaten Besuch" nach Rom auf. Ein
Limburger Bistumssprecher bestätigte (15. Januar), dass der Geistliche
vom Flughafen Hahn im Hunsrück aus geflogen sei.
... und dann in Kevelaer?
Am Donnerstag, 16. Januar, veröffentlichte Heinz Görtz in der
Facebook-Gruppe "Kevelaer - damals und heute" die Nachricht:
► "Franz Peter TvE heute morgen in Kevelaer in Höhe Antonius Kirche
gesehen"
Das fanden nicht alle aufregend. Facebook-Mitglied
Jayjay Kluge
fragte nach:
► "Wer issen das?"
Und
Chucky Salamon schob hinterher:
► "Das hab ich mich grad auch gefragt."
Ivonne Voß
kommentierte:
► "Was für ein Skandal, dass dieser Mann seine Mama und den Rest der
Familie besucht, ohne die Medien davon zu unterrichten!"
Im Internetportal katholisch.de
äußerte sich am 20. Januar 2014 Kardinal Lehmann nach eine
großen Audienz in Rom. Lehmann berichtete von den Gesprächen:
*
Franziskus ist darüber erstaunlich gut und authentisch
informiert. Ich habe ihm gesagt, dass ich den Limburger Bischof
für einen sehr klugen, gut ausgebildeten, kommunikativen und
höflichen Menschen halte, bei dem ich nie etwas von
verschwenderischem Protz erlebt habe. Allerdings hat eine
gewisse Geheimhaltungspolitik den Vorgang belastet, und eine
Medienkampagne hat ihn geschürt. Ich habe die Sorge: wenn wir
nicht bald zu einer Klärung kommen, wird die Aufbruchstimmung,
die der Papst nach seiner Wahl ausgelöst hat, gefährdet. Denn
der Vorgang fördert Misstrauen und eine feindselige
Grundstimmung gegenüber der Kirche. |