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Vor 80 Jahren begann die kurze Zeitspanne, die zum Absturz in die Diktatur führte

Die acht Wochen bis zur Machtergreifung

Adolf HitlerDie Deutschen hatten schlichtweg keine Ahnung, was sich da in Berlin zusammenbraute. In den acht Schicksalswochen bis zur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, die  im Advent 1932 - vor nunmehr 80 Jahren - begannen, beschäftigten sie sich mit Gott und der Welt, aber nicht mit dem drohenden Absturz in die Diktatur. Berichteten schon die überregionalen Zeitungen so gut wie nichts über die internen Kämpfe zwischen Reichskanzler Schleicher, seinem Vorgänger Papen, dem Reichspräsidenten Hindenburg und dem NSDAP-Führer Hitler, waren Informationen erst recht nicht von Lokalzeitungen zu erwarten.

Die Kevelaerer und ihre Zeitung, das Kävels Bläche, beschäftigten sich in der Adventszeit 1932 mit sich selbst:

Das Landesfinanzamt Düsseldorf hatte Kevelaer als "Saisonort" anerkannt. Damit war ein "langjähriger Wunsch der Kevelaerer Öffentlichkeit und der Geschäftswelt in Erfüllung gegangen", schrieb das KB. "Saisonort" - das hatte für die Kaufleute steuerliche Vorteile, die natürlich freudig begrüßt wurden.

Wir lesen in den KB-Ausgaben jener Tage von der "Tradition des Zuckerplatzwürfelns", zu der die Bäckerinnung Kevelaer eine große Gemeinschaftsanzeige schaltete, und vom neuen Schwesternheim für die Vorsehungsschwestern in der Kervenheimer Pfarrei St. Antonius.

Wichtigstes Lokalthema Ende 1932 waren die drohenden "Umgemeindungen im Kreise Geldern": "Es wird z. B. davon gesprochen, daß Wetten vom Amt Kevelaer abgetrennt und zu Capellen geschlagen werden soll. (...) Weiterhin spricht man davon, daß Winnekendonk seine Selbständigkeit verlieren und gleichfalls zu Capellen kommen soll. (…) Eine dritte Lesart spricht davon, daß das Amt Kevelaer unverändert bleiben soll (…) Vorläufig liegen die Dinge noch völlig im Dunkeln."

So verhielt es sich auch mit den "Dingen", die Hitler nun an die Macht bringen sollten.

Die acht Wochen bis zur Machtübernahme durch Hitler


Dienstag, 4. Dezember 2012

© Martin Willing 2012, 2013