Vos, Hedwig
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Festkettenträger
in Wetten |
* 1922 |
†
2015
Wenige
Tage vor ihrem Tod hatte sie noch an der Gemeinschaftsmesse der Wettener
kfd teilgenommen. Ende Januar 2015 starb Hedwig Vos im Alter
von 92 Jahren. Zeit ihres Lebens hatte sie sich durch eine starke und
würdevolle Ausstrahlung ausgezeichnet.
Sie war am 27. Februar 1922 als Hedwig Selders geboren worden. Im Mai
1949 heiratete die Berendonkerin vom Heisenhof den Wettener Unternehmer
Karl Vos von der Neumühle
und brachte sechs Kinder zur Welt.
Sie war in Wetten schon weithin bekannt, als ihre beiden Söhne
Franz-Josef und Bernd noch mit Förmchen spielten. Bereits 1949 hatte sie
sich in der
kfd engagiert, die damals noch „Mütterverein“
geheißen hatte.
Pfarrcaritas und die Aktion St. Nicolaus waren weitere Arbeitsfelder, in
denen sie sich Jahrzehnte lang einsetzte.
Obwohl sie als Mutter und vielbeschäftigte Frau des Unternehmers und
Geselligen-Chefs Karl Vos mit ihrem eigenen Haushalt alle Hände voll zu
tun hatte, übernahm Hedwig Vos 1972 noch den Vorsitz der Wettener
Frauengemeinschaft und behielt ihn bis 1987.
Sie blieb in der Gruppe aktiv, auch als 1990 ihr Mann Karl unerwartet
starb. Das Eingebundensein in ihrer Familie, die Kontinuität in der
Unternehmensführung mit Sohn Bernd, ihr Engagement in der
kfd
und im gesellschaftlichen Leben haben ihr in dieser Zeit sehr geholfen.
1994 war es für niemanden eine Überraschung, als Hedwig Vos zur
Festkettenträgerin proklamiert wurde. Ihr selbst war die Heraushebung
aus der Menge nicht angenehm. Sie wollte „kein Aufhebens“ um ihre
Person. Die Vorsitzende der
kfd, Doris Jacobs, sagte damals zum
unermüdlichen Einsatz von Hedwig Vos: "Ich denke, dass sie einige Paar
Schuhe für uns verschlissen hat."
Als Hedwig Vos mit der Festkette in der Kutsche durch das Dorf gefahren
wurde, winkten und riefen die Wettener begeistert ihrer
Festkettenträgerin zu.
2002 feierte sie ihren 80. Geburtstag. Als das KB sich zu einem Gespräch
einladen wollte und sie nicht erreichte, sagte Franz-Josef Vos über
seine betagte Mutter: „Eigentlich ist sie ein klassischer Fall für einen
Anrufbeantworter. Sie ist fast immer unterwegs.“ Sie besuchte noch
Kranke, backte Kuchen und trug ihn in Teilchen zu Menschen, denen sie
damit eine Freude machen konnte.
2004 erlebte sie in großer Freude mit, dass Sohn Franz-Josef, der seinen
Vater Karl als Präsident der Geselligen Vereine bereits 1984 beerbt
hatte und wie er schließlich zum Ehrenpräsidenten ernannt worden war,
nach seinem Vater und seiner Mutter als Dritter in der Familie die
Festkette tragen durfte.