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Bürgermeister in Kevelaer | * 1853 | † 1931
Für den „Urvater“ der gemeinsamen Kirmes der Geselligen Vereine, Mathias
Marx, Bürgermeister in den Jahren 1901 bis 1923, gab der
Vereinszusammenschluß im Herbst 1998 eine Plakette für die Grünfläche
zwischen neuem
Rathaus und der Annastraße in Auftrag, um die Erinnerung
an den Gründer der „Geselligen“ wachzuhalten.
Marx, geboren 1853 in Aachen, stammte aus der Eifel und war dort im Dorf
Schönecken 26 Jahre lang hauptamtlicher Bürgermeister, bevor er 1901 die
Verwaltung der Marienstadt übernahm. Damals war Kevelaer eine
Bürgermeisterei mit 8.500 Einwohnern.
Marx erkannte sehr früh den Wert von Gemeinschaft und sorgte 1907 dafür,
daß die Gemeinde den Veranstaltern einer neuartigen Volksbelustigung,
nämlich der Kirmes, einen jährlichen Zuschuß von 300 Mark zahlte. Damit
nicht genug: Er regte an, daß sich die Vereine unter einem Dach
zusammenfinden sollten. Im Januar 1908 folgten die Vorstände etlicher
Gemeinschaften dieser Anregung und besuchten eine Versammlung in der
Gaststätte „Zum goldenen Schwan“. 50 Vertreter von Kevelaerer Vereinen
konnte Bürgermeister Mathias Marx als Versammlungsleiter begrüßen. Sein
Ruf hatte ein überaus lebhaftes Echo gefunden.
Der Zusammenschluss „Gesellige Vereine Kevelaer“ wurde gegründet, und
die Leute einigten sich darauf, daß die Bürgerschützengesellschaft erste
festgebende Gemeinschaft für die jährlich auszurichtende Kirmes sein
sollte. Elf Vereine bildeten den Zusammenschluß, der zwei Weltkriege und
alle Veränderungen in der Gesellschaft bis heute überdauert hat.
Obschon Marx in einem Straßennamen fortlebt und seine Verdienste um das
Gemeinwesen Kevelaers anerkannt sind, findet sich in der
veröffentlichten Literatur bis auf die wichtigsten Eckdaten kaum eine
längere Abhandlung über den „Pionier“. In Festschriften unserer Vereine
freilich wird stets auch des Gründers der „Geselligen“ gedacht, denn
über diese Klammer sind fast alle Vereinigungen mit Marx verbunden.
Marx schied 1923 aus dem Amt und starb in Kevelaer 1931.