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Heiliger
der katholischen Kirche, Gründer des Missionswerks Steyl
| * 1837 | Priesterweihe 1861 | † 1909 | Heiligsprechung 2003
Er
ist der einzige Heilige der Katholischen Kirche mit intensiver Beziehung
zum Wallfahrtsort Kevelaer. Über die Jugend und die Kevelaer-Beziehung
des späteren Gründers des Steyler Missionswerks hat Jakob Reuter im
Wallfahrtsjubiläumsbuch I (1992 bei >
Bercker erschienen, ab S. 594) detailreich berichtet.
Danach wird der junge Arnold Janssen häufiger zur Gnadenkapelle
gepilgert sein - mit seiner Familie und später wiederholt als Schüler
des >
Bischöflichen Gymnasiums Gaesdonck. „In aller Frühe zogen wir zwei
Pilger zur Stadt hinaus“, berichtet sein vier Jahre jüngerer Bruder
Wilhelm (der spätere Kapuzinerbruder Juniperus) über eine Wallfahrt mit
Arnold. „Gleich nach dem Tore fing Arnold an vorzubeten, und ohne
Unterbrechung wurde auf dem ganzen zweistündigen Wege bis Kevelaer
weitergebetet. Wir kamen nahe an der Wohnung unseres Oheims Wilhelm in
Weeze, des Vaters Bruder, vorbei. Aber Arnold kehrte nicht ein, sondern
ging betend vorüber.“
In Kevelaer empfingen die Brüder das Bußsakrament und die Heilige
Kommunion. Lange Zeit dankten sie im Gebet - bis zum Mittag, und sie
waren immer noch nüchtern, weil sie in Erwartung der Eucharistie nichts
gegessen hatten. „‘Nun‘, sagte Arnold, ‚Wilhelm, jetzt wirst du wohl
Hunger haben. Da hast du zwei Groschen. Geh‘ und kaufe Apfeltorten
dafür‘. Das war nämlich Arnolds Leibgericht (…) Ich ging also zu einer
Bude und suchte mir die sechs größten Torten aus. Dann zogen wir uns
hinter einen Stoß Baubretter zurück, dorthin, wo jetzt die große neue
Kirche (Marienbasilika) steht. Hier standen wir und verzehrten unser
Mahl.“
ARNOLD JANSSEN
Geboren
als zweites von elf Kindern des Landwirts und Fuhrmanns Johann Janssen
(Goch) und seiner aus Weeze gebürtigen Frau Anna Katharina, nahm Arnold
Janssen nach seiner Schulzeit ein Studium der Philosophie und
Naturwissenschaften auf und legte das Examen zum Gymnasiallehrer ab.
Sein Theologiestudium schloss er unmittelbar an. 1861 wurde er zum
Priester geweiht. 1873 stieg er aus dem Schuldienst aus, um sich für
Missionierung einsetzen zu können. Als Sitz für sein zu gründendes
Missionswerk wählte Janssen - wegen des Kulturkampfs in Preußen -
zunächst Tegelen bei Venlo, dann Steyl, wo ein Anwesen mit Hilfe von
Spenden erworben werden konnte. 1875 konnte dort das Steyler
Missionshaus eingeweiht werden. Im Jahr darauf beschloss die Steyler
Gemeinschaft - 16 Personen - als Gesellschaft des Göttlichen Wortes ihre
Regeln. Erstes Ziel der Societas Verbi Divini (SVD) ist, das Wort Gottes
besonders unter nichtchristlichen Völkern zu verbreiten. Aus diesen
Anfängen entwickelte sich ein weltumspannendes Missionswerk.