Initiative für Partnerschaft in der einen Welt
►
Kevelaerer
Hilfsverein für fair gehandelte Produkte |
gegründet 1992
Es gibt keine erste, zweite und dritte Welt, sondern nur eine.
Die Sorgen um diese "eine Welt" vereinigte in Kevelaer eine Reihe von
engagierten Menschen, die unterschiedlichen Kirchen und
gesellschaftlichen Gruppen angehörten. In den 1970er-Jahren, als der
Begriff "Dritte Welt" noch als "politisch korrekt" galt, war in der
Wallfahrtsstadt ein "Aktionskreis Dritte Welt" aktiv, der von Werner
Broeckmann, später von
Heinz
Verrieth geführt wurde. Dieser Aktionskreis kümmerte sich
schwerpunktmäßig um die Missionsstation "
Kevelaer
in Südafrika". In den 1990er-Jahren wurde es still um diesen
Aktionskreis.
Inzwischen hatten Förderer der Pax-Christi-Bewegung in Kevelaer das neue
Bewusstsein von der "einen Welt" verinnerlicht und wollten diesem
Anliegen künftig dienen. So fanden sich 1992 ehemalige Mitglieder der
Pax-Christi-Gruppe Kevelaer zusammen und gründeten die "Initiative für
Partnerschaft in der Einen Welt e.V." (IPEW). Die Gründer waren Margret
Wehner, Klara Aymanns-Kock und
Volker Raettig, die sich intensiv an den Friedensgebieten der
Pax-Christi-Gruppe beteiligt hatten.
Der neue Eine-Welt-Verein in der Marienstadt tritt auf
Pfarr- und Gemeindefesten, an Weltgebetstagen und an Misereor-Sonntagen
mit Fastenessen an die Öffentlichkeit. Auch andere Ereignisse in
Kevelaer wie der Krippenmarkt in der Vorweihnachtszeit werden genutzt,
um auf das Anliegen der Eine-Welt-Initiative aufmerksam zu machen und
christliche und weltweite Solidarität zu zeigen.
Wenn Produkte verkauft werden, dann handelt es sich ausschließlich um
Lebensmittel oder Gegenstände, die fair gehandelt worden sind. Auf
Prüfsiegel wie "TransFair" wird streng geachtet, denn der Import und
Verkauf solcher Waren sollen den Erzeugern nützen und sie nicht
ausbeuten. Der Reinerlös wird Projekten in unterentwickelten Ländern
zugeführt. "Feste" Verkaufsstellen in Kevelaer waren zeitweilig die
Buchhandlungen Aengenheyster und Reul sowie die Bücherei in Wetten,
Janbourshof in Schravelen und das "Kauf-Center". Heute findet man Waren
mit dem Prüfsiegel für fairen Handel ist fast jedem Supermarkt.
Die Initiative eröffnete im August 2012 einen Laden im Kunst-Café ARTig
(Jörg von der Höh) an der Marienstraße. Weil sich die Gastronomie nicht
wirtschaftlich betreiben ließ, musste Jörg von der Höh das Objekt
Marienstraße "abspecken". Der
Eine-Welt-Laden wurde zur Maasstraße 2 in die Räume der ehemaligen
Paramentenstickerei verlegt. Die Einsegnung nahm Anfang Januar 2014
Pfarrer Ulrich Terlinden vor. Stefan Brenner, Vorsitzender der
Initiative, erklärte: "Wir möchten nicht die Welt retten, aber einen
kleinen Beitrag dazu leisten, Armut und Leid zu lindern."