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Heynen, Peter
Oberbaurat in Kevelaer | * 1920 | † 1986

Foto zeigt Peter Heynen
Er war Kevelaers erster Bauamtsleiter nach dem Krieg: Peter Heynen.

Kevelaer hatte zwar keine Kriegszerstörungen wie Weeze, Winnekendonk oder Kervenheim erlitten, aber die Wohnungsnot war bedrückend: Da Kevelaer die erste Stadt war, die die Alliierten relativ unbeschädigt vorgefunden hatten, richteten sie hier Behörden ein und beschlagnahmten Wohnungen für ihre Bediensteten. Die Kevelaerer hatten das Nachsehen.

Peter Heynen, der als Schreinermeister in die Lehranstalt für Hoch- und Tiefbau in Berlin eingetreten war und dort sein Ingenieursexamen für Hochbau erworben hatte, kümmerte sich ab 1945 um „Wohnungsbeschaffung“. Er war jetzt Leiter des städtischen Bauamtes, in dem Hoch- und Tiefbau noch vereinigt waren. Die Trennung erfolgte 1963.

Mit großem Engagement und dennoch behutsam trieb Peter Heynen den Wohnungs- und Straßenbau voran. Die Weiterentwicklung einer Kleingemeinde zu einer modernen Stadt, die 1969 als „City“ mit den Nachbarn Winnekendonk, Wetten, Twisteden samt Kleinkevelaer und Kervenheim zur neuen Stadt verschmolz, ist mit Pit Heynens Namen untrennbar verbunden. Neben Stadtdirektor Dr. Karl-Heinz Röser und Architekt Karl Wierichs ist Peter Heynen der Vater des Bühnenhauses, das 1966 eröffnet wurde und eines der größten Werke ist, an denen Heynens Bemühen um eine lebens- und liebenswerte Stadt sichtbar geworden ist.

Pit Heynen war Teil dieser Gesellschaft, und das drückte er zum Beispiel durch seine aktive Mitarbeit bei den Bürgerschützen aus. Hier war er über Jahre Beisitzer.


Peter Heynen (Bildmitte, mit Fliege) Anfang der 80er-Jahre mit Freunden und Bekannten vor dem Goldenen Apfel in Kevelaer.

Seine Menschlichkeit sparte er nie für seinen Privatbereich auf. Sie bestimmte seinen Umgang mit den Bewohnern. Wer ihn kannte und mit ihm zu tun hatte, wird seine Freundlichkeit im Miteinander nicht vergessen. Pit Heynen wollte nicht „abfertigen“, er wollte Bürger bedienen. Er liebte die Natur und war Kevelaers erster prominenter „Grüner“: Heynen kämpfte um jeden Strauch und Baum. Die Bewahrung der Natur war für ihn Lebens- und Arbeitsprogramm; Bauen bedeutete dem Baumeister nicht alles.

Dienstwagen benutzte er selten. Mit dem Fahrrad huschte er von Ortstermin zu Ortstermin; auf seinen vielen Inspektionsfahrten interessierte ihn auch der kleinste Flecken Erde. Dass die Stadt, in der er auf der Busmannstraße zusammen mit seiner Frau Marga wohnte, im natürlichen Sinne gesund bleibe, war dem Mann, den eine Kriegsverletzung beim Gehen behinderte, ein Herzensanliegen.

Seinen alten Titel „Amtsbaumeister“ hörte er viel lieber als den späteren „Oberbaurat“. Und der „Stadtbaudirektor“, zu dem er kurz vor seiner vorzeitigen Pensionierung 1980 befördert worden war, wird ihm fremd geblieben sein. Beim Abschied sagte Stadtdirektor Röser zu Heynen – und wer Röser kannte, weiß, dass das einem Gefühlsausbruch gleichkam: "Ich danke Ihnen persönlich. Sie werden mir sehr fehlen." Bürgermeister Karl Dingermann überreichte Pit Heynen, dem Radler, eine goldene Fahrradklingel.

Wer nach Heynens Spuren in Kevelaer sucht, stößt auf die „Pit-Heynen-Weide“ vor der St.-Antonius-Kirche, denn ohne ihn gäbe es die Grünanlage nicht mehr. „Was diesen Bauamtsleiter herausragen ließ, war zudem seine Bereitschaft, eine fünf gerade sein zu lassen, wenn einem Bürger geholfen werden musste“, schrieb das KB in einem Nachruf, nachdem Peter Heynen mit nur 65 Jahren Anfang 1986 unerwartet gestorben war. Nur sechs Jahre waren dem Pensionär geblieben, sein Feriendomizil an der niederländischen Nordsee, das er ebenso liebte wie seinen Garten in Kevelaer, zu genießen.

Seine Frau Marga überlebte ihn lange. Sie starb im Juni 2009 im Alter von 85 Jahren.