Logo für Blattus Martini



Logo für Buchstaben A Logo für Buchstaben B Logo für den Buchstaben c Logo für den Buchstaben d Logo für den Buchstaben e Logo für den Buchstaben f Logo für den Buchstaben g Logo für den Buchstaben h Logo für den Buchstaben i Logo für den Buchstaben j Logo für den Buchstaben k Logo für den Buchstaben l Logo für den Buchstaben m
    SACHBEGRIFFE |
Heckens, Paul

Drehorgelmann in Kevelaer | * 1921

Paul HeckensPaul Heckens erzählt von seiner Drehorgel, sein Lieblingsthema - aber erst als er die Kurbel greift und die Pfeifen ihre Töne abgeben, strahlt sein Herz aus dem Gesicht; und glücklich nimmt er seine Umwelt ins Visier, als wolle er von allen das eine hören: Ist das ein wunderbares Instrument!

Paul Heckens (1995).

Wer kennt Paul Heckens nicht? Wenn er mit seinem schwarzen Frack und seiner Orgel auf dem Wägelchen zu den Menschen kommt, verändern sich auch deren Gesichter. Da lösen sich in den munteren Klängen mit Jahrmarktflair versteinerte Muskeln an Mündern, beginnen Beine und Arme zu tanzen: Der Drehorgelmann ist da!

Kevelaer hat einen „eigenen“. Der ist oft zur Stelle, wenn irgendwo gefeiert wird: Paul Heckens macht gerne mit, hat die Orgel vor sich - und den Schalk im Nacken. Dann besorgt er sich zum Ständchen für den Polizeipensionär schon mal beim obersten Sheriff eine entsprechende Uniform - ein Kunststück, denn eine Polizeistation ist bekanntlich kein Kostümverleih. Aber Paul Heckens schafft das.

Im Laufe seines Drehorgelmann-Daseins hat er ungezählte Leute lachen sehen; viele haben auch vor Freude geweint. An eine besondere Rührung erinnert er sich gern. Rudolf Bergmann, der Sohn des Kevelaerer Dichters > Theodor Bergmann, wurde 70 Jahre alt; und Paul Heckens wollte dort aufspielen. Der Drehorgelmann hatte ein ganz bestimmtes Lied im Ohr, eines, das größte Freude auslösen würde. Aber zu diesem Lied gab‘s für die Drehorgel keine Abspielrolle. Also lief Paul Heckens „von Pontius nach Pilatus“, um speziell für das Jubelfest eine entsprechende Melodierolle gestanzt zu bekommen.

Der Drehorgelmann in seinem Element.

Er schaffte es, stand schließlich vor Rudolf Bergmann und stimmte mit dessen Enkelkindern das Lied an, das deren Urgroßvater Theodor Bergmann getextet (und Gerhard Korthaus vertont) hatte:

„Wor hör ek t‘hüss“.

Er selbst kennt nur eine Antwort auf die Frage: In Kevelaer.

Ein letztes Mal berichtete das Kävels Bläche über den Leierkastenmann. Es war 2003 - damals lud der > Kulturverein Impuls zu einem Ovend op Kävels Platt in den Goldenen Löwen ein. Mit dabei waren Leo Devers und Paul Schenk sowie Helene Trötschkes und Maria Bockhorn aus Kevelaer und Hans Tervoren aus Kervenheim. Paul Heckens spielte auf seinem Leierkasten.

Quellenhinweis: Kevelaerer Persönlichkeiten 2

© Martin Willing 2012, 2013